Von Montag an begehen die Mitarbeiter der Hegel-Apotheke in der Eisenbahnstraße 33 eine Woche lang ein Jubiläum: Sie feiern mit ihren Kunden die Gründung der Apotheke vor 125 Jahren. Mit wichtigen Partner-Firmen gemeinsam werden Hilfsmittel, Salze, Tees oder Mineralstoffprodukte präsentiert, kann man sein Haar analysieren lassen oder am Samstag, dem 16. Juni, nach Geschäftsschluss auch mal einen Blick in die sonst für Besucher verschlossenen Räume werfen.

Auch die Schaufenster sind dem Gründungsjubiläum gemäß gestaltet, das exakt auf den 15. Juni datiert. An dem Tag wurde 1887 die 1. Revision – das heißt Begehung und Abnahme – registriert.

Gegründet wurde das Unternehmen unter der Bezeichnung St. Georg-Apotheke. Den Namen musste sie erst 1947 abgeben, als das gleichnamige Krankenhaus eine eigene Apotheke errichtete. Und auch Leipzig als Gründungsort kann man nicht angeben, denn die Eisenbahnstraße teilte damals noch den erst seit 1881 selbstständigen Ort, der Neustadt bei Leipzig hieß. Zum Zeitpunkt der Eingemeindung – 1890 – gab es die Apotheke also schon drei Jahre.
Nach privatem und ab 1972 staatlichem Betrieb wurde die in der Ostvorstadt bekannte Einrichtung 1996 privatisiert. Stefanie Seitzt hatte damals gerade ihr Pharmaziestudium abgeschlossen und ihre Approbation erhalten. Sie bewarb sich um den Betrieb kaufte ihn. Sie sieht die Entscheidung als richtig an – im eigenen und im Interesse der Bürger im Viertel.

Vor mehr als zehn Jahren wurde bei vollem Betrieb saniert, ohne einen Schließtag – auch das eine Herausforderung an alle. Tabletten und Pülverchen, Pflaster und eine Menge spezieller Mittel, die vor Ort angefertigt oder bestellt werden müssen, gab es die ganze Zeit über.

Jetzt bereitet das Team die Festwoche vor, die am Montag beginnt. Erwartet werden viele Besucher aus der Nachbarschaft. Bei Aktionstagen sollen Überraschungen präsentiert, viel Wissenswertes vermittelt und auch ein Blick hinter den Tresen gestattet werden.

Dass übrigens die Einladung “Feiern Sie mit uns” außer Deutsch, auch Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch und Russisch gedruckt wurde, schließt nur einen Teil der Einwohner im Leipziger Osten ein. Persisch oder Polnisch, Vietnamesisch, Litauisch oder Chinesisch und viele andere Sprachen mehr hätten ebenso gepasst aber den vorhandenen Raum gesprengt.

Denn die Einladung gilt allen.

www.apotheken.de/club/04315/hegel-apotheke/start

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