Wenn es nach den fettgefressenen US-Entertainment-Companies geht, kann sich der User nach einem Urheberrechtsverstoß demnächst den Bröckelputz hinter gesiebter Luft betrachten. Vor allem die Musikbranche fürchtet seit langem, dass sie bald junge Bands nicht mehr fördern kann. Hat sie zwar eh nie wirklich gemacht - aber ein Gerücht hält sich ja bekanntlich lange, wenn es jemand unbedingt am Leben erhalten will. Heute gehts jedoch um weit mehr.
Irgendwie um die Frage, wem das Wissen letztlich gehört. Während so mancher den Traum der Bildungsgesellschaft ohne Zugangsgrenzen träumt, wollen andere gewachsene Pfründe und Rechte schützen. Rechte, die man gewohnt war teuer zu handeln.
Geschulte Kapitalisten entdecken hier natürlich keinen Widerspruch – Ware ist Ware, wenn sie einen Preis erzielt – ansonsten ist sie nichts wert. Was ein Gemeingut sein könnte und so allen dient, hat keinen Platz in dieser Schublade.
Seit Jahren tobt im Hintergrund und in vielen Ländern der Krieg zwischen den eigentlichen Urhebern, Vermarktern, Lizensierern und anderen selbst unbegabten Menschen, die alles, was entsteht, verwerten, dass die Gelduhr dreht. So mancher Seitenbetreiber wird heute dem ein “Drum besser wär’s daß nichts entstünde.” entgegenhalten, auf Schwarz schalten und so protestieren. Um zu zeigen, was geschehen könnte wenn ER zuschlägt.
Denn was dem einen der Schutz seines geistigen Eigentums ist, ist dem Advocatus Diaboli die Abmahnung, der Strafantrag, die Zugangssperre und die Zähmung dieses bösen, bösen Internets. Und die guten alten Konzernstrukturen, die in Amerika stärker als irgendwo auf der Welt sind, würden den Höllenhund nur allzugern von der Kette lassen. Heute, im amerikanischen Parlament.
Der Nutzer all der noch frei verfügbaren Informationen wird im schlechten Fall das tun, was er immer tut, wenns eigentlich um ihn geht. Ungläubig glotzen, während er den ersten Anwaltsbrief aus dem Briefkasten fischt. Wie konnte er auch diesen Song auf Facebook teilen, der Idiot.
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