Außerhalb des Neuseenlandes sucht dieses Projekt in Sachsen noch seinesgleichen: Am Samstag wurde der behindertengerechte Wassereinstieg am Westufer des Kulkwitzer Sees feierlich eröffnet - lediglich der Cospudener See kann bisher einen solchen Badesteg vorweisen.
Während rund um die Festwiese gefeiert wurde, demonstrierte am Ufer Frankenheims Ortsvorsteher Jens Schwertfeger, wie Rollstuhlfahrer ab sofort das kühle Nass barrierefrei genießen können. “Wir möchten jedoch ausdrücklich betonen, dass der Badesteg auch für Nutzer von Rollatoren geeignet ist, ebenso für zum Beispiel ältere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind – und für Leute, die nicht schwimmen können, aber nicht auf eine Abkühlung verzichten möchten”, sagte Lutz Gatter vom Aktionskreis “Modernes Markranstädt – barrierefrei?!”. Er ist begeistert vom 162.000-Euro-Projekt, hob hervor, das Markranstädt einen sehr guten Weg geht. “Ich denke da zum Beispiel auch an die behindertengerechte Rampe am Rathaus.” Eine barrierefreie Stadt – ein wichtiges Anliegen für Bürgermeister Jens Spiske, der sich über so viel Begeisterung natürlich freute.
Der neue Wassereinstieg – eine verzinkte Stahlkonstruktion – ist 1,75 Meter breit und 45 Meter lang. Der Anfang des Stegs ist verbreitert und bietet Sitzmöglichkeiten. Eine Plattform dient als Zwischenstation, auch Stellplatzmöglichkeiten für Rollstühle sind vorhanden. Mit diesen gelangt man bis zu einer Wassertiefe von rund 1,10 Meter, von wo aus man sich ins Wasser gleiten lassen kann. In den nächsten Tagen werden noch kleine Nachbesserungsarbeiten vorgenommen.
Mit der behindertengerechten Rampe und der Verknüpfung mit dem neuen Einstieg in den See gelangt man nun barrierefrei von der Promenade am Kulkwitzer See bis ins Wasser. Die Rampe wurde im Zuge der Neugestaltung des Westufers in den Jahren 2012 und 2013 realisiert.
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