In der letzten Nacht hatte ein Mitarbeiter einer Tankstelle in Eutritzsch eine obskure Begegnung +++ In einer Pflegeeinrichtung in Grünau erzählte ein Mann dem Pflegepersonal ein Lügengeschichtchen und ließ dabei ein Smartphone mitgehen +++ In der Güntherstraße lieferten sich zwei Hitzköpfe ein Handgemenge +++ Betrüger nehmen am Telefon diverse Rollen ein.

Überrumpelt

In der letzten Nacht kam ein Mann zum Nachtschalter einer Tankstelle in der Maximilianallee. Im Gespräch musste der Mitarbeiter der Tankstelle (38) den Anruf bei der Polizei verwehren, woraufhin der Fremde meinte: “Du wirst schon gleich freiwillig die Polizei rufen” und sprang hinein in die Eingangstür der Tankstelle. Gedrängt von Gewalt, öffnete sich die Tür – ohne, dass das Glas zersprang – und der Mann machte einen Schritt zum Kühlschrank. Dort nahm er vier Dosen eines Alkohol-Softdrinkgemischs heraus, verließ den Innenraum durch die Tür und verschwand in Richtung Stadt. Perplex rief der 38-Jährige – wie vorhergesagt – die Polizei. Der fremde Mann wird als 40 bis 45 Jahre alt, ca. 1,80 m groß mit blonden Haaren, einem ungepflegten Erscheinungsbild und blauem T-Shirt mit dunkler Jacke darüber, beschrieben.

Pflegepersonal bestohlen

Nachdem ein Unbekannter gestern Abend die Räume einer Pflegeeinrichtung in Grünau-Ost betreten hatte, versuchte er unter einem Vorwand, das Pflegepersonal in Gespräche zu verwickeln. Dazu scheute er keine Mühen. Er band die Aufmerksamkeit zweier Damen mit einer wahrscheinlich erfundenen Geschichte. Die Frauen hantierten währenddessen in der Küche. Er erklärte, am Abend zuvor sein Smartphone ganz in der Nähe auf dem Autodach liegen gelassen zu haben und fragte ob es nicht abgegeben worden sei? Als die Damen verwundert nachforschten wurde er unsicher. Dennoch ließ er sich nicht beirren und tatsächlich bot sich ihm einen kurzen Moment später die Gelegenheit für das Vorhaben, weshalb er eigentlich die Pflegeeinrichtung betreten hatte.

Er steckte das Smartphone, das auf dem Küchentisch lag und einer der beiden Damen gehörte, unbemerkt ein und verschwand. Später, als die Frauen den Diebstahl bemerkten, bekamen sie auch mit, dass der dreiste Dieb es nicht nur bei ihnen versucht hatte, sondern zuvor sämtliche Schwesternbereiche “besuchte”. Dort wurde er aber immer wieder umgehend des Zimmers verwiesen. Auch vor den Umkleidekabinen hatte er nicht Halt gemacht. Er durchwühlte zwei Spinde, aber ohne tatsächlich Beute zu machen. Am Ende blieb ein Stehlschaden von ca. 400 Euro. Die Polizei ermittelt.

Auge um Auge

Nachdem die Fetzen gestern Nachmittag bereits auf der Straße geflogen waren, setzte sich der handfeste Männerstreit im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in der Güntherstraße fort. Dort wurde der Hinweisgeber (27) vom Insassen eines Transporters gewürgt. Doch was führte zu diesem Ausbruch? Der 27-Jährige jedenfalls erklärte, dass der Transporter eine ganze Weile auf der Georg-Schwarz-Straße hinter ihm stadteinwärts gefahren sei. Schließlich hupte der Fahrer und überholte ihn. Dabei wurde er aus dem Auto heraus mit einem Gegenstand beworfen. Davon aufgebracht versuchte er es in gebührlicher Weise auf selbe Art zu antworten. Aber er traf nicht. So zog er von dannen, gefolgt durch den Transporter. Als er schließlich den heimatlichen Hof betrat, kam es zum Handgemenge, bei dem er gewürgt wurde und eine Ohrfeige sowie Schürfwunden am Arm “kassierte”. Danach ließen die Transporter-Insassen ab und verschwanden. Jetzt ermittelt die Polizei.

Gewinnspielschulden?

Betrüger haben es im Allgemeinen auf das Geld derer abgesehen, die sie über den Tisch ziehen wollen. Als unbescholtener Bürger hat man es da teilweise recht schwer, zwischen einem ehrlichen Anruf und einer betrügerischen Handlung zu unterscheiden. Die Mittel und Wege derer, die sich monetäre Vorzüge ergaunern wollen, werden dabei immer dreister. Die Täter scheuen nicht davor zurück, sich als Enkel, Bankangestellter, Polizist oder gar Rechtsanwalt auszugeben. Im vorliegenden Fall waren es gleich zwei Rollen, die die Betrüger einnahmen:

Am Donnerstagvormittag erhielt eine 59-Jährige Frau aus Naundorf einen Anruf der Sparkasse aus Rochlitz. Der Bankangestellte (!) teilte ihr mit, dass er einen Anruf der Staatsanwaltschaft aus München erhalten habe. Hierbei wurde ihm mitgeteilt, dass er das Konto der 59-Jähirgen sperren solle. Sie selbst solle sich augenblicklich mit der Staatsanwaltschaft in München in Verbindung setzen, um die Sperrung abzuwenden. Am Telefon derart geschockt und unter Druck gesetzt, wählte sie die Münchner Nummer. Dabei wurde ihr Einwand, dass sie gar nicht Kunde in Rochlitz sei, beiseite gewischt – Sperrungen würden zentral in Rochlitz erfolgen – auch für andere Sparkassen.

