Ein gesundes Immunsystem ist bereits im jungen Alter enorm wichtig und kann von den Eltern durch gezielte Maßnahmen aufgebaut werden. Da sich auch die Augen der Kinder selbstverständlich noch entwickeln, bedarf es auch hier noch einiger Unterstützung.

Wie entwickeln sich Kinderaugen in den ersten Lebensjahren?

Grundsätzlich sind die ersten sieben Lebensjahre entscheidend bei der Augenentwicklung der Kinder. Bereits bei der Geburt sind Augen und Sehnerv vollständig angelegt, Babys können jedoch nur etwa 20 cm weit sehen. Nach und nach reifen die Zellen nun weiter und Nervenbahnen entwickeln sich.

Ab dem Alter von drei Monaten können Säuglinge schließlich Menschen und Gegenstände fixieren und das Kontrastsehen entwickelt sich. Das scharfe Sehen von Gegenständen ist dann ab vier Monaten möglich und das räumliche, dreidimensionale Sehen ab sechs Monaten.

Letztlich ist das Sehvermögen mit ca. sieben Jahren vollständig entwickelt und sollte bis zu diesem Zeitpunkt mehrfach kontrolliert worden sein. Schon im Babyalter können Augenärzte das Sehverhalten testen und gegebenenfalls Behandlungen ergreifen. Weitere Entwicklungen der Augen finden aber auch noch im späteren Alter mit geringerer Geschwindigkeit und Intensität statt.

Wann sollte ein Augenarzt aufgesucht werden?

Liegen in der Familie vermehrt Augenkrankheiten aller Art vor, sollte die erste augenärztliche Untersuchung zweifellos bereits im ersten Lebensjahr des Kindes stattfinden. Der richtige Ansprechpartner ist immer ein Kinderaugenarzt und nicht der Kinderarzt. Fehlsichtigkeiten und andere Augenerkrankungen bilden sich meist bereits während der ersten sieben Lebensjahre, wenn die Augen intensiv und schnell reifen, weshalb im Fall der Fälle frühzeitig Behandlungen erfolgen sollten.

Demnach ist bei sichtbaren Problemen immer sofort ein Arzt aufzusuchen und ansonsten spätestens zwischen dem 18. und 24. Monat. Die frühestmöglichen Untersuchungen sind in jedem Fall schmerzlos und ermöglichen das Erkennen von Sehstörungen und anderer Erkrankungen.  

Welche Augenerkrankungen sind bei Kindern häufig?

Bereits 30 Prozent der bis zu 4-Jährigen leiden unter Fehlsichtigkeiten wie der Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder einer Hornhautverkrümmung. Sofern diese nur gering sind, müssen keine Maßnahmen ergriffen werden. Sollte jedoch die Sehschärfe beeinträchtigt sein, müssen Brillen oder Kontaktlinsen als Sehhilfen verschrieben werden. Je früher die Fehlsichtigkeit behandelt wird, desto besser. In einigen Fällen kann dann mit der Zeit noch ein Sehvermögen von 100 Prozent erreicht werden.

Als Vorbote ernster Sehstörungen gilt das Schielen, welches fünf Prozent der Kinder betrifft. Unbehandelt führt es zu Schwachsichtigkeiten und Einschränkungen des räumlichen oder dreidimensionalen Sehens. Behandelt werden kann das Schielen durch das Abkleben des betroffenen Auges und dem Tragen einer Brille.  

Es ist unabdinglich, dass Eltern ihre Kinder bei Auffälligkeiten so schnell wie möglich dem Kinderaugenarzt vorstellen, um bestimmte Einschränkungen durch frühe und gezielte Behandlungen zu vermeiden.  

Welche Tipps können Eltern für die Augengesundheit ihrer Kinder befolgen?

Auch wenn Fehlsichtigkeiten und einige Augenerkrankungen nicht immer vermieden werden können, gibt es für Eltern bestimmte Möglichkeiten, die Gesundheit ihrer Kinder positiv zu beeinflussen.

Vitamine und Nährstoffe

Eine nährstoffreiche Ernährung mit bestimmten Vitaminen und Antioxidantien dient gezielt die Augengesundheit. So sind die Vitamine A, C und E ebenso wie die Antioxidantien Selen und Zink besonders wichtig. Gleichermaßen sollten auch Lebensmittel verzehrt werden, welche Carotinoide wie Lutein und Zeaxanthin enthalten, unter anderem Paprika, Hülsenfrüchte, Lachs, Nüsse und gelbes Obst.  

Augenentspannung

Blickpausen sind nicht nur für berufstätige Erwachsene wichtig. Auch Kinder sollten ihre Augen regelmäßig entspannen und nach 20 Minuten Lesen oder auf Bildschirme sehen für einige Zeit in die Ferne richten.

Zusätzlich ist das regelmäßige Blinzeln wichtig, um die Augen zu befeuchten und vor dem Austrocknen zu bewahren.

Frische Luft

Gerade im Winter leiden auch die Augen unter der trockenen Heizungsluft in Innenräumen. Demnach ist frische Luft essenziell zur Entlastung der Augen. Zugluft hingegen ist schädlich für die Augen.

Wasser trinken

Das ausreichende Trinken von Wasser ist grundsätzlich wichtig für den Körper. Das gilt auch für die Augen, um sie zusätzlich zu befeuchten. Eltern sollten daher darauf achten, dass Kinder viel trinken.

Ausreichend Schlaf

Auch die Augen erholen sich selbstverständlich im Schlaf am besten, weshalb Kinder stets ausreichend schlafen sollten. Empfehlenswert ist, vor dem Zubettgehen nicht mehr auf Bildschirme zu sehen, sondern zu lesen oder zu spielen.

Sonneneinstrahlung vermeiden

Da auch die direkte UV-Strahlung einen negativen Einfluss auf die Augen hat, sollten sich Kinder dieser nie ohne Schutz aussetzen – vor allem nicht in der Entwicklungsphase. Eltern sollten also gute Sonnenbrillen für ihre Kinder kaufen, um Schädigungen der Augen zu vermeiden. Diese Brillen müssen zwingend einen hohen UV-Schutz haben und daher bestenfalls beim Optiker erworben werden.

Festzuhalten dabei ist, die ersten sieben Lebensjahre sind für die Entwicklung gesunder Kinderaugen besonders wichtig. In dieser Zeit sollten Eltern stark auf Auffälligkeiten achten und die Gesundheit der Kinder gezielt fördern. So können gegebenenfalls frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, sollte etwas nicht stimmen.

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