Noch ist es nicht ganz soweit wie in Dresden, dass sich Grüne in Leipzig Hoffnungen auf den Gewinn eines Direktmandats bei der Landtagswahl im August machen können. Aber oft hängen Wahlergebnisse natürlich auch von den Personen ab, die direkt im Wahlbezirk für eine Partei antreten. Am Samstag, 25. Januar, haben Leipzigs Grüne ihre Kandidatinnen und Kandidaten für das Direktmandat gewählt.

Mehr als 70 Mitglieder des Kreisverbandes haben an der Wahl teilgenommen und auch das Kommunalwahlprogramm beschlossen.

Bereits am 17. und 18. Januar wurde auf dem grünen Landesparteitag in Leipzig das Landtagswahlprogramm mit dem Titel “Sachsen Chancen nutzen” verabschiedet.

“Dem grünen Credo folgend werden bei uns erst die Inhalte offen erarbeitet und danach die Personen aufgestellt, die diese Inhalte glaubwürdig und überzeugend nach außen vermitteln sollen”, so Jürgen Kasek, Vorstandsssprecher des Kreisverbandes.

Nach langem, mehrstufigem Prozess unter Einbeziehung der Mitglieder, Initiativen und Vereine beschlossen die Leipziger Grünen das Programm zur Kommunalwahl am 25. Mai 2014.

“Mit dem Kommunalwahlprogramm unterstreichen wir unseren Anspruch als Konzeptpartei und zeigen unsere Forderungen und Ziele für ein ‘grünes Leipzig'”, so Petra Cagalj Sejdi, Vorstandssprecherin des Kreisverbandes. Erstmalig konnten sich zudem auch Nichtparteimitglieder über eine Internetplattform direkt am Prozess beteiligen. “In dieser Phase der Beteiligung sind mehr als 130 konkrete Vorschläge eingegangen”, erläutert Cagalj Sejdi.
Für die Leipziger Grünen werden nun zur Landtagswahl als Direktkandidatinnen und -kandidaten antreten: im WK 27 / Leipzig I (Ost): Silvia Kunz (24, Studentin), im WK 28 / Leipzig 2 (Süd): Jürgen Kasek (33, Rechtsanwalt und Kreisvorsitzender der Grünen), im WK 29 / Leipzig 3 (West/Südwest): Oliver Seidel (41, selbständiger Versicherungsfachmann), im WK 30 / Leipzig 4 (Alt West/Plagwitz/Schleußig): Claudia Maicher (35 Soziologin, Landesvorstandssprecherin der Grünen), im WK 31 / Leipzig 5 (Mitte/Reudnitz-Thonberg): Katharina Krefft (35, Ärztin und Stadträtin der Grünen), im WK 32 / Leipzig 6 (Nord/Nordwest): Michael Weichert (60, Landtagsabgeordneter der Grünen), im WK 33 / Leipzig 7 (Nordost/Seehausen/Wiederitzsch/Neustadt-Neuschönefeld/Volkmarsdorf) Kornelius Unckell (49, Unternehmer).

Das beste Ergebnis erreichte der 41-jährige Versicherungsfachmann Oliver Seidel im Wahlkreis 29, Leipzig 3.

Eine Chance auf den Gewinn eines Direktmandats rechnet sich zumindest Katharina Krefft, Direktkandidatin in Leipzig Mitte, aus. Sie betonte in ihrer Bewerbungsrede, auch um die Vergabe des Direktmandats kämpfen zu wollen. Krefft, die bereits 2009 in Leipzig Mitte als Direktkandidatin angetreten war, erreichte damals 18,6 % und ließ Dirk Panther, SPD-Generalsekretär in Sachsen hinter sich. Vor ihr rangierten damals die sächsische Sozialministerin Christine Clauß (CDU) mit 28,9 Prozent und die Linke-Stadträtin Skadi Jennicke mit 22,5 Prozent.

Auch Jürgen Kasek will im Leipziger Süden in den Kampf um ein Direktmandat eingreifen. 2009 landete hier der Grüne-Kandidat Christoph Hempel mit 16,2 Prozent gleichauf mit Gunter Müller von der SPD (beide 16,2 Prozent) auf Rang 3 hinter Robert Clemen (CDU, 29,4 Prozent) und Stephanie Götze (Linke, 25,9 Prozent).

Entscheidend sei dabei, den Wählern deutlich zu machen, sie nicht – wie in letzter Zeit immer wieder behauptet – bevormunden zu wollen. “Wir wollen einen ordnungspolitischen Rahmen setzen, der die Lebensgrundlagen erhält und dem Einzelnen ein freiheitliches und selbstbestimmtes Leben ermöglicht. Wir stehen für Chancengerechtigkeit, werden den Menschen aber nicht vorschreiben, wie sie diese Chancen zu nutzen haben”, erklärt Kasek.

Ebenfalls schlugen die Mitglieder des Kreisverbandes Jürgen Kasek mit deutlicher Mehrheit und Claudia Maicher für die Aufstellung der Landesliste am 7. und 8. März in Chemnitz vor.

www.gruene-leipzig.de

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