In einer Erstaufnahmeeinrichtung schlug gestern eine versuchte Brandstiftung fehl +++ Zum wiederholten Male wurde gestern ein 25-Jähriger beim Ladendiebstahl erwischt und aufgrund mehrerer anhängiger Strafverfahren festgenommen +++ Ein „Umarmer“ kam gestern nicht zum Zuge und wurde vorläufig festgenommen +++ In Wurzen wurde ein Kind „verdächtig“ angesprochen.
Brandstiftung fehlgeschlagen
Ganz perfide ging gestern ein unbekannter Täter vor: Er schlug ein faustgroßes Loch durch die Trennwand in einen aus Containern gebauten Sanitärtrakt einer Erstaufnahmeeinrichtung in der Schomburgkstraße und zündete durch diese Öffnung eine Toilettenpapierrolle in der Toilettenbox an. Danach flüchtete er. Doch sein Plan schlug fehl – das Feuer erlosch von selbst und es entstand nur ein geringer Sachschaden. Eine Mitarbeiterin (33) hatte dies festgestellt und die Polizei in Kenntnis gesetzt. Kripobeamte haben die Ermittlungen wegen Brandstiftung aufgenommen.
Notorischer Ladendieb
Bereits zum wiederholten Male wurde ein 25-Jähriger, der sich jedes Mal mit einer Duldung auswies, beim Ladendiebstahl erwischt. Gestern Nachmittag beobachtete ein Ladendetektiv in einem Einkaufsmarkt in der Bauhofstraße den jungen Mann, als er sich wiederum seinen mitgebrachten Rucksack mit 26 Packungen Merci und zwei Sandwichs im Wert von 114 Euro füllte und gleich darauf verschwinden wollte. Doch der Ladendetektiv (32) griff zu und hielt ihn bis zum Eintreffen von Polizeibeamten fest. Im gleichen Geschäft war er am 31.05.2016 und stahl Waren in Höhe von 127 Euro. Im April, März und Januar 2016 sowie im November 2015 wollte er sich kostenlos in Drogerie- und anderen Supermärkten der Stadt Leipzig bedienen.
Aufgrund der beim Amtsgericht anhängigen Strafverfahren sowie der bei der Staatsanwaltschaft Leipzig vorliegenden Verfahren und der sieben noch in der PD Leipzig offenen Verfahren verfügte die Staatsanwaltschaft Leipzig noch am Donnerstagnachmittag die vorläufige Festnahme des 25-Jährigen wegen Diebstahl, Diebstahl im besonders schweren Fall, Bandendiebstahl, besonders schweren Bandendiebstahl, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
„Umarmer“ kam nicht zum Zuge
Ein 22-Jähriger befand sich gestern Abend auf dem Heimweg, als in der Rosa-Luxemburg-Straße ein Unbekannter aus einer Gruppe von Ausländern auf ihn zukam, ihn umarmte und ihn gleichzeitig durch Einhaken der Beine aus dem Gleichgewicht brachte. Das Opfer bemerkte, wie der Tatverdächtige in seine Gesäßtasche griff und versuchte, sein Mobiltelefon zu entwenden. Der Geschädigte konnte dies jedoch durch eine rechtzeitige Drehung verhindern und sich aus der „Umarmung“ lösen. Daraufhin flüchtete der Unbekannte. Dies hatten auch Polizeibeamte auf Streife beobachtet und folgten dem Flüchtenden. Wenig später konnten sie ihn (24) vorläufig festnehmen. Der 22-Jährige erkannte ihn eindeutig wieder. Die Polizisten stellten auch die Personalien der weiteren sechs Personen, die noch in unmittelbarer Nähe standen, fest. Der 24-Jährige wurde in das Zentrale Polizeigewahrsam gebracht. Es stellte sich schnell heraus, dass er erst am 17.05.2016 aus der Haft entlassen worden war. Nun erfolgt heute die erneute Haftprüfung.
Leckendes Ventil verursachte Brand
Als der Geschäftsführer (18) gestern Vormittag den Gasgrill mit Lavasteinen anheizte, um später die Kohlen für die Shishas aufzulegen, ahnte er noch nicht, dass der Grill wenig Stunden später in Flammen aufgehen wird. Nachdem er noch einige Zeit in der Bar zugange war, wollte er am frühen Nachmittag eine Kohle holen, öffnete die Küchentür und sah eine riesige Rauchwolke entgegenziehen. Panisch stürzte er aus der Bar und rief seinen Bruder zur Hilfe. Der stürzte in die Küche und drehte die Gastherme der Heizung ab. Zwischenzeitlich hatte bereits ein Freund der Familie die Feuerwehr gerufen, die die Flammen im Wintergarten löschten. Bei einer späteren Nachschau bestand keine Zweifel an der Ursache: Ein defektes Ventil an der Propangasflasche war dafür verantwortlich, dass sich der Wintergarten entzündete. Zum entstandenen Schaden konnte der 18-Jährige bislang keine Angaben machen. Die Polizei ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Kleine Ursache, große Wirkung
Der Bekannte (50) eines Gartenpächters hatte es eigentlich gut gemeint und gestern Nachmittag den Rasen dessen Grundstücks gemäht. Doch dann passierte etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Nachdem er fertig war, stellte er den Rasenmäher neben einer Laube ab und deckte ihn ordentlich mit einer Plane zu. Das war des Übels Grund: Durch den noch aufgeheizten Motor entwickelte sich ein so großer Hitzestau unter der Plane, dass es schließlich zum Brand kam. Die Flammen griffen später noch auf die in direkter Nähe stehende Laube der Größe 10 x 3 Meter über, wodurch diese sehr stark beschädigt wurde. Letztlich löschten die Kameraden der FFW Plaußig und der Feuerwache Nordost die Flammen, mussten dazu aber teilweise die Dachverschalung abreißen und das Dach teilweise abdecken. Der entstandene Schaden konnte bislang nicht beziffert werden. Nun ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Kind „verdächtig“ angesprochen
Am Donnerstagnachmittag erschien eine Frau mit ihrer Tochter im Polizeistandort Wurzen. Sie gab bekannt, dass ihre Tochter auf dem Heimweg von der Schule von einem unbekannten Mann angesprochen wurde. Dieser war mit einem Transporter an ihr vorbei gefahren, ausgestiegen, ging auf die Neunjährige zu und bot ihr Süßigkeiten an. Das Mädchen bekam es mit der Angst zu tun, schrie laut „Hilfe“ und rannte weg. Zu Hause vertraute sie sich ihrer Mutter an, diese erstattete Anzeige.
Die Polizei bittet darum, solche und ähnlich gelagerte Sachverhalte der Polizei zu melden. Auch wenn das reine Ansprechen keine strafbare Handlung ist, wird dieser Vorgang als „verdächtiges Ansprechen von Kindern“ aufgenommen. Dabei werden verschiedene Daten, wie Ort, Zeit, Beschreibung des Ansprechers, aber auch des Kindes (anonymisiert) gespeichert. Anhand dieser Daten können Gefahrenprognosen erstellt und infrage kommende Personen gezielt angesprochen werden.
Wachsamer Nachbar – aktuell wie immer!
Seit mehreren Tagen gehen bei der Polizei Mitteilungen von Bürgern ein, die davon berichteten, dass in verschiedenen Wohngebieten Leipzigs und des Umlandes zunehmend Männer und Frauen südländischen Aussehens unterwegs sind, an Haus- und Wohnungstüren klingeln und um Geld bitten. Meist hielten die Unbekannten den Anwohnern, nachdem diese die Türen geöffnet hatten, ein Schild hin. Auf diesem stand dann in Druckbuchstaben, dass dringend Geld benötigt werden würde, weil ihre Familien in Not seien und die Kinder hungern würden. Zudem baten sie mit wenigen deutschen Worten um finanzielle Zuwendungen.
In manchen Fällen bedrängten sie die Anwohner durch sogenanntes aggressives Betteln gar so sehr, dass sie fast in die Wohnungen oder auch auf die Eigenheimgrundstücke vordrangen und nur durch Schließen der Tür zurückgewiesen werden konnten. Bisweilen klingelten die Unbekannten aber auch nicht, betraten unaufgefordert die Grundstücke und machten sich Notizen. Dann von Anwohnern befragt, erklärten sie, Geld zu sammeln oder nach Arbeit zu suchen.
Polizeilichen Erkenntnissen zufolge reisen die Frauen und Männer in Transportern an, werden in den verschiedensten Wohngebieten abgesetzt und zum Betteln sowie unter Umständen auch zum Ausspähen von Grundstücken, Häusern und Wohnungen losgeschickt.
Seien Sie wachsam und wenden Sie sich an die Polizei, sobald bei Ihnen der Eindruck entsteht, dass Fremde Ihr Wohnviertel ausspähen.
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