Es gibt Momente, da muss man mal über gesellschaftliche Normen sprechen. Also so richtig tief hinein, in Menschenbilder, Kindersichten und im vorliegenden Fall schwerster Störungen endlich Tacheles reden. Nein - es geht jetzt nicht um die Kinder, die keinen Bock auf Schule haben - es geht um Ursula. Und um schwarze Pädagogik.
Es ist dieses hilflos Kausalierende bei ihr, was einen verrückt und sie zu einer der größten Demagoginnen unserer Zeit macht. Erinnert sich noch jemand, wie sie einst ihren Wahlkampf “für die Kinder” bestritt, die geschunden und gequält und dann auch noch im Netz “ausgestellt” werden? Wichtiges Thema, dann viel Blabla und am Ende wieder falsche Lösungen, weil sie einfach keine Zeit fand, sich mal mit der technischen Seite zu befassen? Und jeder, der gegen den technischen Blödsinn mit dem Stoppschild für Webseiten war und stattdessen Strafverfolgung und Sperrung derselben forderte, war ein Kinderschänder.
Dann gabs 10 Euro “für die Kinder” – damit sie Fußball oder Flöte spielen können. Auch dies reine Symbolpolitik – aber für die Kinder! Und schuld waren diese Schlampeneltern, die ihrem Nachwuchs immer noch nicht das Sportdress, den weit höheren Vereinsbeitrag oder das Geld für ne Flöte geben konnten. Während sich also halb Deutschland mal wieder in ein Assiland verwandelte, gabs irgendwie immer noch keine so recht verfassungskonforme Berechnung der Hartz IV-Sätze.
Wo ja die Kinder vielleicht auch was von gehabt hätten? Stattdessen wurden klammheimlich die Rentenbeiträge für ihre Eltern gestrichen. So können sie sich seitdem – sollten sie trotz aller eingebauter Hürden, die sie wahrhaft das Leben lernen lassen, im Beruf landen – gleich weiter sorgen, die von ihr so geliebten Kinder. Dann um ihre alten Eltern und die Finanzierung des Lebensabends mit einem Leiharbeiterjob.
Nicht lustig? Wie soll man bitte über so etwas Krankes, wie all diese Lösungen bis hier lustig schreiben? Aber nun schließt Ursula den Kreis und packt das Übel an der Wurzel.
Denn weil sie einfach so besorgt ist um die Kinder und ihre Bildung, kommt nun der Bußgeldkatalog für ferngebliebene Schulgänger. Die Frage, warum ein Kind von der Schule fernbleibt? Fehlanzeige, für Ursachenanalyse müsste man ja den Kopf benutzen. Also rein in das verrottende Gebäude mit dem Balg, vollstopfen mit kontextbefreitem Lernmatsch und Beschäftigungstherapie in den anwachsenden Ausfallstunden. Falls überhaupt ein Lehrer da und die Ausgrenzung noch nicht zu groß ist. Ansonsten einfach nach Hause schicken – ist doch eh lernunwillig der verwöhnte Wanst.
Also – wie hätten wir’s denn gern? 5 Euro für die Fehlstunde? Mengenrabatt ab zwei Tagen, in denen der Sprössling – heute meist unbemerkt, weil die Schule noch nicht einmal rechtzeitig Zeit findet zu informieren, mit der Bahn durch die Gegend fährt oder im Park sitzt und traurig ist? Eine Schwänzerflat für den Monat? Regelmäßige Besuche von der Polizei, die dann soviel zu tun hat, dass der Einsatz der Bundeswehr im Innersten der Republik schneller da ist, als gedacht?
Und das alles nur, weil kein Mensch mehr die Zeit hat nach Gründen zu fragen? Und diese anzugehen? Weil Motivation über Strafe und Geld funktioniert? Nein, das ist nicht lustig, das ist ein Bild einer Gesellschaft und eines ministerialen Geisteszustandes, die auf Herausforderungen wie freudvollen Zugang zu Bildung mit Angstmache, Druck, Schuldzuweisung und Strafe arbeiten. Was die Grundfesten schwarzer Pädagogik sind.
Was den Schluss eröffnet, in dem der Fisch mal wieder vom Kopfe her stinkt. Und in dem jemand wie Ursula erneut viele Menschen mit ihren wahnwitzigen Ideen persönlich verhaftet. Und sich weiß Gott nicht wundern muss, wenn die Frage aufkommt, ob nicht ihre ganz eigene Unfreiheit, ihre ganz eigene Lebenserfahrung aus Druck und Strafe zu eben dem geführt hat, was sie heute auf Millionen gießt?
Ein ganz armes Würstchen ohne Lösungsstrategien in Fragen, die mehr bedeuten, als die Aufgabe, eine gerade Linie von A nach B zu ziehen. Eben gänzlich ungeeignet, sich über Kinder zu äußern, im Gegensatz zum Kindermädchen für die ihren.
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