In Sachsen mussten im vergangenen Jahr 1.130 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Nach Zahlen des statistischen Landesamts des Freistaates Sachsen gab es im Vergleich zum Vorjahr rund 19 Prozent mehr jugendliche Komasรคufer. Die Zahl der Betroffenen steigt in den letzten Jahren wieder kontinuierlich an. Dabei hatten auch die Krankenkassen gehofft, dass das endlich aufhรถrt.

Denn eine Zeit lang gehรถrte das Komasaufen unter Jugendlichen regelrecht zur Bewรคhrungsprobe in der Clique โ€“ oft verbunden mit einem โ€žcoolenโ€œ, รผbersteigerten Auftreten. Wer nicht mitsoff bis zur Besinnungslosigkeit, machte sich verdรคchtig und verlor seine โ€žFreundeโ€œ.

Seit in Deutschland wieder eine neue Hรคrte in den Debatten eingezogen ist und sich immer mehr Menschen abschotten von der sozialen Beteiligung, ist das gemeinsame Trinken bis zur Besinnungslosigkeit in einigen Jugendkulturen wieder verstรคrkt zu erleben.

2017 konnte auch Sachsen die damalige Mitmach-Aktion der DAK โ€žBunt statt blauโ€œ auswerten. Auch damals schon mit Zahlen, die auch die zustรคndigen Gesundheitsministerinnen besorgt machten.

2015 landeten deutschlandweit rund 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus. Auch in Sachsen mussten fast 900 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 19 Jahren deshalb in die Klinik.

Experten forderten daher nicht zum ersten Mal weitere Aufklรคrung รผber Risiken des Rauschtrinkens.

Die DAK-Gesundheit startet im kommenden Jahr die Kampagne โ€žbunt statt blauโ€œ nun zum zehnten Mal.

Die neueren Zahlen: Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen 662 Jungen und 468 Mรคdchen im Alter von 10 bis 19 Jahren nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Die Zahl der mรคnnlichen Betroffenen stieg im Vergleich zu 2016 um 85 (plus 15 Prozent), die Zahl der Mรคdchen um 92 (plus 24 Prozent). Grund zur Sorge bereitet der Anstieg bei den ganz jungen Kindern. Waren es 2016 noch 143 Betroffene im Alter von zehn bis 14 Jahren, sind es 2017 bereits 194. (plus 36 Prozent).

โ€žDie aktuellen Zahlen zeigen, dass wir mit unserer Kampagne โ€šbunt statt blauโ€˜ weiter aufklรคren mรผssen. Jede Alkoholvergiftung eines Kindes oder Jugendlichen ist eine zu vielโ€œ, sagt Christine Enenkel, Leiterin der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Sachsen. โ€žDeshalb starten wir in Sachsen auch 2019 die erfolgreiche Aufklรคrungskampagne โ€šbunt statt blauโ€˜ und bringen die Themen Prรคvention und Gesundheit in den Schulalltag.โ€œ

Beim Wettbewerb โ€žbunt statt blau โ€“ Kunst gegen Komasaufenโ€œ werden im kommenden Jahr zum zehnten Mal Schรผler zwischen zwรถlf und 17 Jahren aufgerufen, mit Plakaten kreative Botschaften gegen das Rauschtrinken zu entwickeln. Auch Sachsens Schulen werden zur Teilnahme eingeladen. An der mehrfach ausgezeichneten Prรคventionskampagne gegen Alkoholmissbrauch nahmen seit dem Jahr 2010 bundesweit mehr als 95.000 junge Kรผnstler teil. Weitere Informationen gibt es unter www.dak.de/buntstattblau.

Verwaltung sieht keine Chance, Werbung fรผr Alkohol und Nikotin im รถffentlichen Raum komplett zu verbieten

Verwaltung sieht keine Chance, Werbung fรผr Alkohol und Nikotin im รถffentlichen Raum komplett zu verbieten

 

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Ralf Julke รผber einen freien Fรถrderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Sicher die direkte Folge der erstmaligen intensiven Beschรคftigung mit der sรคchsischen Landespolitik.

Schreiben Sie einen Kommentar