Erst hieß es für den 22. März 2014, die NPD-Jugendorganisiation Junge Nationaldemokraten (JN) würde wohl zu einem Treffen europäischer Rechtsparteien in den "Großraum Leipzig" laden. Der genaue Ort der radikalen Versammlung blieb bislang im Dunkel, ein gängiges Verfahren rechter Kreise im Vorfeld solcher Veranstaltungen. Seit wenigen Stunden gibt es erste Hinweise, dass sich Vertreter des faschistischen "Blocco Studentesco" aus Italien, der Jugendorganisation der tschechischen Neonazipartei DSSS und der "Goldenen Morgenröte" aus Griechenland nun eher im thüringischen Kirchheim versammeln könnten.

Dies meldete heute zumindest eine antifaschistisches Initiative namens “Fackeln aus” unter Verweis auf “antifaschistische Recherchen”. Noch ist auch diese Information nicht abschließend gesichert, doch sie klingt nachvollziehbar. Das Treffen, auf welchem auch NPD-Europakandidat Udo Voigt sprechen soll, braucht aufgrund des zu erwartenden Mobilisierungspotentials von linker Seite einen Ort, an welchem es überhaupt störungsfrei stattfinden kann. Oft genug also eher nicht in großen Städten, was für das nahe bei Erfurt liegende Kirchheim sprechen würde.

Dass die Zusammenkunft der teilweise im Heimatland bereits kriminelle Vereinigungen eingestuften Organisationen, wie die “Goldene Morgenröte”, nun im Kirchheimer “Hotel zum romantischen Fachwerkhof” an der Arnstädter Straße sein könnte, begründet die anonyme Recherchetruppe mit vorangegangenen Veranstaltungen. So habe im Hotel von Betreiber Rainer K. im Januar 2014 von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt bereits der NPD-Europaparteitag stattgefunden.

Sollten sich die bisherigen Informationen als richtig erweisen, könnte der Kelch einer internationalen rechtsradikalen Veranstaltung vorübergehen. Noch mobilisieren JN-Kreise im Netz nach wie vor für den “Großraum Leipzig”.

Dass sich die Rechten in kleineren Orten und Städten darüber hinaus eher einen gewissen Erfolg bei den anstehenden Europa-Wahlen erhoffen (zeitgleich mit der Kommunalwahl in Sachsen am 25. Mai 2014), zeigt die Reiseroute der Sächsischen NPD auf ihrer “Anti-Asyl-Tour” im März. In Städten wie Zwickau, Glauchau, Döbeln will man sich so zum Beispiel morgen, am 17. März als wählbare Partei darstellen. Näher an Leipzig kommt die Tour dann am 18. März heran, wenn es unter anderem nach Delitzsch und Schkeuditz gehen soll. In Leipzig scheint man sich hingegen kaum noch sicher präsentieren zu können – interessierte Besucher kommen selten bis nie und der Widerstand ist in der Messestadt traditionell hoch gegen die braunen Kameraden.

Über aktuelle Entwicklungen zu allen Veranstaltungen will die Antifa-Initiative unter http://fackelnaus.noblogs.org/ informieren.

Zum Artikel vom 13. März 2014 auf L-IZ.de
Rechter Kongress im Raum Leipzig: Europäische Neonazis möchten am 22. März tagen

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