Nach einer aufwendigen Flächensanierung für insgesamt rund 1,5 Mio. Euro kann auf dem erweiterten Spielplatz "Reudnitzer Terrassen" in Reudnitz-Thonberg wieder gespielt werden. "Ich freue mich, dass die Grünfläche auf dem städtischen Flurstück zwischen Oststraße und der Eilenburger Straße nach der erfolgreichen Sanierung für die Öffentlichkeit wieder zugänglich ist", sagt Heiko Rosenthal, Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Ordnung, Sport.
“Bevor der Spielplatz erweitert werden konnte, war eine extrem aufwendige Quellensanierung der Flächen notwendig, welche von Mai bis Dezember des vergangenen Jahres auf Grundlage der seit 1992 durchgeführten Erkundungen und Sanierungsplanungen durch das Amt für Umweltschutz veranlasst wurde.”
Dafür waren mitten im Wohngebiet, unmittelbar angrenzend an die Gaststätte “Reudnitzer Terrassen”, circa 160 Bohrungen (Bodenaustausch im Großlochbohrverfahren) bis in sieben Meter Tiefe notwendig, um rund 3.000 Tonnen belastetes Erdreich durch sauberen Boden zu ersetzen. Zudem gab es aufwendige Schutzvorkehrungen, wie das Errichten einer Emissionsschutzwand und einer Luftabsauganlage sowie die Überwachung der Umgebungsluft.
Im Anschluss wurde der mit einem neuen Weg erreichbare Spielplatz erweitert: Neben der reparierten Schaukel gibt es nun ein neues Balancier-Seil und ein Wackelschaf. Zwei “Quirls” als drehbare Edelstahlstangen werden in den nächsten Tagen ergänzt. Mit 15 Bäumen und etwa 700 Sträuchern wurde zudem der Zierobstbaum-Charakter der einstigen Nutzgärten aufgegriffen. Die etwa einen Meter tiefer liegende Grünfläche ist durch Steinblöcke terrassiert, zum Sitzen laden Bänke und Findlinge ein.
Planungs- und Baukosten für die Flächensanierung umfassten circa 1,5 Millionen Euro, wovon 66 Prozent der Mittel durch die Europäische Union aus dem EFRE-Förderprogramm zur Verfügung gestellt wurden. Der Eigenanteil der Stadt Leipzig betrug rund 500.000 Euro. Für den Spielplatz betrugen die städtischen Mittel rund 44.000 Euro.
Auf dem Gelände hatten zuvor ein Waschsalon und später eine chemische Reinigung gestanden, welche 1999 abgerissen wurde. Während des circa 30-jährigen Betriebs von 1961 bis 1990 kam es zu erheblichen Schadstoffeinträgen in den Boden, vor allem durch leicht flüchtige Kohlenwasserstoffe, die auch bis in das Grundwasser gelangt waren.
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