Im Leipziger Süden teilen sich künftig zwei starke Hochschulen eine umfangreiche Bibliothek. Die Bestände der Hochschule für Telekommunikation Leipzig (HfTL) werden Anfang März in die Räumlichkeiten der benachbarten Bibliothek der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK Leipzig) integriert. Die technische Orientierung beider Einrichtungen macht den Schulterschluss zu einem sinnvollen Schritt: Die Bestandsprofile ähneln sich stark, und etliche Medien werden bislang parallel vorgehalten, obwohl die Bibliotheken nur wenige Schritte voneinander entfernt liegen.
Ab 2. März wird eine beträchtliche Zahl an HfTL-Präsenzbeständen in den Regalen stehen. „50 leere Regalmeter warten auf Bestückung“, sagt Astrid Schiemichen. Die Leiterin der HTWK-Hochschulbibliothek rechnet insgesamt mit rund 12.000 umziehenden Medien und freut sich zugleich auf etwa 1.000 neue Leser: „Fremdnutzerausweise sind nicht nötig, die HfTL-Kollegen haben das technisch prima vorbereitet. Bei uns ist nur eine kurze Neuanmeldung erforderlich!“ So steigen im Sommersemester 2015 in der Gustav-Freytag-Straße 40 also gleichermaßen die Zahlen der Nutzer (bisher: 7.000) und der gedruckten Medien (bisher: 262.000).
Was die Studierenden kaum mitbekommen: Hinter den Kulissen wartet eine Mammutaufgabe auf das Bibliotheks-Team. Ein halbes Jahr werde der Umzug tatsächlich dauern, schätzt Schiemichen. Jeder Titel wird geprüft: Dubletten oder Bücher mit beinahe identischen Inhalte werden dann eingegliedert, wenn künftig eine höhere Nutzung zu erwarten ist. Übernommene Medien bekommen ein neues RFID-Tag (Funketikett), einen Barcode und einen zugewiesenen Regalstandort – alles Handarbeit. An deren Ende steht ein Bestandsplus für alle Leser. Ein weiterer Vorteil der neuen Kooperation ist eine bessere räumliche Auslastung. Nur im Winter-Prüfungszeitraum wird es in der künftig stärker frequentierten HTWK-Bibliothek etwas eng werden. Diesem Umstand soll dann mit einem besseren Raumkonzept Rechnung getragen werden.
Für die Studierenden der HfTL ändert sich bei der Ausleihe der zahlreich vorhandenen E-Books nichts. Wie bisher können die vorhandenen elektronischen Medien der HfTL bequem über das VPN-Netzwerk der genutzt werden. Künftig haben die Studierenden auch die Möglichkeit, in der Bibliothek der HTWK Leipzig auf elektronische Medien zuzugreifen. „Ich freue mich, dass sich das Angebot an Fachliteratur für die Studierenden der HfTL erweitert und wir damit auch unser Serviceangebot noch stärker auf die Anforderungen des Studiums ausrichten und gleichzeitig die Attraktivität des Hochschulstandortes im Süden von Leipzig steigern“, umschreibt Michael Barth, Leiter des Service-Bereiches der HfTL die Verschmelzung beider Bibliotheken.
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