Diesmal ist es kein Ranking mit obskuren Datengrundlagen, sondern eine richtige Umfrage. Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) hat die ausländischen Besucher Deutschlands selbst abstimmen lassen, welche Sehenswürdigkeit sie am meisten fasziniert in Deutschland. Und siehe da: Schloss Heidelberg landet ganz vorn. Die Dresdner Frauenkirche schafft es auf Platz 5. Und unter vielen weiteren sächsischen Attraktionen schafft es die Leipziger Thomaskirche dann auf Platz 60.
Vom 3. Februar bis 15. März 2012 hatten Interessierte die Möglichkeit, sich in 26 Sprachen im Internet unter www.germany.travel und auf den internationalen Facebook-Profilen der DZT, an der Umfrage zu beteiligen. Über 18.000 Teilnehmer haben die Umfrage angeklickt und 5.500 haben ihre drei persönlichen TOP-Sehenswürdigkeiten angegeben.
Die Ergebnisse fließen in die Entwicklung einer App ein, die ab Sommer 2012 auf Englisch und Deutsch über den App-Store und als Android-Version verfügbar sein wird. Reisende nach Deutschland haben so bereits vor Reiseantritt die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren und Anregungen für mögliche Reiseziele oder Ausflüge zu erhalten. Die App wird zu jeder Sehenswürdigkeit eine Kurzbeschreibung, Fotos und Informationen zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Anfahrt enthalten.
Schloss Heidelberg kommt bei den ausländischen Gästen des Reiselandes Deutschland am besten an. Auf Platz zwei ihrer Hitliste steht Schloss Neuschwanstein, das UNESCO-Welterbe Kölner Dom belegt den dritten Platz.
Unter den TOP 10 sind touristische Attraktionen aus acht Bundesländern enthalten. Insgesamt haben die Teilnehmer ein breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten aus Kultur und Natur in ganz Deutschland ausgewählt. Besonders beliebt sind die UNESCO-Welterbestätten. Die Leipziger Bewerbung mit der “Notenspur” um den Titel Weltkulturerbe-Stätte macht also Sinn. Innerhalb der TOP Sehenswürdigkeiten sind 22 von 36 UNESCO-Stätten enthalten.
“Deutschland begeistert unsere ausländischen Gäste mit seinen Sehenswürdigkeiten. Die Schlösser Heidelberg sowie Neuschwanstein und der Kölner Dom stehen ganz oben in der ‘touristischen Hitliste’. Das Reiseland Deutschland hat aber noch viel mehr zu bieten. Mit dieser erfolgreichen Aktion der DZT wird sicherlich die Neugier vieler Menschen geweckt, ihren Urlaub in Deutschland zu verbringen”, erklärt Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie und Beauftragter der Bundesregierung für Mittelstand und Tourismus.
“Das Reiseland Deutschland bietet eine große Auswahl an touristischen Highlights mit internationalem Ruf. Besonders beliebt sind die 36 UNESCO-Welterbestätten. Dem tragen wir mit unserem Themenjahr 2014 Rechnung, indem wir die Stätten in ihrer ganzen Vielfalt darstellen und international bewerben”, betont Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT.
Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) ist das nationale “Tourist Board” Deutschlands mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Sie vertritt das Reiseland Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und wird von diesem aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Die DZT entwickelt und kommuniziert Strategien und Produkte, um das positive Image der deutschen Reisedestinationen im Ausland weiter auszubauen und den Tourismus nach Deutschland zu fördern. Dazu unterhält sie weltweit 30 Ländervertretungen.
Was auffällt: Der deutsche Osten kann in der Hitliste gute Positionen erringen, obwohl ihm der Marketing-Vorlauf der westlichen Bundesländer fehlt. Einige Sehenswürdigkeiten haben dabei auch international wieder ihre historische Anziehungskraft zurückgewonnen. Das trifft auf Schloss Sanssouci in Potsdam (Rang 8) genauso zu wie auf die Berliner Museumsinsel (Rang 10) oder die Kreidefelsen von Rügen (Rang 11).
Die Fülle der Attraktionen zeigt, dass es keineswegs einfach ist, sich in diesem Feld durchzusetzen, in dem auch historischer und politischer Ruhm durchaus einen Wert haben – man denke an den Berliner Reichstag auf Rang 22 oder die Burg Hohenzollern auf Rang 29.
Dresden kann nicht nur mit der Frauenkirche punkten, sondern auch mit dem Zwinger (Rang 34) und der Semoperoper (Rang 38). Und die Sächsische Schweiz mit Bastei und Festung Königstein (auch Rang 34) liegt direkt vor der Haustür.
Mit der Leipziger Thomaskirche platziert sich auf Rang 60 die weltweit berühmteste Bach-Stätte in der Liste, während sich das oft als berühmter eingeschätzte Völkerschlachtdenkmal den Rang 63 mit dem Checkpoint Charlie in Berlin und dem Berliner Schloss Charlottenburg teilt.
Das Dresdner Elbtal mit den Brühlschen Terrassen und dem Blauen Wunder, das seinen UNESCO-Weltkulturerbetitel durch den Bau der Waldschlösschenbrücke eingebüßt hat, landet auf Rang 67. Immerhin noch vor dem Grünen Gewölbe (74) und dem letzten sächsischen Schmuckstück, das es in die Liste geschafft hat – Schloss Moritzburg (95).
Die Liste als PDF auf german.travel.
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