Während die Adipositas-Forscher der Uni Leipzig eher nach Grßnau schauen, um das Problem der ßbergewichtigen Kinder und dessen Ursachen genauer zu untersuchen, bestätigt eine neue Meldung des Statistischen Landesamtes, dass in Sachsen vor allem Kinder in ländlichen Regionen ein Problem haben mit Adipositas. Hier kommen augenscheinlich falsche Ernährung und fehlende Bewegung zusammen.

Hingegen scheint die bessere Betreuung in Kindertagesstätten einen kleinen positiven Effekt auf das SprachvermÜgen der Kinder zu haben. Obwohl das Problem noch nicht beseitigt ist.

„Bei den Schulaufnahmeuntersuchungen der potentiellen Schulanfängerinnen und Schulanfänger im Jahr 2019 wurden bei rund einem Drittel der untersuchten Kinder sachsenweit Störungen im Bereich Sprache/Sprechen festgestellt“, meldet das Landesamt für Statistik. „Im Vergleich zum Vorjahr bedeutete dies einen Rückgang um rund 3 Prozentpunkte bzw. um 1.300 auf 12.000 Kinder.“

Was eben trotzdem noch heißt: Jedes dritte Kind hat Sprachstörungen. Und die entstehen vor allem durch falschen und passiven Medienkonsum, während die Kommunikation in den Familien eingeschränkt ist. Auch wird nach wie vor zu wenig vorgelesen, werden die Kinder also zu wenig animiert, ihren Sprachschatz zu erweitern und ihre Artikulation zu verbessern. Die Kindertagesstätten können nicht alle Versäumnisse in den Familien ausbügeln.

Und Sorge macht nicht nur Krankenkassen, dass immer noch viel zu viele Kinder schon frühzeitig ein krankhaftes Übergewicht mit sich herumschleppen. Erst vor einem Jahr hat ja der Kinder- und Jugendreport der DAK das Problem benannt und auch das starke Gefälle zwischen ländlichen Regionen und Großstädten in Sachsen thematisiert.

Und so muss nun auch das Statistische Landesamt mitteilen, dass bei 9 Prozent der untersuchten Kinder Übergewicht oder Adipositas festgestellt wurde. Dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verändert, betonen die Statistiker, wohl wissend, dass das Problem im Lauf der Schulzeit sogar noch zunimmt. Denn mit steigendem Schulalter erhöht sich der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit Übergewicht und Adipositas.

Ein Faktenblatt des Statistischen Landesamtes führt das Thema etwas weiter aus: „Zum Zeitpunkt der Schulaufnahmeuntersuchung im Schuljahr 2018/19 hatten etwas mehr als vier Fünftel der untersuchten Kinder in Sachsen Normalgewicht. Bei etwas über 9 Prozent der Kinder wurde Übergewicht oder Adipositas festgestellt. Der Anteil adipöser Mädchen ist geringfügig höher als der bei den Jungen. Mädchen sind außerdem häufiger übergewichtig als Jungen. Die Verteilung der potentiellen Schulanfänger mit Übergewicht einschließlich Adipositas fällt innerhalb von Sachsen regional sehr unterschiedlich aus.

Bei einem Sachsendurchschnitt von 9,2 Prozent ist für die Kreisfreien Städte und Landkreise eine Spanne zwischen 6,2 Prozent in der Stadt Dresden und 13,6 Prozent im Landkreis Nordsachsen festzustellen. Bei den Kindern in den drei Kreisfreien Städten sowie in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Mittelsachsen und Zwickau lag der Anteil unter dem Sachsendurchschnitt.“

Leipzig liegt ebenfalls unterm Landesdurchschnitt von 9,2 Prozent. Wobei zu berßcksichtigen ist, dass der Anteil der stark ßbergewichtigen Kinder seit 2004 permanent wächst. Damals lag er bei 8 Prozent. Eigentlich genug Grund, in den Schulen einen ausreichenden Sportunterricht zu gewährleisten.

Weitere Untersuchungen zur Zahngesundheit im Schuljahr 2018/19 zeigten, dass rund 10 Prozent der 3-Jährigen ein behandlungsbedürftiges Gebiss hatten, bei den untersuchten 6-Jährigen waren es ein Viertel und bei den 12-Jährigen 11 Prozent. Was dann zumindest ahnen lässt, dass auch eine zuckerreiche Ernährung zum Problem der Übergewichtigkeit beiträgt.

Was das Übergewicht Grünauer Kinder mit ihrem Besuch im nächsten Supermarkt zu tun hat

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