Einen besonderen Gast hat das Klinikum St. Georg dieser Tage wieder: Aus Weißrussland ist der 13jährige Ivan angereist. Für ihn hat im Klinikum ein weiterer Behandlungszyklus begonnen. Am 13. Juli ist er mit seiner Mutter in Leipzig eingetroffen und wurde nach zunächst erfolgten ambulanten Voruntersuchungen wenige Tage später stationär aufgenommen. Nicht zum ersten Mal.
Bedingt durch die Vorgeschichte, ist das Klinikum St. Georg so etwas wie eine zweite Heimat für den Jungen geworden. Zu den Ärzten und Pflegenden der Kinderklinik und des Brandverletztenzentrums hat sich im Laufe der Jahre trotz vorhandener Sprachbarrieren ein freundschaftliches und liebevolles Verhältnis entwickelt. Dennoch ist der körperliche und seelische Druck auf das Kind immens, wohl wissend, dass diese Behandlungsmaßnahmen nicht die letzten sein werden.
Ivan war im Jahr 2006 Opfer eines verheerenden Wohnungsbrandes geworden. Seine zwei Jahre jüngere Schwester Dascha überlebte die Katastrophe nicht.
Zunächst in seiner Heimat medizinisch behandelt, reichten die dortigen Möglichkeiten und Kapazitäten nicht aus, dem Jungen langfristig und nachhaltig zu helfen. Das Klinikum St. Georg kam damals einer Anfrage auf Behandlungsübernahme durch in Deutschland lebende Bekannte nach und hat seitdem immer wieder die medizinische Versorgung des schwer brandverletzten Kindes übernommen.Möglich wurde die Behandlungsübernahme nicht zuletzt durch die große Anteilnahme der Leipziger am Schicksal des Jungen. Die Spendenbereitschaft war in den letzten Jahren so groß, dass die diesjährigen Operations-, Behandlungs- und Aufenthaltskosten mit abgedeckt werden konnten. Dadurch ist es Ivan auch möglich, in seiner Heimat ein relativ normales Leben zu führen. Wie die Kinder seines Alters kann er ganz normal am Schulunterricht teilnehmen.
Seit dem 13. Juli hat der tapfere Junge nun bereits drei plastisch-chirurgische Operationen über sich ergehen lassen müssen. Eine weitere steht aktuell an. Aufgrund der Wachstumsphase, in der sich der nunmehr 13-jährige befindet, sind Narbennachbehandlungen und Korrekturen vor allem im Bereich der Augenlider, der Mundwinkel und der Hände unvermeidlich.
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