Gestern Abend griff ein Mob von bis zu 40 Vermummten ein Sparkassenfiliale in Plagwitz mit Steinen, Farbbeuteln und Bitumen an +++ Ein 35-Jähriger wurde von einem Rettungswagen gestreift und verletzte sich schwer – In beiden Fällen sucht die Polizei Zeugen +++ Der Besuch Leipzigs wird einem Ehepaar aus Crimmitschau nicht in guter Erinnerung bleiben – nach dem Einkaufsbummel war ihr Citroen verschwunden.
Sparkassen-Bankfiliale angegriffen
Gestern Abend, gegen 21:20 Uhr, zündete ein Mob von bis zu 40 Vermummten an der Kreuzung Karl-Heine-Straße/Zschochersche Straße eine Rauchbombe und zog dann in Richtung einer nahen Sparkassen-Bankfiliale. Diese bewarfen die schwarz gekleideten Täter, welche wohl auch ein Plakat und Bengalos vor sich hertrugen, mit Steinen, Farbbeuteln und Bitumen. Die Gruppe entfernte sich nach der Attacke über die Rudolph-Sack-Straße, wobei ihr Vorgehen, das Ziel und ein in der Nähe vorgefundenes, frisches Graffito („Fight against Nazis & Cops“) einmal mehr die eindeutige Sprache linksextremistischer Täter sprechen. Im Rahmen der umgehend eingeleiteten Tatortbereichsfahndung entdeckten Beamte des Polizeireviers Leipzig-Südwest eine etwa zehn Personen starke Gruppe im Clara-Zetkin-Park, welche sich bei Erblicken des Funkstreifenwagens augenblicklich zerstreute.
Zwei Männer (25, 26) und eine Frau (22) konnten jedoch festgehalten werden. Das Trio gab an, gerade vom Felsenkeller zu kommen und zur Sachsenbrücke laufen zu wollen; die Wegrennenden seien ihn nicht bekannt – wie überraschend. Gleichwohl wurde ihnen der Tatverdacht des Landfriedensbruchs eröffnet, was sich in der Folge erhärtete. Ein bei ihnen angesetzter Fährtenhund machte bei der Rückwärtssuche keine Anstalten, sich direkt zum Felsenkeller zu begeben, sondern lief zur angegriffenen Bankfiliale und legte sich dort ab. Somit mussten die drei Tatverdächtigen kurz darauf eine erkennungsdienstliche Behandlung über sich ergehen lassen.
Für den 25-Jährigen war dies keine ganz neue Erfahrung, zumal der gebürtige Wolfener bereits als linksmotivierter Gewalttäter aktenkundig ist. Auch sein etwas älterer Kumpan und gebürtige Halberstädter ist der Polizei bekannt. Seine Personalien wurden beispielsweise am 3. August 2015 erfasst, weil er im Verdacht stand und steht, sich seinerzeit am Rande der damaligen Legida-Versammlung und als Teilnehmer des Gegenprotests an einem Landfriedensbruch beteiligt zu haben. Damals trafen ebenfalls rund 40 schwarz gekleidete Personen der linksextremistischen Szene an der Bosestraße auf eine Sperre der Polizei und bewarfen die Beamten u. a. mit Gegenständen anliegender Freisitze (Flaschen, Zuckerstreuer und Aschenbecher). Ferner stellt auch die 22-Jährige kein unbeschriebenes Blatt dar. Sie stammt gebürtig aus Frankfurt/Main und die hessischen Kollegen registrierten sie bereits als linksmotivierte Straftäterin.
Unweit des ersten Feststellungsortes wurde zudem ein Radfahrer einer Personenkontrolle unterzogen. Der 38-jährige Leipziger führte geringe Mengen Betäubungsmittel, einen zur Vermummung geeigneten Schlauchschal, Handschuhe und eine Zwille bei sich. Jener sollten offenbar Glaskugeln (Durchmesser 1,5 cm) als Munition dienen, von welchen sich noch 20 auffanden. Der Mann ist bisher nicht als politisch motivierter Täter bekannt.
Nunmehr führt die Kriminalpolizei (Dezernat Staatsschutz) die weiteren Ermittlungen, wofür auch nach weiteren Zeugen gesucht wird. Beispielsweise befand sich zum Zeitpunkt der Attacke wahrscheinlich eine Kundin im Selbstbedienungsbereich der Bank, deren Identität nicht geklärt ist und deren Wahrnehmungen von Bedeutung sein können.
Die Kundin und alle anderen Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, wenden sich bitte an die Kriminalpolizeiinspektion Leipzig, Dimitroffstraße 1 in 04107 Leipzig, tel. 0341-966 46666.
Fußgänger schwer verletzt
Am Freitagnachmittag, 16:20 Uhr, war nach bisherigen Erkenntnissen ein Rettungswagen (Fahrer: 34) von der Wichernstraße nach links auf die Zweinaundorfer Straße abgebogen. Dabei kam es zur seitlichen Berührung mit einem auf der Straße befindlichen Fußgänger. Der Mann (35) stürzte und verletzte sich schwer. Er musste in ein Krankenhaus gebracht und stationär aufgenommen werden.
