Die Schließung des Muldedeiches bei Thallwitz/Kollau ist an diesem Freitag erfolgreich abgeschlossen worden. Bundeswehr, Bundespolizei, Technisches Hilfswerk und Mitarbeiter der KWL sowie zahlreiche Freiwillige haben vor Ort ein etwa 40 Meter langes Loch im Damm mit Sandsäcken füllen können. Der Deich nahe der Ortschaft Kollau in unmittelbarer Nachbarschaft des Wasserwerks Thallwitz hatte bereits am Montag den Fluten der Mulde nachgegeben. In der Folge sind seither Teile der Brunnenfassungen der KWL - Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH überflutet.
Ziel war es, die durch den Deichbruch andauernden Überschwemmungen der Muldewiesen und damit auch der KWL-Brunnen nahe des Wasserwerks Thallwitz zu stoppen und damit die Trinkwasserversorgung der Stadt Leipzig und der angrenzenden Gemeinden weiter zu sichern. Hubschrauber haben daher sogenannte Big-Bags mit Sandsäcken nahe der Schadstelle am Deich abgesetzt. Kräfte des THW haben diese dann in Position gebracht und verdichtet. Aktuell wird der betreffende Deichabschnitt verstärkt, um den Deich nun vor nachdrückendem Wasser zu sichern. Rund 350 Kräfte, darunter 120 Mitarbeiter der KWL und ihres Tochterunternehmens Bau+Service Leipzig GmbH sowie freiwillige Helfer aus der Region, unterstützten bis in den späten Donnerstagabend und am Freitag die Einsatzkräfte beim Befüllen der Sandsäcke.
“Die Hilfsbereitschaft und das Zusammenspiel aller Beteiligten vor Ort war beispiellos. Wir bedanken uns bei allen, die diese aufwendige Aktion zum Erfolg gebracht haben”, sagt der Technische Geschäftsführer der KWL, Dr. Ulrich Meyer. Im Anschluss an den Deichschluss sollen nun die überflutete Ortschaft Kollau und der Bereich der KWL-Brunnenfassungen mit Hilfe des THW leer gepumpt werden.
Trinkwasserversorgung weiterhin sicher
Bei der KWL tagte auch am heutigen Freitag unter Leitung der KWL-Geschäftsführung und Mitwirkung des Leipziger Gesundheitsamtes ein Notfallstab. Weiterhin bestehen keine Einschränkungen hinsichtlich Menge und Qualität des abgegebenen Trinkwassers für den Ballungsraum Leipzig. Insbesondere die mikrobiologischen Befunde entsprechen bisher durchgängig den Vorgaben der Trinkwasserverordnung.
KWL hält Desinfektion aufrecht
Die Wasserwerke der KWL in Canitz, Thallwitz und Naunhof laufen derzeit gedrosselt, sichern jedoch den Trinkwasserbedarf für den Großraum Leipzig zuverlässig und in der geforderten Qualität ab. Die KWL hat seit Montag die Vorsichtsmaßnahmen, die Anzahl der Beprobungen und die Desinfektion erhöht. Es kann daher sein, dass an den Entnahmestellen in den Haushalten Chlorgeruch wahrgenommen wird. Dies ist aber unbedenklich, da die in der Trinkwasserverordnung vorgeschriebenen Grenzwerte nicht überschritten werden.
Hintergrund: Die Wasserwerke der KWL
Das Wasserwerk Thallwitz ist seit dem Deichschluss wieder auf dem Landweg zu erreichen. Am Wasserwerk Canitz hatten Helfer am Montag den Deich durch Sandaufschüttung erhöht und stabilisiert und das Wasserwerk damit vor Überflutung bewahrt. Das Wasserwerk liegt in einer leichten Senke. Eines der beiden KWL-Wasserwerke in Naunhof ist von Stauwasser in einem Waldgebiet betroffen. Alle Wasserwerke laufen aktuell in gedrosseltem Betrieb, sichern aber den Bedarf des Ballungsraumes Leipzig ab.
Die KWL wird über weitere Maßnahmen und die Situation in den Wasserwerken informieren.
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