Schwarwels Fenster zur Welt: SPÄHrlich

Fassen wir doch mal zusammen. Wie wir zu leben haben, bestimmen offenbar die Banken. Wie wir zu sein haben, die Geheimdienste. Und den unschönen Rest machen freilaufende Staatsanwälte mit ner Augenklappe überm rechten Schaufensterchen. Wer quatscht, kommt weg. Marktkonforme Demokratie halt. Was sollte Mutti dazu denn auch noch sagen? Nüscht. Genau.

Nur warum wir wählen gehen sollen, wäre noch spannend zu erfahren. Aber indirekt ist die Antwort ja auch schon gegeben. Sie lautet: demotivierender Wahlkampf. Kennt man ja längst bis hinab in die Niederungen der sächsischen Täler. Wer oben sitzt, schweigt und hofft auf geringe Wahlbeteiligung.

Und auf Vergessen. Also einfach Speiseluke dicht und beten. Ist ja am Ende egal, warum Mutti die Händchen nicht mehr auseinander bekommt – ob nun zum Dauerhosianna oder durch Pattex gebunden – das diabolische Dreieck bleibt, bis auch die letzte Frage nach unten abgeprallt ist.

Geld für Rüstungsschrott zum Fenster rausjubeln und schweigen. Das ist nämlich sicherheitsrelevant. Den Bürger flächendeckend überwachen und schweigen. Auch sehr sicherheitsrelevant. Die Banken füttern und Kultur und Sozialstaat zusammenkürzen und schweigen. Extrem sicherheitsrelevant, denn wenn Lieschen Müller wirklich begreift, dass das Geld nie da war, gibt’s mal richtig Gedränge im benachbarten Konsumtempel – beim Plündern.

Im Angesicht von solch immer wiederkehrenden Sprüchen, wie “Wir haben den Saft” ist wohl wirklich langsam Gegen-Entzug angesagt. Was geschieht eigentlich, wenn sich niemand mehr für das Palaver interessiert und jeder einfach ab morgen genau das macht, wozu er wirklich Lust hat?

Warum dem Chef erklären, weshalb man einfach nicht mehr zur Arbeit kommt? Wieso den Kindern beim Einschlafen erzählen, dass man über Nacht das Haus abfackeln wird? Wer wollte Einhalt gebieten, wenn man vorher darüber verbissen schweigt? Das ist wirkliche Macht.

Und siehe da. Mutti ist wieder mal ganz vorn auf der neuen Welle.

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