Knaller, Raketen, China-Böller - alles was als Brauch gilt, um die bösen Geister zu vertreiben und die Guten gnädig zu stimmen, kostet eine Menge Geld und belastet unsere Umwelt und Gesundheit durch eine massiv erhöhte Feinstaubbelastung. Die Deutschen schießen über 100 Millionen Euro in den deutschen Nachthimmel, so viel wie sonst kein anderes europäisches Land.

“Durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern am Silvesterabend steigt die Luftbelastung mit Schadstoffen explosionsartig an”, sagt Ökolöwin Juliane Elzner-Buhl. “Problematisch ist auch der Lärm durch Böller und Raketen, der nicht nur für das menschliche Gehör schädlich ist, sondern auch Wild- und Haustiere in Angst und Schrecken versetzt. Ein normaler Böller knallt mit einer Lautstärke von 130 bis 140 dB.”

Ein schöner Silvesterspaß ist Bleigießen. Er verspricht Auskunft über eine neue Liebe oder unverhofften Geldsegen. Allerdings kann es dadurch zu erheblichen negativen Umwelt- und gesundheitlichen Auswirkungen kommen. Durch das Erhitzen wird giftiges Bleioxid freigesetzt, das durch die Atemluft direkt in den Körper gelangt. Werden die Restprodukte nicht ordentlich im Sondermüll in Wertstoffhöfen entsorgt, können Bleireste in die Umwelt entweichen. Es entstehen bleiorganische Verbindungen, die zu den stärksten Umweltgiften zählen. Eine gute Alternative zum Bleigießen ist das Gießen mit Honigwachs oder Zinn.

“Verzichten Sie auf umweltschädliche Mittel – es gibt umweltfreundliche Alternativen!”, rät Elzner-Buhl.

“Essenstechnisch kann man sich ganz traditionell an den Karpfen wagen”, sagt die Ökolöwin. “Dessen Zucht erfolgt in offenen Teichsystemen, verbraucht wenig Energie und hat geringe Auswirkungen auf umgebende Ökosysteme. Mit einem Hinweis auf eine biologisch zertifizierte Züchtung kann man sich den Karpfen am Silvesterabend schmecken lassen.”

www.oekoloewe.de

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar