Gestern Vormittag versuchte ein 38-Jähriger in einem LKW mit Anhänger der Polizei zu entkommen +++ Gestern Morgen wurden ein 11- und ein 12-Jähriger auf dem Schulweg im ihre Handys gebracht - In beiden Fällen werden Zeugen gesucht +++ Im Waldstraßenviertel stapelte ein 28-Jähriger einen Transporter randvoll mit gestohlenen Fahrrädern +++ Gestern Nachmittag kam es innerhalb kurzer Zeit auf der A 14, im Bereich Leipzig-Paunsdorf, zu zwei schweren Unfällen.
Wilde Flucht
Auf der Zweinaundorfer Straße fiel gestern Vormittag einem Streifenteam das Fahrzeuggespann bereits auf, woraufhin sie es einer Kontrolle unterziehen wollten. Der rote Lkw MAN mit offenem Anhänger, auf dem normalerweise Fahrzeuge abgeschleppt werden, bog jedoch nach links in die Cichoriusstraße ab und gab Gas. Mit Blaulicht und Martinshorn nahmen die Polizisten die Verfolgung auf und folgten dem Lkw, der seine Fahrt unbeirrt fortsetzte. Wie der berühmte Elefant im Porzellanladen rauschte der Fahrer mit seinem Gespann mit bis zu 100 km/h durch die Straßen, querte Kreuzungen und achtete dabei weder auf rote Ampeln, noch auf den Gegenverkehr. Entgegenkommende Fahrzeuge mussten teilweise scharf bremsend auf Gehwege ausweichen, um eine Kollision zu verhindern. Zeitweise preschte der Lkw stadtauswärts sogar über Stoppelfelder, ohne die Geschwindigkeit zu verringern.
Kurz vor Kleinpösna wurde die verfolgende Polizei durch einen zweiten Streifenwagen verstärkt. In Kleinpösna hielt der Fahrer plötzlich am Dorfteich und sprang aus seinem Fahrerhaus. Die Polizisten taten es ihm gleich und setzten nach. Der Mann stolperte, fiel hin und da waren die Beamten auch schon bei ihm. Seine Flucht endete am Boden liegend, als die Handschellen zuschnappten. Was aber hatte den Mann zu einem derartig wahnwitzigen Manöver verleitet?
Der 38-jährige Leipziger ist der Polizei jedenfalls nicht unbekannt. Ein genauer Blick auf sein ungewöhnliches Fluchtgefährt zeigte den Beamten, dass die Kennzeichentafeln, die an der Zugmaschine und am Anhänger angebracht waren, gefälscht worden waren. Offensichtlich hatte jemand versucht, die amtlichen Siegel nachträglich draufzukleben. Obendrein gehörten die Kennzeichen nicht an das Gespann, sondern an gänzlich andere Fahrzeuge.
Auf richterliche Anordnung wurde dann der Anhänger sichergestellt, das Fahrzeug durchsucht und eine Blutentnahme bei dem 38-Jährigen durchgeführt. Dieser war im Übrigen der felsenfesten Meinung, dass in seinem Anabolika, das er schluckt, kein Crystal enthalten sein könne. Er kaufte es zwar bei einem Kumpel, da könne man nie wissen, was so alles mit reingemischt wird, aber Methamphetamine mit Sicherheit nicht! Eine polizeiliche Überprüfung ergab dann zusätzlich, dass dem Fahrer gerichtlich die Fahrerlaubnis entzogen worden war – er hätte also gar nicht fahren dürfen. Zusätzlich fand man bei ihm, in einem Anhänger (um den Hals getragen) versteckt, eine weiße, kristalline Substanz. Der Anhänger, samt seinem Inhalt, wurde ebenfalls durch die Polizei einbehalten. Ob es sich dabei um Anabolika oder doch Crystal handelt, wird ein chemisches Gutachten erbringen.
Den Fluchtfahrer erwarten nun diverse Anzeigen, unter anderem wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz und Urkundenfälschung. Da wird die Sorge nach gepanschtem Anabolika mit Sicherheit auf seiner Prioritätenliste nach hinten rutschen …
Zusätzlich bittet die Polizei Zeugen und Fahrzeuge, die dem Lkw ausweichen mussten, sich beim Polizeirevier Südost, Richard-Lehmann-Straße 19 in 04177 Leipzig, Tel. (0341) 3030 – 100 zu melden.
Kinder bestohlen
1. Fall
Noch während ein Junge (12) gestern Morgen, 07:15 Uhr, telefonierte, wechselte plötzlich sein Handy den Eigentümer. Ein Radler, der offensichtlich das schmucke weiße Smartphone begehrte und möglicherweise nicht den nötigen Pfennig in der Tasche hatte, griff einfach nach dem guten Stück, als er an dem 12-Jährigen vorbeifuhr. Dieser stand an der Haltestelle Kohlgartenstraße und telefonierte. Bei der Polizei erklärte der Junge später, dass der Radler aus Richtung Reclamstraße kam und direkt auf ihn zufuhr. Dann geschah das Unglaubliche.
Auf Nachfragen beschrieb er den Dieb folgendermaßen:
– dunklere Hautfarbe
– ca. 16 – 25 Jahre alt
– er trug ein schwarzes Achsel-T-Shirt mit einer aufgedruckten Nummer auf dem Rückenteil
– das Fahrrad hatte eine dunkle Rahmenfarbe.
