Gestern ließen sich drei rüstige Damen nicht von „Enkeltrick“-Betrügern hereinlegen +++ Während der Fahrer eines Sattelzuges auf dem Parkplatz Muldental-Nord ruhte, machten sich Diebe über einen Teil der Ladung her +++ Im Bereich um die Parkanlage Schwanenteich hatte die Gemeinsame Einsatzgruppe wieder ein wachsames Auge.
Richtig gehandelt – Betrüger scheiterten
Fall 1
Am späten Vormittag klingelte gestern in Reudnitz das Telefon bei einer 92-Jährigen und der Anrufer gab sich als ein Verwandter aus. Sie vermutete darauf einen Cousin und nannte dessen Namen. Dieser wurde sogleich bestätigt. Der Verwandte meinte nun, dass er in der Stadt wäre und umgehend mit Kuchen vorbeikommen würde. Er kam schnell zur Sache und wollte Geld, und zwar gleich 50.000 Euro. Die Frau sagte, dass sie keines zu Hause habe und beendete das Gespräch. Danach rief sie ihren Cousin an und es stellte sich heraus, dass er nicht der Anrufer war und auch kein Geld brauche. Zudem informierte die 92-Jährige auch ihren Sohn und dann die Polizei.
Fall 2
Eine 83-jährige Frau wurde gestern Mittag in Grünau von einer unbekannten Frau angerufen. Sie gab sich sogleich als Enkelin aus, wollte sie wenig später besuchen und fragte auch gleich nach Bargeld. Doch die ältere Dame war misstrauisch, schenkte der Anruferin keinen Glauben und legte sofort auf. Sie rief noch einen Bekannten an, der ihr riet, die Polizei zu informieren.
Fall 3
Ein unbekannter Anrufer meldete sich gestern in Mockau telefonisch bei einer 92-Jährigen und gab sich als Enkel „Daniel“ aus. Er kam sofort zur Sache und forderte 17.000 Euro, um seine Schulden begleichen zu können. Er fragte auch noch, ob er ein Taxi schicken solle, mit welchem sie dann zur Sparkasse fahren könnte, um das Geld zu holen. Doch die Frau verneinte, ging auf seine Forderung nicht ein und beendete das Gespräch.
Der Anrufer meldete sich dann noch viermal bei der Frau und beschimpfte sie und regte sich darüber auf, dass sie noch nicht zur Sparkasse gegangen war. Er wurde jedes Mal immer frecher und bedrohte die ältere Dame massiv. Auch sie vertraute sich danach einer nahen Verwandten an. Daraufhin setzte sie die Polizei in Kenntnis
In allen drei Fällen haben Kripobeamte die Ermittlungen aufgenommen.
Ladung „gelöscht“
Während der Fahrer (61) eines Sattelzuges heute Nacht auf dem Parkplatz Muldental-Nord ruhte, wurde sein Sattelanhänger von dreisten Dieben heimgesucht. Die Langfinger hatten die Zollplombe und das Vorhängeschloss von der Hecktür gelöst und diese anschließend geöffnet. Dann entnahmen sie einen Teil der Ladung – Jeanshosen eines altehrwürdigen Konfektionsherstellers für Herren – und verschwanden unbemerkt. Am nächsten Morgen bei seiner Kontrollrunde entdeckte der 61-Jährige den verlustreichen Besuch, informierte die Polizei und erstattete Anzeige. Diese ermittelt nun wegen Bandendiebstahl.
Der Druck wird hochgehalten …
… durch die Gemeinsame Einsatzgruppe Bahnhof/Zentrum. Im Bereich um die Parkanlage Schwanenteich finden erfahrungsgemäß vermehrt Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz statt. Die Beamten beobachteten gestern Nachmittag, wie eine männliche Person an zwei „Konsumenten“ kleinere Gegenstände übergab. Anschließend entfernte sich diese Person in Richtung Chopinstraße. Die Beamten nahmen „dezent“ die Verfolgung auf.
Unterwegs erkannte der unbekannte Täter wohl aber die Gefahr und nahm plötzlich den „Laufschritt“ ein. Er rannte in Richtung Marienplatz. Dabei entledigte er sich seiner Steppjacke und warf kleinere Gegenstände weg. Die Schlinge hatte sich allerdings mittlerweile durch den Einsatz anderer Beamten um den unbekannten Täter gezogen und er konnte vorläufig festgenommen werden. Der Fluchtweg wurde akribisch abgesucht. Dabei wurden die Beamten auch durch einen Rauschgiftsuchhund unterstützt. Die Steppjacke konnte aufgefunden werden. Daneben lagen insgesamt sieben Folietüten mit einer braunen, gepressten betäubungsmittelverdächtigen Substanz.
Diese sollte sich später als Haschisch herausstellen. Bei der Person handelte es sich um einen 21-jährigen Asylbewerber. Auch wenn das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, die Gemeinsame Einsatzgruppe Bahnhof/Zentrum macht einen verdammt guten Job und sorgt dafür, dass auch der Bereich um den Schwanenteich kein rechtsfreier Raum ist.