Zu diesem Unfall sucht die Polizei Zeugen, die Hinweise zum genauen Unfallhergang geben können. Diese melden sich bitte beim Verkehrsunfalldienst in der Schongauerstraße 13, Telefon (0341) 255 2847.
Außenspiegel beschädigt
Der Fahrer (29) eines Lkw Volvo mit Sattelauflieger befuhr am 07.04.2016 die S 242 in Höhe der Einmündung nach Dreiskau-Muckern in Richtung Großpösna. Beim Durchfahren einer Rechtskurve kam ihm gegen 13:00 Uhr ein Lkw entgegen, der nicht weit genug rechts fuhr. Beide Außenspiegel stießen zusammen und es entstand Sachschaden. Der Fahrer des wahrscheinlich orangefarbenen Lkw Pritsche verließ pflichtwidrig den Unfallort. Am Fahrzeug des 29-Jährigen entstand ein Schaden von ca. 300 Euro.
Zu diesem Unfall sucht die Polizei Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang, zum Fahrer und/oder Fahrzeug geben können. Diese wenden sich bitte an das Polizeirevier Borna, Telefon (03433) 24 40.
Citroen geklaut
Der Besuch Leipzigs wird einem Ehepaar (Mitte 60) aus Crimmitschau nicht in guter Erinnerung bleiben. Nachdem sie Freitagnachmittag von ihrem Innenstadtbummel zurückkehrten, mussten sie feststellen, dass ihr grauer Citroen Berlingo (amtl. Kennzeichen: WDA RS 293) nicht mehr am Ort war. Zunächst gingen sie noch von einem Irrtum aus und suchten gut zwei Stunden die angrenzenden Straßenzüge ab. Leider verlief dies ohne Erfolg und sie mussten sich zur Polizei begeben. Auch die Beamten suchten noch einmal das Gebiet ab, insbesondere da eine Prüfung ergab, dass der Citroen nicht abgeschleppt worden war. Letztlich blieb der Franzose aber verschwunden und es musste von Diebstahl ausgegangen werden. Womöglich taucht aber in den nächsten Wochen auch ein Hinweis auf ein total verdrecktes und seit Wochen nicht bewegtes Fahrzeug auf, welches an ganz anderer Stelle steht – wäre nicht das erste Mal.
Unbekannte beschädigten Funkstreifenwagen …
… sowie sechs weitere Fahrzeuge. Drei Männer waren am Samstag Gäste in einer Bar. Sie wurden nachts vom Inhaber (47) der Gaststätte verwiesen, weil sie stark betrunken waren. Offenbar gleich danach traten sie von sechs Autos, wie Ford, Peugeot, BMW und VW, die Spiegel ab und machten auch vor einem abgestellten Funkstreifenwagen nicht Halt. Hier wurde der rechte Außenspiegel abgetreten. Es entstand ein Schaden von ca. 1.200 Euro. Die Ermittlungen laufen.
Kinderwagen angezündet
Ein Unbekannter verschaffte sich Samstagnacht Zutritt in das Mehrfamilienhaus in der Kurt-Günther-Straße und zündete dort einen im Treppenhaus abgestellten Kinderwagen an. Die Flammen griffen auf das Treppengeländer über. Der Brand konnte durch Kameraden der Feuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht werden. Hausbewohner mussten nicht in Sicherheit gebracht werden, es wurde niemand verletzt. Zum entstandenen Schaden liegen noch keine Angaben vor. Die Kripo ermittelt wegen Brandstiftung.
Zigarettenautomat gesprengt
Ein unbekannter Täter sprengte Sonntagnacht in Böhlitz-Ehrenberg einen Zigarettenautomaten mit Pyrotechnik. Dabei wurde der Automat vollständig zerstört. Infolge der Explosion wurde auch ein unmittelbar daneben stehender Pkw beschädigt. Ob der Unbekannte mit Diebesgut flüchten konnte, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Polizei gerufen hatte eine Anwohnerin (42), nachdem sie einen lauten Knall vernommen hatte. Geschädigte zum Pkw Ford Mondeo ist die Halterin (28). Kripobeamte haben die Ermittlungen aufgenommen.
Siebenjähriges Kind bei Unfall verletzt
Ein 7-jähriger Junge fuhr Freitagnachmittag mit seinem Fahrrad die Eutritzscher Straße vom abgesenkten Bordstein auf die Fahrbahn, als dort der Verkehr auf der rechten Fahrspur zum Stehen kam. Seine hinter ihm fahrende Mutter (34) konnte jedoch leider nicht verhindern, dass er gleich auf die zweite Fahrspur radelte, wo der Verkehr noch lief. Der Fahrer (63) eines Skoda Octavia konnte einen Zusammenstoß nicht mehr verhindern, wodurch der Junge stürzte und hernach stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste.
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