Die Titanenwurz öffnet nur alle fünf bis zehn Jahre ihre Blüte. Und dieses Schauspiel ist von kurzer Dauer: Schon nach wenigen Stunden wird sich die Spatha wieder schließen. Allerdings ist der Blütenstand immer noch sehr imposant und wird hoffentlich das ganze Wochenende halten und dann verwelken. Immerhin gilt der Blütenstand der Titanenwurz als größter im Pflanzenreich.

Zusehen können Interessierte dank einer Webcam im Internet, auch vor Ort, denn der Botanische Garten der Universität Leipzig richtet eigens für das Ereignis am Samstag und Sonntag, 17. und 18. August, Sonderöffnungszeiten jeweils von 10:00 bis 23:00 Uhr ein. Die Live-Übertragung per Webcam kann unter www.uni-leipzig.de/bota verfolgt werden.
“Die Titanenwurz zeigt seit ca. 15:00 Uhr an, dass sie endlich blühen wird. So langsam bekommt die Spatha ihre typische violette Färbung und spreizt sich ab. Außerdem riecht die Pflanze schon leicht”, berichtet Matthias Schwieger, gärtnerisch-technischer Leiter des Botanischen Gartens in der Linnéstraße 1. Dieser unangenehme Geruch sei ein untrügliches Zeichen für die bevorstehende Blüte. Derzeit sei die Pflanze, deren charakteristische Blütenkolben noch zwei bis drei Tage lang zu sehen sein wird, etwa 1,94 Meter groß und wachse weiter.

Die Titanenwurz gehört zur Familie der Aronstabgewächse. Der Blütenstand wird bis zu zweieinhalb Meter hoch. Sie sondert während der Blüte einen Aasgeruch ab, um winzige Fliegen und Aaskäfer anzulocken. Die Pflanze, deren Blüte aktuell bevorsteht, ist 20 Jahre alt. Zuletzt hat sie 2008 geblüht. Die Blüte erfolgt so selten, weil die Knolle nach dem Zerfall des Blütenstandes und der Bildung von Früchten pausieren muss. Ein Knollengewicht von ca. 30 bis 100 Kilogramm ist nötig, ehe sie wieder eine spektakuläre Blüte bilden kann.

www.uni-leipzig.de/bota

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