Auch in den Krankschreibungszahlen der Krankenkassen zeigt sich der Erfolg der seit März geltenden Kontaktbeschränkungen. Am 30. April gab zum Beispiel die Barmer ein paar Zahlen heraus und verglich auch die diesjährigen Atemwegserkrankungen mit denen im Vorjahr. Denn die Erkältungssaison gab es ja auch noch. Doch flaute sie längst ab, als die Corona-Epidemie ab der 7. Kalenderwoche (ab 10. März) auch in Sachsen spürbar wurde und die Covid-10-Erkrankungen begannen.

Die Krankschreibungen aufgrund einer Covid-19-Erkrankung sind bundesweit inzwischen deutlich rückläufig, stellt die Barmer fest. Demnach waren in der 14. Kalenderwoche (29. März bis 4. April) noch knapp 7.000 Barmer-Versicherte aufgrund von Covid-19 krankgeschrieben. In der 16. Kalenderwoche (12. bis 18. April) waren es 36 Prozent weniger, also bundesweit rund 4.400 Menschen.

„Insgesamt scheint der Peak bei den Krankschreibungen aufgrund von Atemwegserkrankungen überschritten zu sein. So gehen laut unserer Erhebung auch die Arbeitsunfähigkeitszahlen bei Grippe und banalen Infekten wie zum Beispiel Schnupfen stark zurück“, erklärt dazu Dr. Fabian Magerl, Landesgeschäftsführer der Barmer in Sachsen.

Aufgrund einer Grippe waren in der 16. Kalenderwoche bundesweit noch rund 1.300 Barmer-Versicherte krankgeschrieben. In der 10. Kalenderwoche (1. bis 7. März) waren es noch rund 6.200 Fälle. Die Grippesaison scheint somit allmählich dem Ende zuzugehen.

Die meisten Zahlen zu Arbeitsunfähigkeit meldet die Barmer bei den sonstigen Infekten der oberen und unteren Atemwege wie zum Beispiel Nebenhöhlenentzündung oder Bronchitis. Allerdings sinken auch hier die Fallzahlen deutlich. Nachdem es in der 12. und 13. Kalenderwoche (15. bis 21. März und 22. bis 28. März) einen Peak mit jeweils über 110.000 Arbeitsunfähigen mit derartigen Erkrankungen gab, sind es in der 16. Kalenderwoche (12. bis 18. April) noch rund 26.500 Arbeitnehmer und Selbstständige gewesen.

Andererseits verzeichnet die Barmer deutlich mehr Atemwegserkrankungen als im Jahr 2019.

Vergleich der Atemwegserkrankungen 2019 und 2020. Grafik: Barmer
Vergleich der Atemwegserkrankungen 2019 und 2020. Grafik: Barmer

Trotz rückläufiger Zahlen sind in diesem Jahr deutlich mehr Barmer-Versicherte aufgrund von Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig als im gleichen Zeitraum 2019. Während dies zum Beispiel in der 14. Kalenderwoche (29. März bis 4. April) dieses Jahres auf rund 113.000 Personen zugetroffen hat, waren es in der entsprechenden Vorjahreswoche mit knapp 62.000 Betroffenen rund 45 Prozent weniger.

Andererseits zeigt die Sonderauswertung den deutlichen Anstieg der Covid-19-Erkrankungen ab Mitte März mit der Spitze in der 14. Kalenderwoche (30. März bis 4. April), als auch deutlich mehr Versicherte an Covid-19 erkrankt waren als an der normalen Grippe. Erst danach sanken die Zahlen aufgrund der verordneten Shutdown-Maßnahmen.

Aber auch in der 16. Woche nach Ostern waren die Zahlen noch hoch, obwohl schon die ersten Lockerungen griffen. Jüngere Zahlen hat die Barmer noch nicht veröffentlicht, sodass auch hier noch offen ist, wie sich die zunehmende Regsamkeit der Deutschen auch schon vor Ostern am Ende auf die Covid-19-Zahlen auswirkt.

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