Crash auf der Kreuzung – drei Verletzte
Die Fahrerin (22) eines BMW befuhr gestern Abend die Richard-Lehmann-Straße. Beim Linksabbiegen auf die August-Bebel-Straße missachtete sie einen entgegenkommenden Opel Astra (Fahrer: 59). Beide Fahrzeuge stießen zusammen. Dabei flogen Fahrzeugteile gegen einen geparkten VW Touareg (Halter: 41) und beschädigten diesen. Beim Unfall wurden beide Fahrer sowie ein Insasse (34) im BMW schwer verletzt und mussten in Krankenhäuser gebracht werden. Die genaue Schadenshöhe ist noch unklar. Die junge Autofahrerin hat sich wegen fahrlässiger Körperverletzung zu verantworten.
Reh war schuld?
Zwei Zeuginnen informierten gestern Abend die Polizei über einen Unfall auf dem Schwarzenbergweg. Eine Autofahrerin war nach rechts von der Straße abgekommen, im Straßengraben gelandet und hatte leichte Verletzungen erlitten. Eine der Zeuginnen rief das Rettungswesen und die Polizei. Gegenüber den Polizeibeamten gab die Ford-Fiesta-Fahrerin (29) an, einem Reh ausgewichen und dann von der Straße abgekommen zu sein.
Die Beamten nahmen starken Alkoholgeruch wahr und stellten auch noch eine Flasche Schnaps auf dem Beifahrersitz fest. Der Atemalkoholtest ergab einen Wert von 2,48 Promille. Die Blutentnahme lehnte die Frau jedoch ab, so dass die Beamten eine richterliche Entscheidung einholten. Die 29-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo die Blutentnahme durchgeführt und sie auch aufgrund ihrer Verletzungen behandelt wurde. Ihr Führerschein wurde sichergestellt. Sie hat sich wegen Trunkenheit im Straßenverkehr zu verantworten.
Roller übersehen
Beim Queren der Gießerstraße beachtete am Dienstagnachmittag die Fahrerin eines Kia 340 den Fahrer eines Motorrollers Suzuki nicht. Dieser wollte gerade die Limburger Straße queren, aus der der Kia kam. Es kam zum Zusammenstoß. Der 49-jährige Fahrer wurde dabei schwer verletzt und musste im Krankenhaus stationär behandelt werden. Gegen die 60-jährige Fahrerin wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Crash auf weiter Flur
Nach einem Verkehrsunfall an der Einmündung S 242/Bornaer Straße mussten gestern Morgen zwei Autofahrerinnen in einem nahe gelegenen Krankenhaus behandelt und deren Autos abgeschleppt werden. Was war geschehen? Eine 49-Jährige war mit ihrem Kleintransporter vorsichtig, fast unsicher, so Zeugen, auf der S 242 gefahren. An der Einmündung zur Bornaer Straße setzte sie den Blinker und bog im großen Bogen nach rechts ab.
Dabei erfasste sie mit ihrem Ford Tourneo einen entgegenkommenden Hyundai, dessen Fahrerin (63) in Richtung Wachau unterwegs war. Die Frau hatte keine Chance zum Ausweichen, so kam es zum Zusammenstoß, bei dem der Hyundai Matrix gegen einen Leitpfosten am rechten Fahrbahnrand geschleudert wurde. Beide Fahrerinnen erlitten leichte Verletzungen. Es entstand ein Gesamtschaden von ca. 10.000 Euro.
Aus der Spur gekommen
Kurz nach drei weckte ein lauter Knall eine 39-Jährige aus ihrem Schlaf. Sie schaute sofort aus dem Fenster und sah kurz vor der Brücke in der Martinstraße einen unbeleuchteten Skoda mitten auf der Fahrbahn stehen. Sofort zog sie sich an, um den möglicherweise verletzten Fahrer, den sie durch die Heckscheibe erkennen konnte, Hilfe zu leisten.
Doch als sie schließlich am Skoda stand, war dieser leer. Ein Mann stand nicht weit entfernt auf dem Fußweg. Sie sprach ihn an und er erzählte, dass er von der Mierendorffstraße nach links abgebogen war und dabei die am Fahrradrand parkenden A 3 und Mercedes 180 C touchierte. Kurz nachgefragt, ob er verletzt sei, verneinte er. Dann ging er zu seinem Skoda zurück, holte sich eine Bierflasche vom Beifahrersitz und schwankte dann die Martinstraße entlang, Richtung Mierendorffstraße. Die 39-Jährige fragte, ob er abhauen und alles schlimmer machen wolle. Das verneinte der Crashpilot und wartete schließlich artig bis zum Eintreffen der Polizei.
Die schaute sich das Malheur an: Beide geparkten Fahrzeuge wiesen erhebliche Schäden auf: Von platten Reifen über eingedellte Stoßstangen bis hin zu zerstörtem Rücklicht und Kotflügel. Der 31-Jährige selbst hatte so viel Alkohol konsumiert, dass die „Nadel“ bis auf 2,8 Promille ausschlug. Noch während der Identitätsfeststellung wehrte sich der 31-Jährige, doch es half ihm nichts. Kurzerhand klickten die Handschellen. Dann wurde sein Name und auch der Unfallhergang bekannt. Der 39-Jährige war auf der Martinstraße offensichtlich nach rechts von der Fahrbahn abgekommen, touchierte den am Fahrbahnrand parkenden Audi, der wiederum gegen einen geparkten Mercedes geschoben wurde.
Die Polizei ermittelt nun wegen Gefährdung im Straßenverkehr, unerlaubten Entfernens vom Unfallort und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.
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