Menschen tun sich generell schwer, Veränderungen ihrer Umwelt wahrzunehmen. Gar solche, die mit dem Klima zu tun haben. Waren die Sommer früher denn nicht auch so heiß? Und gab es nicht auch Unwetter aller Art? Die IKK classic wollte jetzt einmal von den Handwerkern wissen, ob sie den Klimawandel eigentlich schon spüren. Zumindest ein Viertel gibt das nun zu. In manchen Gewerken sind es auch deutlich mehr.
Die „Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 für Deutschland“ listet acht gesundheitliche Klimarisiken auf, unter anderen Hitzebelastung, UV-bedingte Gesundheitsschäden und Atembeschwerden durch Luftverschmutzung. Dabei sind bestimmte Personengruppen aufgrund ihres Berufes gesundheitsgefährdenden klimatischen Veränderungen stärker ausgesetzt als andere. Das Handwerk gehört mit seinen Gewerken, die im Freien arbeiten, dazu.
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln und dem Meinungsforschungsinstitut GfK SE fragte die IKK classic im Rahmen der repräsentativen Studie „So gesund ist das Handwerk (2022)” deutschlandweit 1.830 Handwerkerinnen und Handwerker: Sind Klima- und Umweltschutz im Handwerk überhaupt ein Thema? Spüren Handwerkerinnen und Handwerker bereits Auswirkungen des Klimawandels?
Über 83 Prozent der Befragten erachten Klima- und Umweltschutz als wichtig bis sehr wichtig. Sie weisen damit einen etwas höheren Wert auf als die befragte Gesamtbevölkerung (81,2 Prozent). Mehr als 78 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker fühlen sich zudem gut über das Thema informiert. Damit erreicht das Handwerk einen höheren Wert als die Gesamtgesellschaft, die sich nur zu knapp 70 Prozent gut informiert fühlt.
Mehr als jeder Vierte (27,3 Prozent) der befragten Handwerkerinnen und Handwerker gab an, dass er den Einfluss des Klimawandels bei seiner täglichen Arbeit bereits stark oder sogar sehr stark spürt. Besonders betroffen sind dabei das Holzgewerbe sowie das Nahrungsmittel-, Bau- und Ausbaugewerbe. Über 47 Prozent der Befragten im Holzgewerbe, gut 39 Prozent der Befragten aus dem Nahrungsmittelgewerk und über 35 Prozent der Befragten im Bau- und Ausbaugewerbe gaben an, den Einfluss des Klimawandels stark bis sehr stark zu erleben. Beispielhaft wurden Auswirkungen wie Hitze, Sonneneinstrahlung, knochentrockene Böden und Extremwetterereignisse genannt. Auch für das Handwerk wichtige wirtschaftliche Aspekte wie höherer Arbeitsaufwand, Materialengpässe und Kostensteigerungen wurden angegeben.
„Die Daten machen deutlich, dass im Handwerk bereits ein starkes Bewusstsein für Klima- und Umweltschutz vorhanden ist. Das ist ein wertvolles Fundament“, schätzt Katja Keller-Landvogt, Referentin Forschung und Entwicklung in der betrieblichen Gesundheitsförderung bei der IKK classic, ein. „Darauf können wir aufbauen und für umweltbewusstes und gesundheitsförderliches Handeln motivieren.“
Denn zu tun gibt es trotzdem: So gaben nur 35,9 Prozent der Befragten an, umweltbewusst zu agieren. 58,9 Prozent handeln dagegen nur etwas umweltbewusst. Ältere Personen schätzen sich dabei selbst als umweltbewusster ein als jüngere Befragte.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen Potentiale für eine gesündere und nachhaltigere Arbeitsgestaltung sowie für ein umweltbewusstes Verhalten, das nicht nur das Klima, sondern auch die eigene Gesundheit schützt. Hier werden wir verstärkt mit unserer betrieblichen Gesundheitsförderung ansetzen“, erklärt Keller-Landvogt.
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