Mehrere Straftäter, die im Leipziger Amtsgericht vor Gericht stehen sollten, haben Geiseln genommen. So könnte das Szenario lauten, dass sich Polizei und Justiz ausgedacht haben, um am heutigen 31. Januar und am 01. Februar Einsatzkräfte und Mitarbeiter in einer groß angelegten Übung auf den Ernstfall vorzubereiten.

Geiselnahmen stellen, wenn zum Glück auch selten, immer eine besondere Herausforderung für die Polizei dar, was auch die Geiselnahmen der jüngeren Vergangenheit gezeigt haben. “Zur Vorbereitung auf derartige Einsatzlagen, muss die Polizei nicht nur präzise ausgearbeitete Einsatzunterlagen vorhalten, sondern die hier manifestierten Maßgaben auch sicher in der Praxis umsetzen können”, erklärt Tom Bernhardt, Sprecher des Sächsischen Landeskriminalamts.

Die Polizeidirektion Leipzig führt deshalb gemeinsam mit den Spezialeinheiten und Spezialkräften des LKA Sachsen und dem Amtsgericht Leipzig, vom 31. Januar bis zum 1. Februar 2014 eine Vollübung zum Thema “Geiselnahme” durch. Das Szenario sieht eine Geiselnahme durch mehrere Täter im Amtsgericht Leipzig vor.

Um einen möglichst realitätsnahen Ablauf zu erreichen, werden – wie im tatsächlichen Einsatzfall – Verstärkungskräfte aus anderen Bundesländern angefordert und eingesetzt. Inhalte der Übung sind den Führungs- und Einsatzkräften vorher nicht bekannt gegeben worden.

Ziele der Übungen sind die ersten Maßnahmen nach Alarmeingang realistisch umzusetzen, die Führung des Einsatzes durch den Führungsstab der Leipziger Polizei sowie die technischen und taktischen Möglichkeiten der Einsatzkräfte der Polizeidirektion Leipzig und der Spezialeinheiten und Spezialkräfte des LKA Sachsen voll auszuschöpfen. Erstmals soll auch die komplette Ablösung aller Führungs- und Einsatzkräfte trainiert werden, weshalb die Übung auf zwei Tage angelegt wurde.

An der Großübung beteiligen sich neben Justizmitarbeitern Einsatzkräfte von Schutz- und Kriminalpolizei, das Spezialeinsatzkommando, die Mobilen Einsatzkomandos, Verhandlungs- und Beratergruppe sowie die LKA-Dezernate Mobile Einsatztechnik und Mobile Funkaufklärung.

Abgelöst werden diese Kräfte von Einheiten aus Thüringen und Sachsen-Anhalt. Insgesamt werden zeitversetzt rund 400 Mitarbeiter mit der Lagebewältigung zum Einsatz kommen. Im Bereich des Amtsgerichtes in der Bernhard-Göring-Straße ist an beiden Tagen mit Verkehrseinschränkungen zu rechnen, wofür die Polizei um Verständnis bittet.

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