Eine wirklich kuriose Geschichte aus dem Polizeialltag hatte sich am Dienstagabend in der Innenstadt ereignet, bei der sich eine 31-jährige Ortsunkundige einem zwielichtigen Chauffeur anvertraute +++ In Holzhausen wurde ein auffälliger gelber Kombi mit silberner Stoßstange aus einer Autoverwertung gestohlen – In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen +++ Mindestens zwölf Versuche quer durch die Stadt unternahmen gestern Trickbetrüger, um via Telefon an Geld zu kommen.
Der zwielichtige Chauffeur
Eine wirklich kuriose Geschichte aus dem Polizeialltag hatte sich am Dienstagabend in der Innenstadt ereignet. Eine 31-jährige Freiburgerin war zu Besuch im Leipziger Osten. Spät am Abend wollte sie mit dem Fernbus nach Hause fahren. Da sie den Weg zum Bahnhof, wo der Bus fahren sollte, nicht kannte, vertraute sie sich einem Fremden an, der sie dorthin geleiten wollte. Nach vier Haltestellen mit der Straßenbahn stiegen sie noch weit vor dem Bahnhof aus und er bot ihr an, sie mit dem Fahrrad, was dort abgestellt war, zum Bahnhof zu bringen. Sie müsste nur auf dem Gepäckträger Platz nehmen. Nachdem er ihren Rucksack fein säuberlich am Lenker verstaut hatte, ging die Fahrt los. Allerdings nicht zum Bahnhof, sondern Richtung Paunsdorf. Als ihr das komisch vorkam, nutzte sie die Gelegenheit eines kurzen Halts in der Rotfuchsstraße zum Absteigen, um den Chauffeur zur Rede zu stellen. Der jedoch suchte sich herauszureden, sagte, er wolle ein Taxi rufen, trat in die Pedale und machte sich, gegen 22:30 Uhr, mit dem Rucksack davon. Bitter für sie – im Rucksack waren ein Laptop und die Geldbörse mit all ihren Dokumenten. Sie rief die Polizei. Eine Suche der Polizisten im Bereich blieb jedoch erfolglos.
Den Unbekannten beschrieb sie wie folgt:
– ca. 1,80m groß
– sportlicher, athletischer Typ
– Kinn- und Oberlippenbart
– kurze, dunkle Haare
– scheinbares Alter: 28
– bekleidet mit dunkler Trainingsjacke und heller Kappe
– sprach gebrochen deutsch mit russischem Akzent
Zeugen, die Hinweise zum unbekannten Täter geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Südost, Richard-Lehmann-Straße 19 in 04177 Leipzig, Tel. (0341) 3030-100 zu melden.
Auffälliger gelber Kombi mit silberner Stoßstange entwendet
In Holzhausen drangen Unbekannte in der Nacht zum Dienstag in eine Autoverwertung ein. Sie hebelten ein Fenster auf und durchsuchten alle Räume der Firma. Sie nahmen Bargeld und Werkzeuge mit. Außerdem fuhren sie einen Opel Combo vom Hof. Dieser ist auffällig gelb und hat eine silberfarbene Stoßstange. Er soll noch fahrbereit sein, aber beim Starten nur schwerfällig anspringen.
Zeugen, die Hinweise zum Fahrzeug oder den unbekannten Tätern geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Südost, Richard-Lehmann-Straße 19 in 04177 Leipzig, Tel. (0341) 3030-100 zu melden.
„Hier ist eine ganz, ganz nahe Verwandte von Dir, erkennst du mich nicht?“
Genauso und in ähnlicher Weise erklang es gestern an den Telefonapparaten etlicher Leipziger Bürgerinnen und Bürger. Mindestens zwölfmal ertönte gestern das Klingelzeichen der Telefone quer durch die Stadt. Von der vermeintlichen Ehegattin des Cousins, der weit entfernt wohnenden Schwiegertochter, der Freundin bis hin zur Enkeltochter oder Verwandten bemühten die Betrügerinnen die vermeintlichen familiären Verbindungen und baten die Angerufenen um finanzielle Unterstützung.
