Größere Menschenmengen, Gedränge, Ablenkungen für Augen, Ohren und Nasen in Hülle und Fülle. Was nach dem beliebten Weihnachtsmarktfeeling klingt, ist aber auch ein wahres Paradies für Taschendiebe. Die geschickten und geübten Diebe stehlen ihren Opfern die Wertgegenstände direkt aus den Handtaschen oder aus der Bekleidung. Dabei haben sie es besonders auf Brieftaschen, Geldbörsen und Handys abgesehen.

Doch nicht nur die zahlreichen Märkte werden zu Tatorten. Auch andere in der Vorweihnachtszeit hoch frequentierten Örtlichkeiten, wie öffentliche Verkehrsmittel, Haltestellen, Bahnhöfe und Kaufhäuser, sind potentielle Tatorte.

Im vergangenen Jahr 2015 wurden im Zeitraum vom 26. November bis 31. Dezember insgesamt 176 Diebstähle auf Weihnachtsmärkten in Sachsen registriert (Taschendiebstahl wurde in 144 Fällen, Handydiebstahl aus Taschen oder Kleidung in 32 Fällen angezeigt). Schwerpunkte waren wiederholt die Märkte der Großstädte Dresden (49 Fälle), Leipzig (80 Fälle) und Chemnitz (19 Fälle). Der ländliche Bereich ist von diesen Delikten ungleich weniger betroffen. Nur drei der 176 Fälle konnten aufgeklärt werden.

Gesondert ausgewertet wurden In diesem Zusammenhang auch Raubstraftaten. Insgesamt fünf derartige Fälle im Bereich von Weihnachtsmärkten gab es im recherchierten Zeitraum. Mehrere Tatverdächtige entwendeten in zwei Fällen Teile von Verkaufsauslagen, wurden gestellt und griffen beim Fluchtversuch die Zeugen bzw. den Sicherheitsdienst tätlich an. Außerdem wurde Besuchern in zwei Fällen die Handtasche und in einem Fall das Handy gewaltsam entrissen.

Taschendiebe gehen meist in Teams von mindestens zwei Tätern und arbeitsteilig vor. Dabei nutzen sie häufig Ablenkungsmanöver wie Anrempeln, Ansprechen, vermeintlich freundliche Gesten und Berührungen oder ein absichtlich verursachtes Gedränge. Einige lenken das Opfer ab, in dem die Täter absichtlich die Kleidung der Opfer beschmutzen und dann beim Säubern der Sachen helfen. Bleiben Sie wachsam bei Fragen nach dem Weg und Vorhalten eines Stadtplans, wenn Ihnen eine Blume angesteckt wird oder Sie spontan umarmt werden. Die Methoden sind vielfältig. Das Prinzip bleibt aber immer gleich:  Einer „zieht“ die Beute, der Mittäter deckt die Tat, nimmt das Gestohlene an sich und bringt die Beute in Sicherheit.

TIPPS zur Vorbeugung vom Taschendiebstahl

  • Nehmen Sie nur so viel Bargeld mit, wie Sie benötigen.
  • Vermeiden Sie, dass Fremde beim Bezahlen Einblick in Ihre Geldbörse oder Brieftasche bekommen.
  • Achten Sie bewusst auf Ihre persönlichen Sachen,  besonders in dichtem  Gedränge.
  •  Tragen Sie Geld, Scheck- und Kreditkarten, Handy, Schlüssel und Papiere in verschlossene Innentaschen Ihrer Kleidung.
  • Benutzen Sie Brustbeutel, Gürteltasche, Geldgürtel oder am Gürtel angekettete Geldbörse.
  • Verschließen Sie Hand- und Umhängetaschen und tragen Sie diese auf der Körpervorderseite oder unter den Arm geklemmt.
  •  Sollten Ihnen Zahlungskarten abhanden gekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, am besten telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf 116 116.

Mehr Informationen finden Sie auf der Internetseite: www.polizei-beratung.de sowie in jeder Polizeidienststelle.

Weiterführende Informationen gibt es auch auf der Klappkarte „Schlauer gegen Klauer!“ mit Piktogrammen und einem Notfallpass zum Heraustrennen, welcher alle wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten enthält. Dazu gibt es auch eine Checkliste mit Sofortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können. Die Klappkarte ist kostenlos bei jeder Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann unter:

http://www.polizei-beratung.de/fileadmin/upload/Polizei-Beratung/Germany/Medienportal/Medien/Faltblaetter/FB_Schlauer_gegen_Klauer_2015_07.pdf

kostenfrei heruntergeladen werden.

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