Über die Münchner Nummer meldete sich sodann ein angeblicher Staatsanwalt (!) der Staatsanwaltschaft aus München. Dieser erklärte der verwirrten Frau am Telefon, dass sie im Jahre 2011 an einem telefonischen Gewinnspiel der Firma win24 teilgenommen habe. Durch die Teilnahme daran wären Schulden in Höhe von über 8.000 Euro entstanden. Hierauf wandte die 59-Jährige ein, nie eine Rechnung erhalten zu haben. Der “Staatsanwalt” ging auf diesen Einwand gar nicht ein, sondern meinte, er könne sich mit dem Anwalt der Firma in Verbindung setzen, um einen Vergleich zu erwirken – er würde sich dann in Kürze wieder bei ihr melden. Dem stimmte die Frau zu – mittlerweile vollkommen perplex über das Geschehen.

Bereits eine halbe Stunde später rief der “Münchner Staatsanwalt” erneut an und teilte der 59-Jährigen mit, dass er einen Vergleich abschließen konnte. Er hätte erreicht, dass sie nur noch 4.325 Euro zahlen müsse. Nun käme aber der Haken an der Sache. Die Firma win24 hätte ihren Sitz in Österreich. Eine Überweisung von ihrer Bank dorthin würde zu lange dauern, da das Geld sofort benötigt werde, um die Sperrung ihres Kontos zu verhindern. Sie müsse die geforderten Schulden also bar begleichen – und das so bald wie möglich! Nebenbei wurde ihr erklärt, dass sie ihre Rechtsschutzversicherung hierfür gar nicht belästigen bräuchte, da die ohnehin wegen einer Zivilrechtssache nicht dafür aufkäme. Sollte sie den Vergleich ausschlagen, würden die Kosten plus Gebühren und Verfahrenskosten über 10.000 Euro hochsteigen. Eingeschüchtert fragte die 59-Jährige wie sie nun das Geld übergeben könne. Darauf wurde ihr erklärt, dass sich am Folgetag jemand bei ihr melden würde und das Gespräch wurde beendet.

Nach diesem Telefonat rief die 59-Jährige nun bei ihrer Bank an und schilderte den Fall. Ein echter Bankangestellter beschied ihr daraufhin, dass es sich um einen Betrug handeln würde und sie sofort die Polizei verständigen solle. Gesagt getan – die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Betruges.

Heute rief der unbekannte Täter im Übrigen erneut bei der Frau an. Diese erzählte ihm bestimmt, dass sie Anzeige bei der Polizei erstattet habe und ließ sich auch nicht davon einschüchtern, als der Anrufer meinte, dass der Fall damit nun an das Bundeskriminalamt übergeben werde.

Die Polizei rät: Lassen sie sich nicht am Telefon unter Druck setzen! Sollte es sich tatsächlich um eine Zivilrechtssache handeln, wird diese auch nicht ans Bundeskriminalamt überwiesen. Nehmen Sie Rücksprache mit den Sachbearbeitern ihres Vertrauens ihrer Bank! Übergeben sie keine Geldbeträge in Bar! Das sind eindeutige Anzeichen dafür, dass Sie betrogen werden sollen.

Fazit: Höhere Gewalt!

Eine Windböe ergriff gestern Abend die Warnbarke, die an der Bahnunterführung in der Rackwitzer Straße auf dem Radweg stand und schleuderte sie gegen den 45-Jährigen, der soeben mit seinem Rad an dieser in Richtung Wittenberger Straße vorbeifuhr. Dadurch erhielt der Radler einen Schlenker und stürzte gegen den in selbe Richtung fahrenden BMW 316i. Der Radler verletzte sich an der Hand und musste in einer Klinik behandelt werden. An Fahrrad und Auto entstand Sachschaden.

Verhängnisvolles Ausweichmanöver

Ein Lkw, der an einer Baustelle im rechten Fahrstreifen zum Entladen hielt, wurde einem VW-Fahrer (71) zum Verhängnis. Der 71-Jährige, der gestern Vormittag auf der Windscheidstraße in Richtung Wittenberger Straße fuhr, wich Höhe des Lkws auf die Gegenfahrbahn aus und streifte dabei die Gabel eines Radladers. Dieser stand auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wobei dessen Gabel auf den Fahrradweg hinausragte. Durch dieses Unglück wurde die komplette linke Seite des Polos aufgerissen, so dass am Auto ein Schaden von mindesten 3.000 Euro entstand.

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