Immer wieder sollten diese „natürlich“ nur geliehene Gelder in Höhe von einigen tausend Euro bis zu 70.000 Euro als Anzahlung für eine Eigentumswohnung zur Verfügung stellen oder mit dem Geld Schwierigkeiten an verschiedensten Amtsgerichten abwenden.
Fall 1
So sollte eine 74-jährige Dame aus Gohlis ihre Ersparnisse der Anruferin, die sich als Frau des Cousins ausgab, zur Verfügung stellen. Damit wollte diese in Halle eine Eigentumswohnung kaufen. Die 74-Jährige erklärte, über keine nennenswerten Ersparnisse zu verfügen, wurde zeitgleich hellhörig und erklärte, die Polizei rufen zu wollen. Daraufhin beendete die Bedürftige das Telefonat.
Fall 2
Auch eine 87-Jährige ereilte ein ähnlicher Anruf in Lößnig. Hier jedoch benötigte die vermeintliche Schwiegertochter mindestens 15.000 Euro – besser noch mehr. Zur späten Nachmittagsstunde setzte die 87-Jährige die Polizei über den Anruf in Kenntnis und erstattete Anzeige.
Fall 3
Dieses Mal wurde eine 77-Jährige in Lausen-Grünau behelligt. Insgesamt 30.000 Euro erbat die Anruferin für den Kauf einer Eigentumswohnung als Geldanlage. Zuerst vermutete die Dame, tatsächlich eine nahe Verwandte am Apparat zu hören und fragte nach dem benötigten Geldbetrag. Der überstieg dann aber doch die Möglichkeiten der Dame, so dass diese einen geringeren anbot. Als jedoch die Anruferin in dreister Art und Weise von ihr verlangte, den genauen verfügbaren Betrag zu benennen und in den Kontoauszügen nachzusehen, wurde die 77-Jährige stutzig und legte mit den Worten „Entschuldige, ich mache gar nichts!” den Hörer auf.
Fall 4
Bald schon wurde bei der Polizei in Mockau-Nord auch der Versuch einer angeblichen Enkeltochter, die an das Geld ihres „Großvaters“ (84) gelangen wollte, bekannt. Die Anruferin bat um eine Summe von sage und schreibe 70.000 Euro, um eine Eigentumswohnung kaufen zu können. Das Geld wollte sie dem großzügigen 84-Jährigen auch schon wenige Tage später wieder zurückgeben und hätte ihn sogar zum Kreditinstitut begleitet, um dieses zu holen. Der ältere Herr erklärte jedoch mit fester Stimme, dass das mit dem Geld so nicht funktioniert. Sehr ungehalten bedrängte die Anruferin noch den 84-Jährigen, bevor sie kurz danach erbost auflegte.
Fall 5
40.000 Euro waren es am Nachmittag, welche die Anruferin bei einer älteren Dame (80) im Zentrum-Südost erbat. Sie gab sich als Frau des Neffen aus und erklärte, eine größere Anschaffung gemacht und angezahlt zu haben. Nun sei es daran gewesen, das restliche Geld zu zahlen, was sie auch gezahlt habe, aber auf ein falsches Konto. Nun müsse sie unbedingt nochmals überweisen, würde auch ein Taxi bestellen, um die vielen Euro ins Haus zu holen. Die 80-Jährige indes erklärte, nicht über so viel Geld zu verfügen. Als sie dann ihren Sohn ins Spiel brachte, lehnte die Anruferin ab. Es wäre ihr zu peinlich. Schon zuvor misstrauisch ob des Anliegens, war nun endgültig das Vertrauen gebrochen. Dennoch spielte die Dame mit. Sie erklärte, das Geld zu holen, bei einem späteren Anruf der vermeintlichen Verwandten sogar schon das Geld zu Hause zu haben. Diese wiederum erklärte selbst nicht vorbeikommen zu können und eine Frau vorbeizuschicken. Dann erfragte die Anruferin die Kontonummer, doch diese gab die Dame nicht bekannt. Die angekündigte Geldbotin erschien letztlich nicht wie angekündigt. Die 80-Jährige indes erkundigte sich bei ihrer Verwandtschaft und erfuhr so, dass ihr Verdacht berechtigt war. Daraufhin erstattete sie Anzeige.
