Betrifft Altersschwerhörigkeit tatsächlich immer nur ältere Menschen im Seniorenalter? Die Bezeichnung Altersschwerhörigkeit lässt vermuten, dass es sich um eine Beeinträchtigung handelt, welche nur „alte Menschen“ betrifft. An dieser Stelle gilt es jedoch, direkt mit einem Irrtum aufzuräumen, denn Schwerhörigkeit beginnt in den meisten Fällen bereits im mittleren Lebensabschnitt.
Das hängt unter anderem damit zusammen, dass der menschliche Körper in einigen Bereichen tatsächlich schon im Alter von Mitte 20 anfängt abzubauen. In der Regel bleiben wir aber für viele weitere Jahre vital und leistungsfähig, ohne unter Beeinträchtigungen leiden zu müssen. Aus diesem Grund kommt es gar nicht selten vor, dass das menschliche Gehör schon ab einem Alter von 30 Jahren nachlässt und sich erste Höreinschränkungen bemerkbar machen.
Nicht nur Senioren leiden unter Schwerhörigkeit
Im Altersbereich zwischen 30 und 40 Jahren lässt das menschliche Gehör stetig an Hörfähigkeit nach. Das ist nicht weiter ungewöhnlich und ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich im Laufe der Zeit wichtige Haarsinneszellen im Innenohr verschleißen. Dieser Prozess hat nicht in erster Linie mit dem Alterungsprozess, sondern vor allem von dem Grad der Abnutzung des Innenohrs zu tun.
Entsprechend bemerken Personen, welche beispielsweise schon in der Jugendzeit dauerhaft starkem Lärm ausgesetzt waren, deutlich früher die ersten Anzeichen einer Schwerhörigkeit. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass bei der Lautstärke (z. B. beim Musik hören) nicht übertrieben und den Ohren ausreichend Ruhe und Entspannung gegönnt wird.
Welche Symptome tauchen bei einer Schwerhörigkeit auf?
Grundsätzlich ist es unabhängig vom Alter gar nicht so leicht, die ersten Symptome einer sogenannten Altersschwerhörigkeit frühzeitig zu erkennen. Zu Beginn scheinen die Betroffenen aus eigener Sicht weiterhin normal zu hören. Bei einer fortschreitenden Altersschwerhörigkeit wird es dann immer schwieriger, zum Beispiel Gespräche mühelos zu verfolgen.
Betroffene reden sich dann häufig noch ein, dass die Unterhaltungen der anderen Menschen zu langweilig sind, um genau hinzuhören. Hierbei handelt es sich allerdings häufig um Schutzbehauptungen von Betroffenen, welche sich eine beginnende Schwerhörigkeit nicht eingestehen würden.
In Wahrheit fällt es aber immer schwerer, solchen Gesprächen zu folgen, weil die betroffenen Haarsinneszellen nicht mehr in der Lage sind, hohe Frequenzen akkurat und eindeutig wahrzunehmen. Diese hohen Frequenzen sind unter anderem für ein gutes Sprachverstehen von außerordentlicher Wichtigkeit. Nicht selten sprechen Betroffene davon, dass die Probleme beim Hören am Nuscheln eines Gesprächspartners liegen und schieben die Schuldfrage von Verständnisproblemen von sich.
Durch ein Fortschreiten der Altersschwerhörigkeit kommt es unter anderem dazu, dass ein Telefonklingeln oder das Klingeln an der Haustür immer häufiger nicht wahrgenommen und somit überhört werden. Ein weiteres signifikantes Zeichen für eine vorhandene Altersschwerhörigkeit ist das starke Erhöhen der Lautstärke am Fernseher, welche nicht selten bei anderen Personen zu Beschwerden aufgrund einer übertriebenen Lautstärke führt.
Den Hörsinn bestmöglich unterstützen
Der Hörsinn ist neben dem Sehen für den Menschen besonders wichtig. Das Ohr besitzt im gesunden Zustand eine große Leistungsfähigkeit und ist in der Lage, mehr als 400.000 verschiedene Töne nicht nur zu hören, sondern auch unter ihnen unterscheiden zu können. Aufgrund dieser Fähigkeit unseres Hörsinns ist es uns möglich, die Richtung eines Geräusches einzuschätzen und die Geräuschquelle identifizieren zu können.
Das Ohr verarbeitet bei diesem Prozess Schallwellen, während das Gehirn anschließend für das Verstehen und die Interpretation der Geräusche zuständig ist. Wenn nun aber aufgrund einer abnehmenden Hörleistung nicht mehr alle Klänge im Gehirn ankommen, dann können solche Geräusche dauerhaft vergessen werden.
Deshalb sollten auch kleinere Hörminderungen auf keinen Fall ignoriert werden. Erfreulicherweise ist es möglich, auf technische Weise durch moderne Hörgeräte den Hörsinn dauerhaft zu unterstützen. Das führt schnell dazu, dass Betroffene ein verbessertes Hörvermögen bemerken und dadurch wieder einfacher und uneingeschränkter am Leben teilnehmen können.
Moderne Hörgeräte sind mittlerweile so klein, dass diese von anderen Leuten häufig gar nicht mehr bemerkt werden. Die aktuellen Geräte verfügen außerdem über immer stärkere Akku-Technik, welche einen deutlich selteneren Batteriewechsel erfordern. Solche Hörgeräte lassen sich heutzutage durch eine hohe Konnektivität mit dem Smartphone, einem smarten Fernseher und mit vielen anderen technischen Geräten verbinden und erleichtern Betroffenen den Alltag.
Hörprobleme aktiv und frühzeitig behandeln!
Grundsätzlich sollte es immer das Ziel sein, eine Altersschwerhörigkeit zu verhindern und einer Schädigung des Hörsinns durch laute und andauernde Lärmquellen auch schon im jungen Alter vorzubeugen und das Sinnesorgan zu schützen. Liegen bereits Probleme mit dem Gehör oder erste Anzeichen einer Hörminderung vor, dann ist es besonders wichtig, sich direkt mit der Problematik auseinanderzusetzen, Fachpersonal aufzusuchen und ein Hörgerät in Betracht zu ziehen.
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