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Sven Felix Kellerhoff: "Mein Kampf". Die Karriere eines deutschen Buches. Foto: Ralf Julke
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Nicht “Mein Kampf” ist das Buch der Zeit, sondern Klemperers “LTI”

Irgendwie passt das scheinbar: Das Hitlersche Gefängnisgedöns "Mein Kampf" darf wieder veröffentlicht werden. Und auf den Straßen treiben sich Leute herum, denen man zutraut, dass sie das Gedöns auch lesen. Verstehen müssen sie es ja nicht. Dazu war es nie da. Wer es nicht glaubt, kann es ja versuchen, darf sich aber nicht wundern, wenn er in einer regelrecht esoterischen Suppe versinkt.

"Mors certa, hora incerta". Foto: L-IZ
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Gastmanns Kolumne: Der Rest des Fadens

Achim Mentzel war der Mann, dem ich mein erstes Autogramm verdanke. Vergangene Woche ist er gestorben. Mentzel musste damals, wie wir auch, einen Ostseeurlaubsplatz ergattert haben. Jedenfalls erinnere ich mich, wie ein lockig-fröhlicher, üppiger Mann in einem Strandkorb eine Art Audienz abzuhalten schien, während sich im Sand bereits eine Schlange von Leuten in Badebekleidung zu bilden begann, in die ich mich wie ferngesteuert einreihte. Gelernt war eben gelernt: In der DDR stellte man sich ja prophylaktisch überall mit an. Das wusste auch schon die Fünfjährige, die ich damals war.

Der Demonstrationszug verbreiterte sich auf der Höhe der Oper auf den gesamten Ring. Die Demonstranten konnten ungehindert über das Gleisbett laufen. Foto: L-IZ.de
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Vor dem “Legida-Geburtstag”: Fotogate, Verfassungsschutz, Kudla-Kritik und Besuch aus der Schweiz

Legida hetzt seit einem Jahr auf Leipzigs Straßen gegen Geflüchtete und Andersdenkende. Für die rassistische Vereinigung ist dies ein Grund zum Feiern. Doch gegen die von Pegida unterstützte Kundgebung am Montagabend kündigt sich breiter Protest studentischer, bürgerlicher und antifaschistischer Initiativen an. Abseits des eigentlichen Demogeschehens sorgen derweil eine Einschätzung des Verfassungsschutzes zum Linksextremismus, eine angebliche Videomaßnahme der Leipziger Polizei und die Mitteilung einer CDU-Bundestagsabgeordneten für Diskussionsstoff.

Kinderhafen in Lindenau. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Kinderhafen in Lindenau: Ein sicherer Anker für Kinder für einen Nachmittag in der Woche

Kinder aus sozial schwachen Familien sind oft schlechter in der Schule und leiden oft unter Erfahrungen von Ausgrenzung. Um ihnen ein bisschen Hilfe zukommen zu lassen, bietet der Verein Kinderhafen im Stadtteil Lindenau aktuell jeden Mittwoch eine selbst zubereitete Mahlzeit, Unterstützung bei den Hausaufgaben und sinnvolle Freizeitbeschäftigungen an. Der von Michaela und Klaus C. Hartrampf gegründete Verein finanziert sich zu 100 Prozent durch Spendengelder.

Moderatorin, Dozentin, Anlassrednerin und Musikerin Jana Hoffmann. Foto: Hoffmann PR
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Tanners Interview mit der Moderatorin, Dozentin, Anlassrednerin und Musikerin Jana Hoffmann

Vor Jahren trank der Tanner so manches erheiternde Getränk in einem musikalisch unterlegten Blumenladen in der Riemannstraße, wobei er gern mit Jana Hoffmann schnatterte und darauf drängte, dass sie ihre Gitarre zur Hand nähme um in Gesang und Zupferei die Abende zu perfektionieren. Seitdem ist Wasser die Kanäle der Stadt entlang geflossen. Heute macht Jana zwar immer noch Musik, aber eben auch Zeremonien. Welche und warum musste einfach gefragt werden.

