Oooch, das ganze schöne Geld. Und es ist doch wieder nicht so viel wert, wie gedacht. Es war ja auch nie wirklich da, sondern muss selbst nur geliehen werden. Während Deutschland schon Geld beim Schuldenmachen geschenkt bekommt, damit es irgendwie noch sicher sei, fliegt so langsam der EFSF davon. Der Ritt auf dem Holzofen hat also begonnen und bis zum Absturz wird's ein blendendes Geschäft.

Nur noch mal zum Festtackern – wir reden von Schulden. Unseren Schulden. Und wer die Verursacher dieser in Kitabauten, sozial Schwachen und angeblich exorbitanten Bildungskosten sucht der irrt. Dass das Privatvermögen in Europa noch den gesamten Schuldenstand der Staaten hingegen übersteigt, sollte zu denken geben. Wenn also Staaten die Summe ihrer Bürger wären – warum dann Geld leihen?

Doch das ficht uns nicht an – hier wird geschultert, was noch draufpasst. Bezahlt wird es dann mit einer noch höheren Beschleunigung, durch noch mehr Ressourceneinsatz und den Rest holen wir uns von der dritten Welt, den Leiharbeitern und Billiglöhnern. Passt so – darauf einen Dujardin, warum zahlen sie auch keine Studiengebühren, diese Cretins.

Die Berufsrater von Standard and Poors haben den EFSF heruntergestuft – von AAA auf AA+. Wen juckts, was nun diese Geier wieder sagen. Machen wir eben noch mehr Schulden. Bezahlt wird doch eh erst nach uns und durch andere. Ist die Last halt für diese ein wenig größer geworden – die Renditen der Geldakrobaten auch. Natürlich nur so lange, wie wir Europäer jeden Tag hübsch zur Arbeit erscheinen und dafür sorgen, dass andere unsere Haut zu Markte tragen und tatsächlich noch verkauft bekommen.

Denn es ist keine Krise mehr, es ist ein schleichender Ausverkauf unserer Zukunft durch einen ständig wachsenden Schuldenaufbau. Und das mit unserer eigenen Währung, deren Herren wir, die Bürger sein sollen. Göttliche Ironie eigentlich. Verscherbeln wir also weiter Gemeingüter wie Wasser, Land und Bodenschätze “an privat” – irgendwann müssen die doch mal satt sein.

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