Geburt geglückt und erste Nacht wohlbehalten überstanden: Das Schimpansenweibchen Swela (geb. am 19. Oktober 1995 in Basel, lebt seit 2005 in Leipzig) hat gestern Nachmittag im Zoo Leipzig ein Jungtier zur Welt gebracht. Die gesamte Gruppe Westafrikanischer Schimpansen (Pan troglodytes verus) hielt sich auf der weitläufigen Außenanlage auf, als die Wehen bei dem 19-jährigen Weibchen einsetzten. Um eine ungestörte Geburt zu ermöglichen, wurde Swela separiert und hat gegen 15:45 Uhr ein vitales Jungtier geboren.
Der Nachwuchs hält sich gut an seiner Mutter fest und hat bereits erste Trinkversuche unternommen. “Swela kümmert sich bislang intensiv um das Jungtier, das einen guten Eindruck macht”, sagt Seniorkurator Gerd Nötzold. Für das Schimpansenweibchen wäre es die erste erfolgreiche Jungtieraufzucht, wenn weiterhin alles erfolgreich verläuft. Für den Erhalt der stark vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen ist der Zuchterfolg sehr wertvoll. In den vergangenen zwölf Monaten sind laut Zoo-Informationssystem ZIMS weltweit nur 14 Jungtiere geboren worden. In Pongoland liegt die letzte geglückte Geburt sechs Jahre zurück. Bangolo wurde im Juli 2009 geboren und lebt ebenfalls in der Gruppe.
Vorerst bleiben Mutter und Kind im rückwärtigen Bereich, damit sich die Bindung zwischen den beiden ausprägen kann. Erst wenn die Nabelschnur abgefallen ist, wird der direkte Kontakt zur Gruppe wieder hergestellt, um eine mögliche Verletzung des Jungtieres zu vermeiden. Die behutsame Vergesellschaftung mit den Artgenossen und die Rückkehr auf die Außenanlage werden schnellstmöglich angestrebt. Wann es soweit ist, hängt von der Entwicklung des Jungtieres ab.
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