Während die großen Leit- und Leidmedien sich seit Wochen gegenseitig aufstacheln, über das Impftempo in Deutschland zu lamentierten und damit die Stimmung zu vermiesten, haben tausende Helfer in den vergangenen Wochen schon ganze Bevölkerungsgruppen geimpft. Natürlich mit den Älteren und den Gefährdeteren angefangen. Und 200.000 mobile Impfungen sind schon ein ordentliches Stück Arbeit.

Und so meldeten am Donnerstag, 8. April, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter (JUH), der Malteser Hilfsdienstes (MHD) und die Bundeswehr, dass ihre mobilen Impfteams in Sachsen bisher 202.887 Corona-Schutzimpfungen begleitet haben.

Koordiniert werden die mobilen Teams über die 13 sächsischen Impfzentren, die zusammengenommen bereits 669.579 Erst- und Zweitimpfungen gegen das Virus verabreicht haben. Das sind immerhin schon 16 Prozent der Bevölkerung, wenn auch vorrangig die älteren Menschen, die zuerst einen Anspruch auf eine Impfung hatten. Mittlerweile rücken ja auch die über 60-Jährigen in den Mittelpunkt des Impfgeschehens.

Für die Gesamtorganisation der mobilen Impfungen hat das sächsische Sozialministerium das Deutsche Rote Kreuz Sachsen beauftragt.

Seit Dezember 2020 sind 33 Teams der Hilfsorganisationen mit der Bundeswehr unterwegs, in gemeinsamer Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KVS). Gemäß dem sächsischen Prioritätsplan haben sie zunächst Bewohnerinnen und Bewohner von stationären Altenpflegeheimen und deren Personal immunisiert.

Mittlerweile fahren die Helferinnen und Helfer auch in Einrichtungen der Justiz oder der Eingliederungshilfe, auch in Obdachlosenunterkünfte und sie unterstützen Gemeinden und Kommunen bei der Immunisierung von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort.

Konkret wurden bisher 2.400 Einsätze zur Erst- und Zweitimpfung in über 1.350 Einrichtungen durchgeführt. 85.320 Personen haben bereits ihre Zweitimpfung erhalten.

Dr. med. Matthias Czech Vorstandsvorsitzender des Arbeiter Samariter Bundes in Sachsen ist in seiner Freizeit selbst als Impfarzt im Einsatz: „Unsere Teams arbeiten Hand in Hand, im Haupt- und Ehrenamt und auch an den Feiertagen. Mit der Immunisierung der Schwächsten haben wir gemeinsam einen ersten Meilenstein in der Eindämmung des Covid-19 Virus in Sachsen erreicht. Jeder kann weiterhin einen Beitrag dazu leisten. Als Arzt möchte ich an alle appellieren, sich für die Impfung zu entscheiden.“

Dietmar Link, Mitglied des Johanniter Landesvorstandes Sachsen ergänzt: „Wir werden uns weiterhin in den Kampf gegen das Coronavirus einbringen – ob in den mobilen Impfteams oder in unseren Testzentren. Das ist bisweilen sehr fordernd – umso mehr danke ich unseren haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihren enormen Einsatz.“

Die Impfstrategie des Freistaates Sachsen sieht vor, dass die mobilen Teams auch die lokalen Bemühungen von Kommunen und Gemeinden unterstützen können, soweit sie freie Kapazitäten haben. Die Terminabsprachen werden in den meisten Fällen gemeinsam mit den Landkreisen und kreisfreien Städten getroffen.

Die Gemeinden selber laden dann die Bürgerinnen und Bürger zu den Terminen ein. In der Regel sind diese Einsätze auf ein bis zwei Tage beschränkt. Wenn längere Zeiträume notwendig werden, können auch rollende Impfzentren die Gemeinden unterstützten, wie zurzeit im Hochinzidenzgebiet Vogtland. Dort sind drei rollende Impfzentren unterwegs.

Die mobilen Impfteams werden auch künftig unterwegs sein, um die sächsische Impfkampagne zu unterstützen, kündigen ASB, DRK, JUH, MHD und Bundeswehr an und wollen weiterhin ihre organisatorischen Mittel und langjährige Expertise in den Dienst der Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger im Freistaat Sachsen stellen.

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