(In dunkler, griechischer Nacht zu singen) Nun geh ich mir das Mütchen kühlen, dann sollen auch mal jene fühlen - wie's längstens mir geschah, bring ich nun andren nah. Mit Stein und Wärme in der Hand, die Maske zeigt mich nicht, brenn ich ein Zeichen in die Wand. So zieht die Ohnmacht zu Gericht.
Erst sah ich sie schon Jahr um Jahr, mich um mein Leben trügen, nun stellen sie’s als meines dar, zu lang ließ ich sie lügen. Denn Lug und Trug ist es gewesen, als man die Schuld auf uns belud, auf meine Schultern auch. Bin ohne Arbeit, ohne Mut, doch langsam voll der Wut im Bauch.
Ich hatte nichts, ich habe nichts, mir bleibt der blinde Hass. Wo alle mich verlassen haben, ist darauf noch Verlass. Wie er den Arm nach hinten biegt, wie Schnellkraft er erzeugt – wie weit das Feuer danach fliegt und Kanten, Balken, Dächer beugt. Und all die Kraft, die ich gern gäbe, um mir ein Land zu bauen, liegt nunmehr in dem einen Wurf, um es in Schutt zu hauen.
Doch all die Wünsche die mir blieben, sind nun schon Hitze, Flamme, Brennen – wo Zeiten maßlos auf den Kleinen liegen, wie sollte ich ein Maß erkennen?
Anmerkung der Sängerin: In einer aktuellen Umfrage der Taz.de, ob die Randale in Griechenland nachvollziehbar seien, antworteten gestern 50,2 Prozent mit der Antwort: “Ja. Die Bürger sind die Leidtragenden der Krise und an der Grenze des Zumutbaren.” 16,6 Prozent fanden das nicht und die griechischen Bürger selbst Schuld und 33,2 Prozent hatten etwas gegen das Abfackeln von Häusern.
Wie viele von den Umfrageteilnehmern Griechenland jemals besucht haben, wurde nicht abgefragt.
Ansicht vergrößern
Präsentiert von:
Keine Kommentare bisher