Im Netz verfängt sich immer so allerlei. Foto: Daniel Thalheim
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Gastkommentar von Christian Wolff: “Sagen Sie doch endlich was zu Köln”

Ein Kulturschaffender schickt mir einen Link mit einem Pressebericht zu den Kölner Übergriffen in der Silvesternacht mit der Aufforderung, ich solle mich doch daran einmal "abarbeiten". Eine Frau ruft mich heute an, um mir aufgeregt-aggressiv die Frage zu stellen, was ich denn zu den Kölner Ereignissen sagen würde. Kaum habe ich zu einer Antwort angesetzt, schreit sie in den Telefonhörer: "Die Kirche ist das Letzte." Ein Mann macht es noch etwas kürzer. Er grölt meiner Frau in den Telefonhörer: "Du Sau!" So verläuft leider auch Kommunikation.

Jessica Prinz. Foto: privat
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Tanners Interview mit der Helferin in der Ernst-Grube-Halle Jessica Prinz

Was im krawalligen Getöse der Hatz um Verkaufszahlen von Medien gern verloren geht, ist der Mensch, der hilft. Doch - wie bei vielen anderen Dingen - ist dieser Zustand eben nicht alternativlos. Das Konzept hinter Tanners Interview ist eben das Ausredenlassen, das Nachfragen und das Aufmerksambleiben. Tanner traf bei einem Konzert auf die ihn sehr beeindruckende Jessica Prinz, die in der Ernst-Grube-Halle Flüchtlingen hilft. Wieso und wie waren Fragen, die da natürlich gefragt werden mussten. Damit nicht nur Geschrei die medialen Räume füllt.

Turm der neuen Propstei vor dem Neuen Rathaus Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Katholische Anfrage in Dresden ergab: Neue Propstei ist etwas teurer als geplant geworden

"Die Gesamtkosten für Ostdeutschlands größten Kirchenneubau seit der Wiedervereinigung sind höher als bislang bekannt." Dies ergab eine Anfrage der Katholischen Nachrichtenagentur im Dresdner Ordinariat. Radio Vatikan übernahm die Meldung. Den neugierigen katholischen Mitchristen hatte Kyrill Freiherr von Twickel geantwortet. Er leitet die Hauptabteilung Finanzen, Liegenschaften und Zentrale Dienste im Ordinariat.

Corwin von Kuhwede. Foto: Chris Marten
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Tanners Interview mit dem Preisträger-Fotografen Corwin von Kuhwede

Vor Jahren schuf der Tanner eine Laudatio zu einer der ersten Ausstellungen von Corwin von Kuhwede - Griseldis Wenner höchstselbst moderierte die Vernissage in der Deutschen Hochschule für Telekommunikation zu Leipzig. Die Freundschaft blieb über Jahre. Und so freut sich auch der Tanner, dass von Kuhwede mittlerweile Preisesammler ist und einen der derzeit wichtigsten Fotopreise gerade einkassierte. Da musste natürlich interviewt werden.

Silvester am Kreuz - Krach ohne Krawall. Foto: Tim Wanger
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Versammlungsverbot in Connewitz: Linksextremisten verdrängt oder nie im Anmarsch?

Während die Münchner wegen einer Terrorwarnung einen etwas unruhigeren Jahreswechsel zu verzeichnen hatten, bestätigte sich in Leipzig die Prognose der Leipziger Polizei. In einer den Ereignissen angemessenen Kürze vermeldete diese am Morgen des 1. Januar 2016: „Der letzte Tag des Jahres 2015 und die Silvesternacht verliefen für die Polizeidirektion Leipzig und die im Einsatz befindlichen Kräfte vergleichsweise ruhig. Insofern bestätigte sich auch die zuvor formulierte Erwartungshaltung.“ So der Einstieg. Da war es 2 Uhr, in Connewitz, auf dem Augustusplatz und im Rest der Stadt zog längst wieder Ruhe ein. Gut, nicht überall.

