„Die Droge Crystal ist nicht mehr nur eine Randerscheinung, sondern in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir haben hier ein gesamtgesellschaftliches Problem, dass wir nur gesamtgesellschaftlich bekämpfen und lösen können. Der hohe Anstieg an Klienten in den Suchtberatungsstellen ist besorgniserregend. Darauf reagieren wir! Der Kampf gegen Crystal ist und bleibt daher weiter ein ressortübergreifender Schwerpunkt“, betonte Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU). Bereits im Februar 2014 hat die Staatsregierung dazu einen 10-Punkte-Plan verabschiedet, den es nun konsequent umsetzen gilt.
Dazu zählt auch die bessere Grundausstattung der Suchtbehandlungs- und Beratungsstellen (SBB). Derzeit gibt es 45 SBB und zusätzlich 24 Außenstellen/Außensprechstunden. Dies sichert auch in ländlichen Gebieten eine möglichst wohnortnahe Betreuung. Um auf den gestiegenen Beratungsbedarf reagieren zu können, sollen die personellen Ressourcen der Suchtbehandlungs- und Beratungsstellen verbessert werden.
Geplant ist eine Aufstockung um 1 Millionen Euro auf 5,1 Millionen im nächsten Doppelhaushalt. Zudem werden erstmals ca. 1,3 Millionen Euro für die Etablierung und Verstetigung von Angeboten der ambulanten Suchthilfe und –prävention für Crystal-Konsumenten bereitgestellt. Hier können kommunale Träger Projekte etablieren. „Wir wollen möglichst frühzeitig Abhängigkeiten erkennen um zügig einzugreifen und Hilfen anzubieten. Dabei müssen wir auch besonders auf Suchtkranke und ihre Kinder schauen.
Hier braucht es eine koordinierte Zusammenarbeit von Suchthilfe sowie Kinder- und Jugendhilfe“, erklärt die Ministerin. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Beratungsnachfragen stark gestiegen. Waren es im Jahr 2011 von 2.389 Klienten, die wegen Stimulanzien-Gebrauch in die Beratungsstellen gekommen sind, stieg die Zahl im Jahr 2014 auf 4.934 Klienten. Davon waren 97 % Crystal-Konsumenten.
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