In einer Mitteilung hat die Hamburger Firma "Tchibo" zugesagt, zukünftig auf den Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der Textilproduktion zu verzichten. Daraufhin hat Greenpeace die deutschlandweiten Proteste abgesagt. In einer aktuellen Mitteilung dazu heißt es seitens Tchibo: "Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms arbeiten wir seit langem daran, unerwünschte Chemikalien aus den Produktionsprozessen für unsere Textilien auszuschließen", so Dr. Markus Conrad, Vorsitzender der Geschäftsführung der Tchibo GmbH. Nun würde man auch den DETOX-Standard übernehmen.

Dr. Markus Conrad weiter “Nachdem wir und Greenpeace dem Bündnis für nachhaltige Textilien bisher nicht beigetreten sind, das u. a. auch den Ausschluss unerwünschter Chemikalien aus den weltweiten Produktionsprozessen beinhalten sollte, ist die Übernahme des DETOX-Standards bei Tchibo eine logische Konsequenz.”

Greenpeace sieht darin eine direkte Folge der für heute, den 25. Oktober 2014 in 35 Städten angekündigten Protestaktionen in Deutschland. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hatte am Donnerstag dieser Woche ihre Untersuchungsergebnisse über Chemikalien in Kinderkleidung und Kinderschuhen verschiedener Discounter veröffentlicht. Erledigt ist damit die Grundfrage für Greenpeace noch nicht.

Neben Tchibo hatten weitere Firmen im Bereich Chemikalien in den angebotenen Bekleidungen ebenfalls schlecht abgeschnitten. Weshalb Greenpeace erwartet, dass sich nun weitere Discounthändler der Selbstverpflichtung Tchibos anschließen werden. “Tchibo zeigt sich mit dieser Entscheidung als Vorreiter bei den Discountern. Wir erwarten, dass Aldi, Lidl, Rewe und Penny nun nachziehen”, sagt Kirsten Brodde, Textilexpertin bei Greenpeace.

Zum Abkommen selbst teilt Greenpeace mit: “Bereits 20 international führende Textilunternehmen haben sich auf ein Detox-Commitment verpflichtet. Dieses sieht vor, dass die Firmen bis zum Jahr 2020 auf den Einsatz aller gefährlichen Chemikalien in der Produktion zu verzichten. Zuletzt hatte Adidas im Vorfeld der WM dem Druck von Greenpeace nachgegeben und sich zu einem glaubwürdigen Kurs zur Entgiftung verpflichtet. Mit der internationalen Detox-Kampagne fordert Greenpeace Textilhersteller auf, Risiko-Chemikalien durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen.”

Im Gespräch sind neben dem Einsatz von Chemikalien ebenfalls, dass “gerade Discounter, die in schnellem Wechsel gewaltige Stückzahlen von Kleidung auf den Markt werfen …” ihrer Verantwortung in der Umweltbelastung, der Wiederverwertbarkeit der Textilien und die Sozialstandards in der Fertigung nachkommen sollen.

Auf der Greenpeace-Kampagnenseite sind die Ergebnisse des aktuellen Reports zusammengefasst: www.greenpeace.de/detoxdiscounter

Zum Artikel vom 25. Oktober 2014 auf L-IZ.de
Greenpeace-Aktion am 25. Oktober in der Leipziger Innenstadt: Tchibo muss Textilproduktion entgiften

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