Die evangelische Krankenhausgruppe edia.con wird künftig von Leipzig aus gelenkt. Dem Umzug galt ein Gottesdienst in der Thomaskirche. Als neue Geschäftsführer der Gruppe wurden Pastor Frank Eibisch und Hubertus Jaeger vorgestellt. "Gesundheit und Krankheit haben keinen Warencharakter", erinnerte Sachsens Diakonievorstand Christian Schönfeld.

Der Mittwoch in der Leipziger Thomaskirche war ein gesundheitspolitischer Feiertag. Zum einen beging die evangelische Krankenhausgruppe edia.con die Verlegung des Sitzes ihrer Holding von Chemnitz nach Leipzig. Zum anderen wurden bei dem Festgottesdienst Pastor Frank Eibisch und Hubertus Jaeger als Geschäftsführer der Gruppe feierlich in ihr Amt eingeführt.

So kehre die edia.con an den Ort ihrer Gründung zurück, so deren Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Riener. Vor allem aber befinde man sich nun in der Mitte des Holding-Gebietes. “Wir wollen mit dem Schritt nach Leipzig dem Partner näher sein”, unterstrich Riener.
Rund 2500 Beschäftigte kümmern sich in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen unter dem Dach der eida.con in Krankenhäusern, Sozialstationen, Altenpflege- und Reha-Einrichtungen sowie in Medizinischen Versorgungszentren um Mitmenschen. In Leipzig betreibt die Gruppe das Evangelische Diakonissenkrankenhaus in Lindenau. Träger der Unternehmensgruppe sind sieben Gesellschafter, die jeweils dem Diakonischen Werk ihrer Gliedkirche angehören. Dazu zählen die Diakonischen Werke in Sachsen und Mitteldeutschland sowie der evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland.

Im geographischen Zentrum Mitteldeutschlands freut man sich über den neuen Unternehmenssitz. Die Standortentscheidung der edia.con trage dazu bei, hier im “Herz Mitteldeutschlands” die Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt zu intensivieren, unterstrich Dr. Thomas Feist. “Hier muss sich in Zukunft mehr bewegen”, forderte der Leiter hiesigen Landesdirektionsdienststelle mehr mitteldeutsche Zusammenarbeit ein.
Leipzigs Amtsleiter für Wirtschaftsförderung, Dr. Michael Schimansky, verbindet mit dem Umzug der edia.con-Zentrale die Stärkung des Clusters Gesundheitswirtschaft und Biotechnologie. In den 2.300 Betrieben dieser Branchen sind in Leipzig nach den Worten Schimanskys rund 30.000 Beschäftigte tätig. “Wir brauchen Entscheider am Standort in Leipzig, und nicht nur Betriebsteile und verlängerte Werkbänke”, so der Amtsleiter zur Bedeutung des Zentralen-Umzugs

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Soweit der Feiertag. Doch auch der Ernst des Klinikalltags blieb nicht ausgespart. “Kaum ein Teil der Wirtschaft ist so abhängig von den Entscheidungen der Politik wie das Gesundheitswesen”, merkte Oberkirchenrat Christian Schönfeld, Vorstand der sächsischen Diakonie, in seinem Grußwort an. Die Diskussion um Fallpauschalen und Bettenzahlen nannte er als Beispiele. “Patienten sind keine souveränen Konsumenten”, betonte Schönfeld, “Gesundheit und Krankheit haben keinen Warencharakter.” Deshalb bleibe die Forderung nach Barmherzigkeit bestehen.

Helmut Riener verwies auf den dramatischen Appell der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) vom Dienstag dieser Woche. “Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland verschlechtert sich zusehends”, heißt es zu Beginn der Berliner Petition der DKG, “immer mehr Krankenhäuser schreiben rote Zahlen und sind wirtschaftlich akut bedroht.” Deshalb fordert der Spitzenverband der rund 2.000 Krankenhäuser und Kliniken in Deutschland Regierung und Parlament auf, “die Unterfinanzierung der Krankenhäuser zu beenden und ein Zeichen der Wertschätzung für die Leistungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu setzen”.

www.ediacon.de
www.dkgev.de/media/file/13283.2013-02-19_Berliner-Petition-fuer-eine-faire-Krankenhausfinanzierung.pdf

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