Musiker und Sänger Kai Niemann. Foto: Janet Schade/Niemann PR
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Tanners Jahresabschluss-Interview mit dem Musiker und Sänger Kai Niemann

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Nach der Demonstration im vergangenen Jahr hatte die Polizei die Versammlung aufgelöst und zirka 50 Personen kurzzeitig eingekesselt. Foto: Alexander Böhm
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Versammlungsverbot in Connewitz: Die Fortschreibung des Jahres 2015

Wer bei der eigentlich ausschließlich im Ordnungsamt Leipzig einsehbaren Begründung des Versammlungsverbotes durch die Stadt Leipzig für den 31. Dezember 2015, 23 Uhr bis zum 1. Januar 2016, 6 Uhr am Connewitzer Kreuz eine reichhaltige Sammlung von Hinweisen, Indizien und offenen Gewaltaufrufen erwartet hatte, findet eher eine kontinuierliche Beschreibung linksextremer Übergriffe im Jahr 2015. Eine der Hauptquellen ist dabei ein Beitrag auf dem Portal Indymedia vom 2. Dezember 2015. Da hier, wo im Vorfeld des 12. Dezember mobilisiert wurde, auch Silvester erwähnt wird, gehen die Behörden im Kern von einer erhöhten Gefährdung aus. Mittlerweile kursiert das städtische Papier, wenn auch unvollständig, im Netz.

Die Spontandemo zu Silvester 2014: Die Polizei konstatierte im Nachgang einen weitgehend friedlichen Verlauf des Abends am Kreuz. Foto: Alexander Böhm
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Versammlungsverbot in Connewitz: Polizei Leipzig verweist allein aufs Ordnungsamt

Die offizielle Begründung der Stadt Leipzig zum silvesterlichen Versammlungsverbot in einem weiträumigen Gebiet rings ums Connewitzer Kreuz liest sich irgendwie dünn. Angesichts der durchaus fundamentalen Rechteeinschränkung, welche das Verbot beinhaltet, noch zu dünn und wenig konkret. Seit am heutigen Mittwoch, 30. Dezember, bekannt wurde, dass die Stadt und damit das Ordnungsamt mit Bürgermeister Heiko Rosenthal (Die Linke) an der Spitze eine Allgemeinverfügung über jedwede Versammlung im Leipziger Süden erlassen hat, stapeln sich die Fragen. Die Polizeidirektion Leipzig antwortete am schnellsten.

Der Turm der Leipziger Thomaskirche. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Gastkommentar von Christian Wolff: Ein Philosoph, der Kreuzchor Dresden und die Frage “Woran anknüpfen?”

In einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit" (Nr. 52 vom 23.12.2015) erläutert der Philosoph Wilhelm Schmid die Bedeutung der "Lebenskunst", die er in seinem Bestseller "Gelassenheit" entwickelt: "Ich glaube mir schon grundsätzlich darüber klar zu sein, warum die Frage nach Lebenskunst zunimmt. Moderne heißt, sich absichtsvoll befreien von Religion, Tradition und Konvention. Das sind die Instrumente, die definieren, wie man zu leben hat. Nur etwas war von vornherein nicht bedacht worden: Was machen wir dann? In diese Lücke stößt die ganze Arbeit der Neubegründung der Lebenskunst."

Zur Veranschaulichung: Keine Versammlung. (Silvester 2014/15 in Connewitz) Foto: Alexander Böhm
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Grundrecht außer Kraft: Der Süden Leipzigs wird in Haftung genommen

„Das polizeiliche Einsatzkonzept der Deeskalation hat sich bewährt.“ So die Polizeidirektion Leipzig offiziell zur Silvesternacht 2014/15 am 1. Januar 2015. Nicht ganz neu, aber quasi die frischeste Wortmeldung der Leipziger Polizei zum Thema Silvester und das „böse Connewitzer Kreuz“. Man hatte eine Spontandemonstration von 300 Menschen nach einigen Metern beendet und zwei Mülltonnen waren angezündet worden. Wie auch in diesem Jahr gab es keinen Alkohol in dieser Nacht rings ums Kreuz zu kaufen. Nun jedoch versuchen es die Behörden mit einem Silvester-Versammlungsverbot von 23 bis 6 Uhr im Leipziger Süden.

