Beim besten Willen, Ihnen, geliebte Leserinnen, einen Happen zu servieren, von dem sie noch lange feuchte Gaumen bekommen, bei diesem besten Willen wird es wohl bleiben müssen. Denn ihrem Kolumnisten und MP aus Überzeugung (oder besser: Selbstüberhöhung), vergeht so langsam der Appetit. Denn die politische Rohkost, aus der Ihnen ein Leckerbissen zu köcheln mein Auftrag ist, wird in ihrer Fadheit nur in ihrer sich selbst wiederholenden Gleichförmigkeit übertroffen.
Dabei wäre es natürlich verkraftbar, könnte ich von alldem behaupten, die Gleichförmigkeit bestünde darin, dass alles gleichförmig besser würde. Oder sie wenigstens gleichförmig gleichbliebe. Doch mitnichten – sie wird schlichtweg gleichförmig schlimmer.
Wer sich die Zeit nimmt und den PARTEI-Vorsitzenden von NRW und Kriminalbiologen Mark Benecke bei seinen regelmäßigen Video-Berichten zu Neuigkeiten aus Wissenschaft und Forschung lauscht, wird wissen, wovon ich spreche. Dass der Titel der Reihe „Time is up“ lautet, mag noch viel mehr darauf hinweisen, warum ein Biologe mit Verbrechensspezialisierung sich so sehr um das Klima schert.
Klickt man dreimal weiter, und geht der Frage nach „Was macht eigentlich Martin Sonneborn?“ stellt man fest: auch da gibt’s wenig bessere News. Hauptthema der letzten Monate war der „brutale, völkerrechtswidrige Angriffskrieg“ auf – nicht was Sie wieder denken! – genau, Bergkarabach.
Diese putzige, kleine Gelehrtenrepublik ist Geschichte, weil der Irre von Baku mit „unseren“ Ölmilliarden und technischem Gerät, das ihm der andere Irre (der vom Bosporus) verkauft hat, diese kleine Exklave ausgehungert, ethnisch „gesäubert“ und dem ganzen dortigen Staat ein Ende bereitete.
Ein paar Profile nebenan, da klimpert PARTEI-Spitzenkandidatin für das EU-Parlament Sybille Berg in die Tasten und gleicht ihre wenig Mut machende Fiktion („GRM“ und „RCE“, passende Bücher zum Zustand der Welt) mit der Realität ab.
Wer hätte es geahnt, die Realität ist noch viel eiliger in der Etablierung des gläsernen Datensatzes, der uns alle abbildet, Avatare voller Anknüpfungspunkte für Microtargeting und Advertisement, um mal vom staatlichen Zugriff auf das Privateste gar nicht erst anzufangen.
Sie alle dürfen Sie gerne wählen, am 9. Juni 2024, um ihren Plan, Kommissionspräsidentin zu werden und, sollten die demokratischen Möglichkeiten ausgeschöpft sein, den ganzen Laden in Flammen zu setzen, der Umsetzung ein Stückchen näherzubringen. So denn das Parlament in Flammen stünde, es wäre sicherlich ein guter Vorwand, die Bedingungen der Möglichkeit von demokratischer Mitmache weiter zu beschneiden.
Nach alter Sitte des Westens würde nun eigentlich die Besetzung des Herkunftslandes der Unruhestifterin folgen – in dem Fall die Schweiz – was zugegeben nicht das erste Mal ist, dass wir als PARTEI über den Einmarsch in das kleine Steuerparadies nachsinnieren.
Doch nichts dergleichen wird passieren. Was wir ihnen bieten können, als PARTEI und als Tom Rodig, was wir ihnen wirklich bieten können, ist ein hämisch grinsender Lacher, ein ausgestreckter Finger voll Abscheu, der auf jene zeigt, die am gleiche Formen fleißig formen, ein kurzer heller Moment witzhafter Erkenntnis, um dann wieder in die graue Soße der Hoffnungslosigkeit sich zu legen, denn der Laden, den wir hier vor uns haben, der ist ein einziger grausiger, blutig geschlagener, amoralisch ächzender, abgeholzt und angezündeter, zerschossen und zerbombter Witz.
Die manchmal gespielte, viel zu oft ernsthaft geglaubte Empörung darüber in den Etagen der sog. „Verantwortlichen“ zu entlarven – das bleibt wie immer an der PARTEI hängen. Wir brauchen nur noch ihr Kreuz, den Rest regeln wir dann für Sie.
Schürt weiter das Feuer der Unversöhnlichkeit
Ihr MP in spe a.D.
Tom Rodig
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