So einen hat doch nun wirklich jeder in der engeren Bekanntschaft. Einen, der auf ein Problem immer nur antwortet - ich ruf da mal jemanden an. Kredit für unter 4 Prozent Zinsen? Hab ich, sagt der fröhliche Mauschelkönig. 500.000 für ein neues Häuschen? Kein Problem. Sorgen mit der Bildzeitung? Achwas, Moment ...
Man ahnt, der wird es weit bringen, kennt Hinz und Kunz. Und wenn die nicht helfen können meist auch noch Fritz und Fratz. Alles gelingt. Wie macht er das nur, dieser Tausendsassa und dabei schaut er immer so adrett. Der wird bestimmt mal Bundeskanzler. Pech nun für den Mauschelkönig, dass es ausgerechnet der präsidiale Oberthron von Muttis Gnaden sein musste. Eigentlich ein einfaches Amt. In die Kameras lächeln, moralisch tun, ab und zu ein staatstragendes Wort zur rechten Stunde (zu der er schwieg) und jeden Morgen das Haar sauber fönen und legen.
Ein fröhliches Arrangement zudem – wieder ein ernsthafter Bundeskanzleraspirant aus dem längst einsam gewordenen Innenkreis der Macht weggelobt und für den knapp Gewählten Ruhe, Besinnung und eine Besoldung bis ans seelige Ende.
Schade nur, dass die Maske des Biedermannes einfach nicht auf die mittlerweile überlange Nase des Gelobten passen wollte. Er kannte halt jemanden und wie gewohnt …: Probleme mit der Bildzeitung? Moment! Soweit geht die Pressefreiheit dann doch nicht, die gilt nur bis zu einer gewissen Griffhöhe. Blöd auch für die Bild – wer weiß, was gewesen wäre, wenn da jemand ans Telefon gegangen wäre? Und wie oft man eigentlich so rangeht, wenns besonders laut klingelt.
Immerhin – bis zum Bundespräsi hats gereicht, vielleicht war es ja auch nur im Suff – wer weiß das schon. Was man jedoch nun wohl endgültig weiß: Ein Mauschelkönig bleibt eben ein Mauschelkönig. Ring frei also zur dritten Runde, mal sehen, wie lange sich das Würstchen noch auf den Beinen halten kann.
Oder wie hieß es doch so schön im Wilhelm Busch für unerzogene Kinder? “Aber wehe, wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe. Ach, das war ein schlimmes Ding, wie es Max und Moritz ging. Drum ist hier, was sie getrieben, abgemalt und aufgeschrieben.” Hiermit geschehen lieber Max Mustermann.
Ein persönlicher Wunsch am Schluss für die Zeit nach dem Fight: Bleib einfach unser aller Präsident, damit wir täglich an Deiner Person erinnert werden, wie es eigentlich zugeht in diesem Land der Demokraten und für wen welches Recht gilt. Außerdem bekommen wir dann wenigstens noch ein paar Rummelschlägereien für unser Geld.
Und ruf mich gern mal an, wenn Du etwas möchtest – ich mag das und gehe auch garantiert ran! Dann mauscheln wir ne Runde – versprochen! Und vielleicht reichts sogar zu einem Tango Korrupti zur Nacht?
Ansicht vergrößern
Präsentiert von:
Keine Kommentare bisher