Moderator, Sprecher, Poetry-Slam-Boy und Sonettenschreiber Jan Lindner. Foto: Oliver Baglieri
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit dem Moderator, Sprecher, Poetry-Slam-Boy und Sonettenschreiber Jan Lindner

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

"Ich habe das Glück, friedlich leben und mich frei entfalten zu dürfen". Foto: TCH PR
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Tanners Jahreswechselinterview mit dem Komponisten für zeitgenössische Musik Thomas Christoph Heyde

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Peterskirche in Leipzig, Innenraum. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Leipziger Internetportal hilft Flüchtlingen bei der Suche nach erster eigener Wohnung

„Kaltmiete“, „Nebenkosten“, „Kaution“, Antragsformular …, schon für Deutsche sind das Begriffe, die schwer verständlich sind. Manches ist nicht einmal in andere Sprachen übersetzbar, weil es dort keine Entsprechung gibt. Pfarrer Dohrn und sein Team rund um die Peterskirche haben eine Plattform entwickelt, die Flüchtlingen hilft, sich in diesem Dschungel zurecht zu finden. Flüchtlingswohnungen.org bringt Flüchtlinge und Vermieter zusammen - mit großem Erfolg.

Dave Tarassow. Foto: privat
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden der Leipziger Denkmalstiftung Dave Tarassow

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

PEGIDA zusammen mit LEGIDA im Juli 2015 in Leipzig. Foto: Alexander Böhm
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Ist die Mitte in Deutschland rechtspopulistisch oder glauben nur die Rechspopulisten, sie seien die Mitte der Gesellschaft

Ein durchwachsenes und von nervenden Demonstrationsgeschehnissen geprägtes Jahr geht zu Ende. Den Dezember überschattet haben zwar vor allem die "linken" Krawalle am 12. Dezember. Aber wirklich genervt haben seit dem 21. Januar die immer dichter angemeldeten Demonstrationen von Legida, AfD und OfD. Und ums Nerven geht es den sächsischen Rechten bis heute.

Das Jahr geht krachend zu Ende. Foto: L-IZ.de
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Gastmanns Kolumne: Zwischen den Jahren

Nach etlichen Tagen des seltenen und doch so notwendigen heilsamen "Wenig-Pflichten-Habens" wird das Weihnachtsfest 2015 so langsam abgepfiffen. Die Nation liegt im Sessel in einem Zustand zwischen Burnout vom Sodbrennen und der wichtigen Frage: Süßes oder Saures? Die animalischen Triebe wurden zum Fest ausgiebig zwischen Helene Fischer im Ledermini und der Weihnachtsgans ausgelebt, vielleicht hat sogar der eine oder andere mal wieder in der Mutti nach dem Glück gesucht. Traditionen wollen schließlich gelebt werden.

Sternsinger schreibt Segensspruch. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Respekt für dich, für mich, für andere: Sternsinger sind wieder für Kinder unterwegs

Zwischen 25.12. und 06.01. sind in Deutschland wieder die Sternsinger unterwegs. Kinder sammeln in königlichen Kostümen für weltweite Kinderhilfsprojekte. Wo sie eingelassen werden, singen sie und schreiben mit Kreide die Abkürzung eines Segensspruches mit Jahreszahl. Seit 3. Dezember 2015 ist Sternsingen immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Am 9. Januar 2016 wird die Aktion für Ost- und Norddeutschland in der Leipziger Propstei abgeschlossen.

Le-Than Ho. Foto: Christopher Aoun
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit der Musikerin und Sängerin Le-Than Ho

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Marv. Foto: Zen Zebra
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit dem Zen Zebra Frontmann Marv

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Andreas Heidtmann. Foto: Poetenladen
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden des Sächsischen Literaturrats e.V. und Poetenladen-Verleger Andreas Heidtmann

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Jenseits des Alltags. Foto. L-IZ.de
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Gastkommentar von Christian Wolff: Jenseits von Radikalisierung und Alternativlosigkeit