2. Fall
Während ein 11-Jähriger sich gestern, 06:45 Uhr, auf den Schulweg machte und die Schützenstraße Richtung Straßenbahnhaltestelle lief, machte er die schmähliche Bekanntschaft von zwei “Kerlen”. Sie waren mit ihren Rädern auf ihn zugefahren. Dann hielt einer der beiden vor ihm an und versperrte den Weg. Nichts Gutes ahnend, blieb der Junge eingeschüchtert stehen. Diesen Moment nutzte der dreiste Schurke, griff nach den Armen des 11-Jährigen, hielt sie fest und fasste anschließend in die Hosentasche, in die der Junge zuvor das Smartphone steckte. Als er die Beute hatte, ließ der Räuber los und radelte mit dem anderen, der während des Raubes auf der Schützenhausstraße im Kreis fuhr, in Richtung Wurzener Straße davon. Perplex benachrichtigte der Junge seine Mutter, die umgehend Anzeige erstattete.
Der 11-Jährige beschrieb die Räuber später als groß und klein:
1. Täter (klein)
– ca. 160 cm – 170 cm groß
– normale Statur
– 25 – 28 Jahre alt
– dunkelbraune Hautfarbe
– dunkelbraune, kurze Haare
– sprach mit ausländischem Akzent
2. Täter (groß)
– größer als der andere.
Zeugen, die Hinweise zum Geschehen, auf die Täter und/oder den Verbleib der Smartphone geben können, werden gebeten, sich bei der Kripo Leipzig, Dimitroffstraße 1, in 04107 Leipzig, Tel. (0341) 966 4 6666 zu melden.
Ein Stapel Räder
Mitten in der Nacht wollte ein 28-jähriger Leipziger seinen Hausrat zwecks Umzug durch die Stadt kutschieren. An sich keine Verwerflichkeit, wenn tagsüber dafür keine Zeit besteht. Doch wenn zum Eigentum etwa 20 Fahrräder und diverse Fahrradteile gehören, kann man schon stutzig werden. Und die Polizei ist ohnehin von Berufs wegen vorsichtig und hinterfragt. So auch Freitagnacht der vergangenen Woche.
Über einen Zeugenhinweis wurde bekannt, dass mehrere Personen im Waldstraßenviertel einen Transporter randvoll mit Fahrrädern stapeln würden. Vor Ort wurde der bereits erwähnte 28-Jährige angetroffen, der erklärte, dass die Teile und Räder aus seinem Keller stammten. Er hätte die Wohnung geräumt und würde nun umziehen. Die Fahrräder hätte er – angeblich – über seinen Vater erhalten, der als Hausmeister in verschiedenen Objekten arbeiten würde. Dort bleiben nach Umzügen immer wieder Fahrräder “stehen” und die erhielte der Vater dann von den Hausverwaltungen. Komisch nur, dass eine Fahndungsüberprüfung bei zweien der Räder die Fahndungsglocken schellen ließen. Eines stammte aus einem Diebstahl vom 5. Januar 2015. Die Eigentümerin (25) hatte das Rad – ein Mountainbike – in der Spohrstraße an einem Straßenschild angeschlossen. Als sie es abends wieder abholen wollte, war es verschwunden. Das zweite Rad – ein blau-weißes Damenrad der Marke “Victoria” – wurde bereits am 6. Dezember 2013 als gestohlen gemeldet.
Die restlichen Fahrräder und Teile wurden komplett durch die Polizei sichergestellt. Derzeit wird noch versucht, die Eigentümer ausfindig zu machen. Dies gestaltet sich teilweise schwierig, da die Rahmennummern mitunter ausgefeilt wurden, was den Verdacht nahelegt, dass es sich auch hierbei um Diebesgut handelt.
Zwei schwere Unfälle auf der A 14
Gestern Nachmittag kam es innerhalb kurzer Zeit auf der A 14 im Bereich Leipzig-Paunsdorf, zu zwei schweren Unfällen. Der erste Unfall ereignete sich auf der Fahrbahn Richtung Dresden und der zweite dann auf der Gegenrichtung (Richtung Magdeburg).
Gegen 13:20 Uhr befand sich ein Lkw Sattelzug der Marke DAF (mit Sattelanhänger “Schmitz Cargobull”) auf der rechten Fahrspur in Richtung Dresden, als der linke Vorderreifen der Sattelzugmaschine platzte. Der Fahrer (61) verlor daraufhin die Kontrolle über das Gespann. Das Fahrzeug brach nach links aus und stieß frontal gegen die linke Leitplanke. Nach ca. 60 Metern kam der Sattelzug auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen. Der Verkehr konnte nach einer kurzzeitigen Sperrung der A 14 rechts am Unfall vorbeigeleitet werden. Der Fahrer blieb zum Glück unverletzt. Der Sachschaden wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt.
Nicht ganz anderthalb Stunden später ereignete sich genau auf der anderen Seite der A 14, auf der Gegenfahrbahn ein zweiter Unfall. Der Fahrer (34) eines Lkw Mercedes beachtete hier das Stauende vor ihm nicht. Der Stau hatte sich aufgrund Schaulustiger gebildet, die den Unfall auf der Gegenfahrbahn beobachtet hatten. Der 34-Jährige versuchte noch nach rechts auszuweichen, was ihm jedoch nicht gelang. Er fuhr auf den vor ihm fahrenden Fiat mit Anhänger auf – dieser wurde durch die Wucht nach links geschleudert und prallte auf einen VW Passat, während der Anhänger während des Schleuderns einen Ford Mondeo touchierte. Der Lkw wiederum stürzte auf die Seite und kam quer auf der Fahrbahn zum Stehen. Der 34-Jährige wurde durch den Unfall schwer verletzt und in ein Krankenhaus zur stationären Aufnahme gebracht. Indes wurden der Fahrer (64) und die Beifahrerin (60) des VW Passat leicht verletzt. Der 37-jährige Fahrer des Ford Mondeo und die 42-jährige Fahrerin des Fiat blieben unverletzt. Der Gesamtsachschaden wird derzeit auf 40.000 Euro geschätzt.
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