In Leipzig gab es noch drei weitere Anzeigen dieser Art, bei der die Anruferin ältere Menschen telefonisch kontaktierte, um Beträge von mehreren tausend Euro in betrügerischer Art und Weise zu erlangen. Doch war diese Masche nicht die einzige.
Zur späteren Mittagsstunde dann Versuche mit anderer Masche:
Nun benötigten die Anruferinnen das Geld nicht für die Anzahlung einer Eigentumswohnung, sondern erklärten ihren auserwählten Geldgebern auf verschiedensten Amtsgerichten zu weilen und in Schwierigkeiten zu stecken. Benötigt würde nun ein größerer Geldbetrag, um diese abzuwenden.
Fall 6
So versuchte es eine dreiste Anruferin zuerst bei einem Lößniger Ehepaar (m 77; w 69). Doch als die Sprache nach ersten netten Worten auf die Bitte um finanzielle Unterstützung und das Abheben eines größeren Geldbetrages kam, beendete das Ehepaar das Telefonat schlagartig mit den Worten: „Das ist doch ein Enkeltrick” und legten den Hörer auf.
Fall 7
Nun geriet eine Dame (93) in Connewitz ins Visier der Betrügerin. Auch ihr tischte die vermeintliche Verwandte eine Notlage auf und dass sie am Amtsgericht Leipzig sei. Die Anruferin erklärte der Dame mit Kuchen zu ihr nach Hause kommen zu wollen. Skeptisch geworden, da die 93-Jährigen nicht zum ersten Mal einen solchen Anruf erhielt, legte sie ohne die Fremde weiterreden zu lassen einfach auf.
Fall 8
Bei einem weiteren Ehepaar (m: 81, w: 80) in Dölitz-Dösen wollte die Anruferin, welches sich als ebenso als weit entfernt lebende Verwandte ausgab, ebenfalls mit Kuchen vorbeikommen. Den hätte sie selbstverständlich beim Bäcker „um die Ecke“ geholt. Doch die 80-Jährige antwortete kurz angebunden, dass die vermeintliche Verwandte keinen Kuchen mitbringen soll, den könne sie selbst holen. Obgleich dieser Äußerung fühlte das Ehepaar seinen Verdacht bestätigt, eine Betrügerin am anderen Ende des Telefons begegnet zu sein. Diese erklärte noch, im Amtsgericht Leipzig zu weilen und eine größere Bargeldsumme leihen zu wollen, um Ärger abzuwenden. Davon ließen sich die Eheleute nicht mehr beirren und legten wie allesamt zuvor auf.
In allen Fällen hat die Leipziger Kripo die Ermittlungen wegen versuchten Betruges aufgenommen.
Kantenriegel gezogen
Mittels Ziehen des Kantenriegels der Wohnungstür konnte gestern ein Unbekannter in den Mietbereich einer Wohngemeinschaft in der Lilienstraße gelangen. Er durchwühlte alle Zimmer, stahl einen Fernseher, ein Tablet, einen Laptop, eine Spielkonsole mit diversen Spielen, DVDs sowie ein gefülltes Sparschwein im Wert von insgesamt 1.680 Euro. Der Sachschaden beträgt etwa 100 Euro. Angezeigt hatte den Einbruch einer der Bewohner (m.: 20). Am Abend, gegen 18:30 Uhr, meldete sich der Verkäufer (36) eines Geschäftes im Leipziger Hauptbahnhof. Bei ihm war ein Mann, um eine Playstation 4 mit Konsole und vier Spielen zu verkaufen. Dazu hatte dieser eine Garantie vom Erwerb der Konsole vorgelegt, ebenso einen Ausweis. Dessen Name stimmte jedoch nicht mit dem Beleg zur Konsole überein. Allerdings hatte er noch eine Kundenkarte des Geschäfts bei sich, bei welcher der Name mit dem des vorgelegten Ausweises identisch ist. Der Verkäufer übergab für den Verkauf der Konsole 149,61 Euro. Als der Kunde aus dem Geschäft war, prüfte der 36-Jährige die Daten der Kundenkartei und wurde fündig. Er nahm Kontakt mit dem Kunden auf und erfuhr, dass ihm bei einem Wohnungseinbruch die Playstation mit Konsole gestohlen worden war. Daraufhin verständigte der Verkäufer dann die Polizei. Die Beamten stellten die Playstation mit Konsole und die vier Spiele sicher und übergaben diese dem Geschädigten (30) der Wohngemeinschaft. Der vermutliche Einbrecher (38) konnte aufgrund seines vorgelegten Ausweises im Geschäft zum Verkauf der Konsole bekannt gemacht werden. Es stellte sich heraus, dass dieser bereits polizeibekannt ist. Die Ermittlungen dauern an.
