Im Leipziger Diakonissenkrankenhaus wurden im Vorjahr 30 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das war eine der positiven Nachrichten beim Neujahrsempfang des Hauses im Leipziger Westen. Sachsens neuen Krankenhausplan nennt Geschäftsführer Christoph Möllering hingegen eine "Kürzung durch die kalte Küche".
Von einem guten Jahr 2011 für sein Haus sprach Möllering auf dem Neujahrsempfang in der medizinischen Einrichtung im Leipziger Westen am Dienstagabend. Wiederum sei ein Leistungszuwachs erreicht worden. In Zahlen: “Über 12.000 stationär und 17.400 ambulant behandelten Patienten erfuhren im Vorjahr Behandlung an der Georg-Schwarz-Straße. Damit haben wir unsere Rolle in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung des Leipziger Westens professionell wahrgenommen”, so Möllering weiter.
Zu dem “wir” gehören nunmehr über 500 Mitarbeiter. Denn im Vorjahr konnten 30 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, unterstrich der Geschäftsführer.
Neu im Team ist seit Herbst auch Katrin Völkel-Lutz. Die Diplom-Pflegewirtin wurde am Dienstag offiziell in ihr neues Amt eingeführt. Ihr Vorzug sei, so der ärztliche Klinik-Direktor Dr. Ulrich Socha, dass sie die “Pflege von der Pike auf gelernt” und in allen Arbeitsbereichen, die sie nun führt, auch selbst gearbeitet habe.
Als Oberärzte stärken künftig der Internist Dr. Alexander Thies und der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Boris Wesseler die medizinischen Leistungsschwerpunkte des Hauses in der Gastroenterologie und in der Fußchirurgie.
Christoph Möllering selbst war zum 1. Dezember 2011 von der Gesellschafterversammlung zum Geschäftsführer des Diakonissenkrankenhauses bestellt worden. Zuvor wirkte der Diplom-Betriebswirt als Betriebsdirektor und Prokurist des Hauses.Möllering als Herr der Zahlen war der Verweis darauf wichtig, dass “wir die Arbeit, die wir tun, wirtschaftlich tun”. Nur so könnten die nötigen Investitionsmittel erwirtschaftet werden. Denn aus seiner Sicht stellt der Freistaat Sachsen nur unzureichend Fördermittel für Krankenhausinvestitionen bereit.
Auch im zu Jahresbeginn von der Staatsregierung beschlossenen Krankenhausplan 2012/2013 sieht Möllering die Leistungsfähigkeit seines Hauses “leider nicht gewürdigt”. Gegenüber L-IZ nannte der Geschäftsführer das Vorgehen der Staatsregierung eine “Kürzung durch die kalten Küche”. Bislang habe bei der Berechnung der notwendigen Bettenzahlen die Faustformel gegolten, dass die 85prozentige Auslastung eines Krankenhauses als Vollauslastung gewertet wird. Nun setzte der Freistaat 90 Prozent an.
Für Patienten und Krankenhäuser ist der Plan die entscheidende Größe. Denn der Krankenhausplan des Freistaates bildet die Grundlage für die Investitionsförderung der Krankenhäuser durch das Land und berechtigt die in den Krankenhausplan des Freistaates Sachsen aufgenommenen Krankenhäuser zur Abrechnung der im Rahmen des Versorgungsauftrages definierten Leistungen, wie das Ministerium erläuterte. Aber eben nur für die im Plan stehende Bettenzahl.
Während die Entwicklung in den somatischen Fachgebieten eine Reduzierung der Bettenkapazitäten rechtfertigt, ist in den psychischen Fachgebieten aufgrund des weiter stark gestiegenen Bedarfs eine Ausweitung von Kapazitäten unumgänglich, teilte das Sozialministerium bei der Vorstellung des neuen Planes mit. “Der Krankenhausplan enthält notwendige Anpassungen von Strukturen und Kapazitäten aufgrund des demografischen Wandels, des medizinischen Fortschritts und der Entwicklung des Leistungsgeschehens”, begründete Ministerin Christine Clauß die Kabinettsentscheidung.
So soll die Zahl der Krankenhausbetten in 2012/2013 von aktuell 25.746 auf 25.370 fallen. Dabei steht einem Rückgang von 509 Betten im somatischen Bereich ein Aufwuchs von 133 Betten in der Psychiatrie gegenüber.
Nun hat Medizin zuallererst mit dem Menschen zu tun. Deshalb setzt das Krankenhaus auf Patientenzufriedenheit und Patientensicherheit. Als Beleg führte Socha als Ärtzlicher Direktor 94 Prozent gute Ergebnisse bei der Patientenbefragung 2011 an. Zugleich konnten im Jahr 2011 alle Zertifizierungen aktualisiert werden. Dabei geht es um die Zertifizierung als Traumazentrum sowie als Darmzentrum nach der ISO-Norm.
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Zur Bestätigung des CIRS-Zertifikats war am Dienstag eigens Mechthild Siering von der Gesellschaft für Risiko-Beratung in den Leipziger Westen gekommen. “Patientensicherheit ist das Thema der Zukunft”, erklärte Siering. Im Zeitraum der erneuten Evaluationsphase sei das Diakonissenkrankenhaus in der Risikobewertung kritischer medizinischer Prozesse “noch besser geworden”, so die Fachfrau weiter.
Am Beginn des Abends stand traditionell ein Verkündigungsspiel. Mitarbeiter des Hauses erzählten darin die Weihnachtsgeschichte in zeitgemäßem Gewand. Die Kollekte der Veranstaltung dient übrigens der Anschaffung von Außenspielzeug für eine neue Kindertagesstätte. Diese soll noch in diesem Jahr auf dem Gelände des Krankenhauses an der Ahlfeldstraße 2 eröffnet werden.
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