Des traust Di net! brüllts aus Lederhosenland und Angela hängt mal wieder fest in dieser Albtraumkoalition. Irgendwo zwischen Grundgesetz, steuerlicher Diskriminierung und Familienpolitik. Denn während die FDP gern noch vor der Wahl 2013 wenigstens ein paar halbe Punkte machen will, stockt dem konservativen Spießbürger der angefaulte Atem: Schwule und Lesben sind Menschen wie wir? Da ist der Weg in die Kirche auf einmal sehr kurz.
Weshalb Angela lieber abwarten will, was ihr die Verfassungsrichter zum Thema Gleichstellung bei Ehegattensplitting raten und bis dahin einfach weiter glaubt. An das kasernierte Familienbild aus einem Mann, einer Frau und ganz vielen Bambinis dazwischen. An dieses Vorortidyll aus zementierten Rollenbildern und einer gestickten Tischdecke auf dem geschreinerten Küchentisch.
Das hilft haushalten – vor allem bei den Mitbürgern, die Schwule irgendwo zwischen niedlich und dem ungewollten Asylantenpack nebenan verorten. Wir finden schwule Paare ganz ok – aber doch nicht so?! Wir finden Nächstenliebe doch ganz ok – aber doch nicht unbedingt wirklich den Nächsten?! Wir sind gegen Diskriminierung! Aber gleiche Rechte für alle?
Ja wo kommen wir denn hin, wenn sich hier jeder ein Kind zum Zigarettenholen halten und beim Finanzamt den Breiten machen kann?
Denn das ist wohl die dickste Nummer bei all dem. Da wird nun schon ein Familienmodell “Ehe” steuerlich subventioniert, weil irgendein Neanderthaler – ja, es war ein Mann! – Frauen nur ungern im Beruf sah. Und nun wird es zum schwulen Kampfthema auch mal an den Topf zu dürfen, als diesen endlich vom Herd zu nehmen und die Frauen gleich mit von ihm zu entlassen.
Aber gut – wenns den Umweg braucht? Immer raus mit der Kohle – lieber im Schwachsinn gleichberechtigt, als in steuerlicher Klugheit vereint. Bis dahin wackelt man sich halt so durch.
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