Die beiden sind eigentlich putzig. Mutti macht in Frankreich Wahlkampf und der Kleine kommt sicher auch mal vorbei, wenns 2013 losgeht. Obwohl man kaum glaubt, dass dies etwas nützen sollte. Und natürlich nur wenn er gegen den bösen Sozialisten die Wahl gewinnt. Heute saßen sie traut vereint vor der ZDF-Kamera und erklärten die Welt.
Erstaunlich, was Druck so alles kann, wo menschliche Vernunft bislang an Krücken ging. Ein gemeinsames Europa – dass wär schön. Ob der Weg stimmt, wissen beide offensichtlich nicht. Die Zahl der abgewählten Staatsoberhäupter in den letzten zwei Jahren hingegen scheinen sie zu kennen. Denn immer wenn es Metaphern regnet, wo einig und geschlossen geschritten wird, da ist die vorgebliche Alternativlosigkeit nicht weit.
Es ist ja immer schön, wenn man an die äußeren Feinde appellieren kann und wenigstens den europäischen Frieden im Herzen trägt. Die fiesen Konkurrenten der alten Dame Europa sitzen in China, Brasilien und Indien, dass schweißt unter der Achsel zusammen.
Die Not ist groß in der ehemaligen Grande Nation, da hört man gern aus Deutschland, wie das so funktioniert mit dem Wirtschaftswachstum auf dem Rücken anderer – da macht man lieber mit und eine gute Miene zum rasanten Spiel. Löhne runter, Rentenalter rauf, ein bisschen tralala in der Familienpolitik und der Schwur voneinander zu lernen. Dafür gibt’s aus Frankreich ein paar Tipps in Sachen weltweite Kampfeinsätze und billigen Atomstrom – auch da will man nun näher beieinander stehen.
Warum rasselt dieses blöde “Wann wir schreiten Seit an Seit und die alten Lieder singen.” seit der Livesendung durch die innere Schaubude? Und warum schmettert der alte Arbeiterhit aus den Hälsen von 100 schwarz gewandeten Priestern?
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