Eigentlich ist es gut, radikal zu sein, also grundlegende Veränderungen einzuklagen und in Gang zu setzen. Doch wenn sich Radikalismus mit Alternativlosigkeit paart, dann wird es gefährlich. Denn das Streben nach Veränderung kennt dann keine andere Möglichkeit als die eigene. Insofern sind die jahrelange Rede von der Alternativlosigkeit politischer Entscheidungen und die zunehmende Radikalisierung in unserer Gesellschaft zwei Seiten ein und derselben Medaille. Diese nun wahrlich nicht glänzende Medaille beinhaltet: den streitigen Diskurs ablehnen, das Abwägen unterschiedlicher Möglichkeiten verweigern, die eigene Position zur Wahrheit erklären.

In diesen Zelten werden ab Ende des Monats 350 Geflüchtete leben. Foto: René Loch
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Stadt bringt Geflüchtete ab Mittwoch in Zelten unter

Eigentlich wollte die Stadt Leipzig darauf verzichten, Geflüchtete in Zelten unterzubringen – vor allem in den Wintermonaten. Weil sie jedoch keine andere Möglichkeit sieht, macht sie es nun dennoch – obwohl es statt der ursprünglich einmal prognostizierten 5.400 Zuweisungen nur noch 4.270 sind. Am Mittwoch sollen die ersten 130 Asylsuchenden in die nahe der Deutschen Nationalbibliothek gelegenen Zelte einziehen.

Radio PSR Moderatorin Kati Huhn. Foto: privat
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Tanners Jahreswechsel-Interview mit der Radio PSR Moderatorin Kati Huhn

Zum Jahreswechsel sollte Zeit und Muße sein, zurückzublicken und in sich zu gehen, die Gedanken auf Reisen zu schicken und vielleicht auch eigene Sichten zu hinterfragen. Um dann ausgeruht und gestärkt weiterzumachen. Oder etwas zu ändern. Tanner fragte bei Menschen nach und ließ sie reden, frei nach Heinrich Böll (im Aufsatz "Die humane Kamera" 1964) "...dass die Menschen nicht überall gleich, sondern überall Menschen sind, deren Menschwerdung gerade erst begonnen hat."

Blick aus einer Zelle der JVA Leipzig. Foto: Andreas Herrmann
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Justizsprecher der SPD-Landtagsfraktion besucht die JVA Leipzig

In der Leipziger Justizvollzugsanstalt leben knapp 500 Gefangene. Die bekamen Anfang Dezember Besuch von der SPD. Genauer: vom Landtagsabgeordneten Harald Baumann-Hasske, Rechtsanwalt von Beruf, in der SPD-Landtagsfraktion Sprecher für Justizpolitik. Da will man doch schon einmal wissen, wie das Leben von Menschen aussieht, wenn sie ihre Haftstrafe in Sachsen absitzen müssen.

Crostigall 14 – Hier wurde Hans Bötticher geboren und verbrachte die ersten Jahre seines Lebens. Foto: Karsten Pietsch
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Gastmanns Kolumne: “Ringelnatz mit Anfassen”

Woran denkt man zuerst, wenn die Stadt Wurzen erwähnt wird und man kein Reimwortfetischist ist? Richtig - an Ringelnatz! Und das ist auch gut so. Denn in Wurzen befindet sich das Geburtshaus von Joachim Ringelnatz, dem Maler, Dichter, Kabarettisten, diesem unvergleichlichen Hans Dampf in allen Gassen, der uns das vielleicht heiterste, melancholischste und zärtlichste Vermächtnis hinterlässt, dass die Kunst Anfang des letzten Jahrhunderts zu bieten hatte.

Auf Kurt Masurs Betreiben bekam das traditionsreiche Orchester am Augustusplatz 1981 ein neues Haus. Foto: Ralf Julke
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Leipzigs Ehrenbürger Kurt Masur ist im Alter von 88 Jahren gestorben

"Kurt Masur ist tot", melden am heutigen Samstag, 19. Dezember, diverse Medien mit Berufung auf eine Mitteilung der New Yorker Philharmoniker. Im Alter von 88 Jahren starb der Mann, den Viele vor allem mit seiner Teilnahme am Aufruf der Sechs am 9. Oktober 1989 verbinden. Ein Aufruf, der großen Anteil daran hatte, dass es an diesem entscheidenden Montag friedlich blieb.