Auf einmal brannte der Schuppen
E-Bikes sind eine feine Sache. Sie erleichtern die Fahrt und sorgen für Tempo. Feuer und Flamme war der Eigentümer zweier solcher Gefährte für diese Räder. Aber nicht nur er, sondern auch der Schuppen, in dem sie abgestellt waren. Wenige Minuten, nachdem er gestern Nachmittag die Akkus zum Laden an die Ladestation gehängt hatte, stand der Schuppen in Flammen. Die Feuerwehr musste löschen. Die Fahrräder sowie weiteres Inventar und der Schuppen wurden durch das Feuer stark beschädigt. Verletzt wurde durch den Brand glücklicherweise niemand.
Nachts kommen die Planenschlitzer
Nachts kommen die Planenschlitzer und sie richten immense Schäden an. So auch in der Nacht zum Mittwoch auf dem Parkplatz Muldental. Die friedliche Nachtruhe der Brummi-Fahrer ausnutzend, schleichen sie sich an die Lkws heran oder fahren ganz dreist mit dem Auto daneben, schlitzen die Planen auf und entwenden, was es schnell zu greifen gibt. Sicher hatten sie im vorliegenden Fall im geklauten Karton teure technische Geräte vermutet, mussten sich dann aber mit Desinfektionsmitteln zufrieden geben. Diese sollten per Kiste ausgeliefert werden. Der Stehlschaden im unteren dreistelligen Bereich wird jedoch deutlich durch den Schaden an der Plane, im vierstelligen Bereich, überlagert.
Ein Verletzter, hoher Sachschaden
Der Fahrer eines Ford Mondeo war heute früh auf der Neuen Halleschen Straße in Richtung Schkeuditz unterwegs. An der Kreuzung Am Wiesenring übersah er offenbar den an der Ampel verkehrsbedingt haltenden VW Golf (Fahrer: 46) und fuhr auf. Aufgrund des Aufpralls verletzte sich der Fordfahrer leicht und musste ambulant behandelt werden. An den Fahrzeugen entstand Schaden in Höhe von ca. 45.000 Euro.
Wildschweinwechsel
Fall 1
Am frühen Morgen befuhr die Fahrerin (53) eines VW Golf die Gustav-Esche-Straße stadteinwärts. Etwa 500 Meter vor der Luppenbrücke liefen mehrere Wildschweine über die Fahrbahn. Der Frau gelang es nicht mehr, rechtzeitig zu bremsen und stieß mit dem Schwarzwild zusammen. Die 53-Jährige, die unverletzt blieb, rief die Polizei. An ihrem Auto entstand Schaden in Höhe von ca. 3.000 Euro.
Fall 2
Am späten Abend fuhr der Fahrer (56) eines Fiat Punto auf der B 186 in Richtung Dölzig. In Höhe Altranstädt überquerten zwei Borstentiere die Straße. Der Fahrer konnte nicht ausweichen und stieß mit einem Tier zusammen. Das Wildschwein verendete; der Fahrer blieb unverletzt. Am Pkw entstand Schaden in Höhe von ca. 4.000 Euro und war nicht mehr fahrbereit.
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