Letztlich fragte mich jemand, ob ich denn gern dieses Land namens DDR zurück hätte? Warum eigentlich nicht? Dachte ich so und dabei an die Waffengeschäfte mit Angola, die diese Verbrecher weitgehend unbeobachtet und so dilettantisch kleinteilig durchgezogen haben. Und irgendwie dachte ich auch, dass ein Mehr an Freiheit irgendwie mit einem Mehr an Waffengeschäften verbunden sein könnte.
Und damit an potentieller Gewalt. Denn die wichtigsten Arbeitsplätze sind mittlerweile in der Angstindustrie für professionelles Töten zu Hause. Es ist die reinste Form von Export. Auch darin ist diese Gesellschaftsform leistungsfähiger. Im Namen der Freiheit.
Warum ist Freiheit immer die Freiheit der Starken? Immer das Mantra derer, die in panischer Angst die Scholle festhalten, auf der sie geboren wurden? Sie kaufen, pachten, besetzen und besitzen sie und können doch nichts damit anfangen. Außer Keller graben, damit das Hochhaus sicherer steht. Nun kann man gern unterstellen, dass sich der Reichtum heutiger Völker auf Profit begründet und dieser Profit des Homo sapiens sapiensis auf der Überlegenheit von Speer und Laufgeschwindigkeit gegenüber dem allzufrüh verröchelten, eher trägen Neandertaler beruhte. So funktioniert das eben – ich hab das Mammut schneller weggemacht und Du bekommst nix – geh sterben.
Nur wenn dies so ist, warum alimentieren wir Menschen namens “….”, die so tun, als ob dies anders wäre, als es immer war? (Hier darf jetzt jeder – ganz nach Gusto Banker, Politiker, Beamter oder Nachbar in die Satzlücke einfügen)
Warum gehen wir uns dann nicht einfach Keulen und Äxte kaufen und holen uns den Nächsten in der Nacht, sein Weib dazu und brennen die Hütte einfach nieder, auf dass auch seine Brut verrecke? Zuerst natürlich – in absoluter Freiheit – die hohen Häuser derer, die wir noch mit jedem Cent Mehrwertsteuer zu ihren Handlungen ermuntern?
Nein – wir haben ein neues Spiel für uns gefunden – Prekariatsschlägerei und Exportrekorde. Das funktioniert einfach und ebenso frei, wie es immer war. Irgendwer aus der Gossenschicht verhält sich irgendwie nicht konform. Heute gern genommen – er flippt aus und geht eine Leberwurst klauen. Oder schlimmer – er nimmt der alten Mutti am Wege das Portemonnaie ab und geht sich die Leberwurst kaufen. Für den frei lebenden Franchisenehmer der Großkette weniger schlimm (hat er wenigstens nix gewusst), als für die Großmutter.
Der Umsatz stimmt, doch die Alte hat den Oberschenkelhalsbruch.
Wen interessiert also das Fossil? Wen interessiert bitte das Verrecken auf der südlichen Halbkugel? Wir haben die Arbeitsplätze, ihr den Tod. Wir hatten das Mammut, ihr den Winter. Das ist nicht zu bewerten. Das ist die Freiheit des Starken. Und der Starke bekommt den Preis, der Schwache den Darwin-Award. Und ein schönes Begräbnis – das düngt den Boden für die kommende Ernte.
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