Die Leipziger Städtischen Bibliotheken freuen sich über steigenden Zustrom. Im letzten Jahr wurde die Millionengrenze bei den physischen Besuchen überschritten. 2014 kamen fast 1,1 Millionen Besucher in die Stadtbibliothek, die Stadtteilbibliotheken oder die Fahrbibliothek. Auch die Entleihungszahlen stiegen weiter an. Fast 200.000 Medien wurden mehr entliehen als 2013, die Bibliotheken erreichten damit insgesamt 4.694.758 Entleihungen.
Die Bibliotheken punkten außerdem noch mit einer erneut steigenden Zahl der virtuellen Besuche. Die Online-Angebote wurden weiter ausgebaut und erfreuen sich großer Nachfrage: Fast 300.000 Visits mehr als im Vorjahr und damit insgesamt fast drei Millionen virtuelle Besuche wurden gezählt.
„Mit diesen hohen Besucherzahlen gehören die Leipziger Städtischen Bibliotheken zu den am meisten frequentierten öffentlichen Kultur- und Bildungseinrichtungen der Stadt“, erläutert Kulturbürgermeister Michael Faber. „Es freut mich, dass die Millionengrenze überschritten wurde, solch ein Ergebnis gab es zum letzten Mal im Jahr 2001.“
Auf weiterhin hohem qualitativen wie quantitativen Niveau findet die Veranstaltungsarbeit in den Bibliotheken statt. Mit über 1.500 Veranstaltungen begrüßten die Leipziger Städtischen Bibliotheken mehr als 38.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu Lesungen, Vorträgen, Schulungen oder Kursen, Präsentationen, Diskussionen oder Ausstellungseröffnungen. Für alle Generationen sind die Bibliotheken zum Treffpunkt und attraktiven Aufenthaltsort geworden.
Besonderer Höhepunkt war dabei das Lesefest in leichter Sprache für rund 170 Kinder und Jugendliche mit einer kognitiven Einschränkung oder Lernschwäche. In Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungswerk und vielen anderen Partnern fand es 2014 zum ersten Mal in der Stadtbibliothek statt und wird auch für dieses Jahr bereits wieder geplant. Parallel dazu wurde und wird der Bestand in leichter Sprache weiter aufgebaut.
Ebenso wurde der Kundenkontakt via social media weiter ausgebaut und ab April 2014 startete der Facebook-Auftritt. Heute folgen über 1.000 Menschen den Neuigkeiten aus der Bibliothek und täglich werden es mehr.
„Ich bin mit unseren Ergebnissen sehr zufrieden. Das heißt aber nicht, dass wir uns nun darauf ausruhen wollen. Neue Angebote und Projekte haben wir bereits für dieses Jahr geplant, denn wir wollen Anlaufpunkt für immer mehr Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sein, die die unterschiedlichsten Interessen haben“, resümiert Susanne Metz, Direktorin der Leipziger Städtischen Bibliotheken.
Leipzig wächst, die Bibliotheken wachsen mit?
In ihrem Aufgabenprofil wollen die Leipziger Städtischen Bibliotheken der weiter wachsenden Stadt gerecht werden. Dazu gehören Überlegungen zu den Bibliotheksstandorten, der Ausstattung sowie Sanierung und Modernisierung.
Diese Ziele und Maßnahmen sollen auch in der Bibliotheksentwicklungskonzeption für die Jahre 2016 bis 2020 fixiert werden. „Leipzig verzeichnet immer mehr Zuzüge“, erläutert Michael Faber.
„Besonders der Leipziger Osten und Westen wachsen, darauf sollten auch die Bibliotheken mit dem Ausbau ihres Angebotes in diesen Stadtteilen reagieren.“ Nach wie vor ist deshalb eine größere Stadtteilbibliothek im Leipziger Osten ebenso wie das Bildungszentrum Grünau im Allee-Center im Gespräch. „Es hat sich bewährt, die Bibliotheken in Einkaufszentren einzurichten, das zeigen die positiven Entwicklungen der Bibliotheken Reudnitz und Gohlis. Wir müssen dort sein, wo die Menschen sind“, begründet Susanne Metz die Standortüberlegungen.
Erweiterte Öffnungszeiten, mehr Angebote, 1.000 Jahre …
Reagiert wurde gerade auf den erhöhten Bedarf in der Bibliothek Gohlis mit der Erweiterung der Öffnungszeiten. Seit 2. Februar ist nun täglich eine Stunde länger – bis 19 Uhr geöffnet. Auch die Verlängerung der Öffnungszeiten weiterer Standorte wird noch in diesem Jahr angestrebt. Machbar ist das durch den Einsatz der RFID Bibliothekstechnik und der damit verbundenen Möglichkeit, als Kunde die Medien an entsprechenden Automaten selbst zu verbuchen.
Ebenso ist die Sanierung der Bibliothek Plagwitz ab Ende 2015 vorgesehen. „Momentan sind wir mit den Planern im Gespräch, um die notwendigen Maßnahmen und die Finanzierung abzustimmen”, erläutert Susanne Metz.
Augenmerk liegt außerdem auf der Erweiterung der Angebote für Kinder und Jugendliche. Im Erdgeschoss der Stadtbibliothek ist der Ausbau der Kinderbibliothek geplant. „Wir sind überrascht vom Erfolg der Kinderbibliothek, die sich immer mehr zur Familienbibliothek entwickelt. Hier ist immer viel los, deshalb soll unser junges Publikum mehr Raum bekommen“, so Susanne Metz.
Ein neues Online-Angebot für Schüler der 1. bis 7. Klassen startet nach den Winterferien. Die Lernplattform Scoyo ist Deutschlands größte Lernplattform mit schulrelevanten Lerninhalten, über 4.000 Lerngeschichten und mehr als 10.000 Übungen und Tests von der 1. bis zur 7. Klasse. Mit dem Bibliotheksausweis ist die E-Nachhilfe für die Schüler kostenlos.
Das 1.000-jährige Jubiläum der Stadt feiern die Leipziger Städtischen Bibliotheken selbstverständlich mit. Ausstellungen und Veranstaltungen sind schon in Vorbereitung. Zur Buchmesse wird im Oberlichtsaal der Leipziger Promenadenring in einem 60 Meter langen Panoramabild in Zusammenarbeit mit dem Lehmstedt-Verlag präsentiert. Ab April ist außerdem die Ausstellung „Leipzig wird groß…“ im Ausstellungsfoyer der Stadtbibliothek zu sehen, die von der IHK gefördert wird. „Auf beide Ausstellungen kann man sich schon heute freuen, denn sie werden spektakulär und informativ sein. Das wird sicher noch mehr Besucher anlocken“, verspricht Michael Faber.
Die Leistungszahlen der Leipziger Städtischen Bibliotheken im Überblick als pdf zum Download.
Keine Kommentare bisher