Landeskoordinator von Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage Mathias Brauneis. Foto: privat
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Tanners Interview mit dem sächsischen Landeskoordinator von Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage Mathias Brauneis

Mathias Brauneis versucht tagtäglich und auch sonst, das humanistische Menschenbild in die Köpfe der Menschen zu bringen. Weil, wenn dies nicht geschieht, die einzigen Richtungen, in die die Menschen dann marschieren, Mord und Totschlag sind. Da gibt es auch nichts dran herumzudeuten. Es geht um Entscheidungen: Humanismus oder Untergang. Tanner sprach mit ihm.

Auszeichnung zum 12. "Ur-Krostitzer Jahresring": Torsten Bonew, Peter Schwarz, Michael Liebmann, Tobias Müller und Wolfgang Welter. Foto: Westend-PR/Dieter Grundmann
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Autoren zur Leipziger Stadtgeschichte gewinnen gleich doppelt beim Ur-Krostitzer Jahresring 2015

Da haben wir fast schon eine Wette drauf abschließen wollen - haben es dann aber doch gelassen, auch wenn Michael Liebman mit seinem Buch "Connewitz – Vom Werden eines Leipziger Stadtteils“ natürlich alles vorlegte, was einen Sieg beim mitteldeutschen Historikerpreis „Ur-Krostitzer Jahresring“ ausmachen sollte. Und dann kam der 17. Dezember und bei Pro Leipzig, wo das Buch erschien, dürften die Korken geknallt haben.

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Social Center Leipzig: Besetzungsaktion endet nach einem Tag

Nach weniger als 24 Stunden hat die Besetzung der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät ihr Ende gefunden. Nach einer Besetzung des leerstehenden Gebäudes am Mittwochabend hatte am Donnerstagabend eine spontane Demonstration stattgefunden. Dabei demonstrierten etwa 150 Menschen in der Innenstadt für ein dauerhaftes „Social Center“ in Leipzig. Mit weiteren Aktionen ist Anfang nächsten Jahres zu rechnen.

Die Bibel in den Originalsprachen. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Christen und Juden in Leipzig erstellen am 4. Advent eine Bibelhandschrift für Leipzig

1000 Jahre soll Leipzig sein, also deutlich jünger als der Codex Sinaiticus. Der ist 1600 Jahre alt, griechisch und nicht an einem Tag entstanden. Heute ist ein Stück davon in Leipzig. Der Codex Lipsiensis entsteht am kommenden Sonntag. Der Text der Heiligen Schrift ist dazu auf die christlichen Gemeinden und die jüdische Gemeinde aufgeteilt. Die Blätter werden gebunden und ins Museum gegeben - als Geburtstagsgeschenk der Leipziger Christen und Juden.

An vielen Stellen brannte es. Foto: L-IZ.de
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Hier auch Krieg – oder ein ganz normaler Samstag?!

Samstagmorgen: Mein 9-jähriger Sohn und ich sitzen noch etwas verpennt am Frühstückstisch, da summt mein Telefon. Unsere Elternvertreterin der Schule schickt eine SMS: Guten Morgen allerseits, viele Bewohner in der Notunterkunft sind sehr aufgeregt, wegen der Demos heute. Wer hat heute Nachmittag spontan Lust auf Kinderbetreuung, damit wenigstens die Kids ein bisschen Ablenkung haben? LG Manuela.

Freier Journalist und Muslim. Eren Güvercin. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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“Nicht jede kritische Frage an den Islam ist eine Diskriminierung der Muslime”

Seit dem Wintersemester 2013/14 gibt es an der Universität Leipzig die Muslimische Hochschulgemeinde. Sie ist das Netzwerk muslimischer Studenten und bringt ihre Perspektiven in den gesellschaftlichen und interreligiösen Dialog ein. Nun veranstalteten sie einen Abend zum Islambild in den deutschen Medien. Referent war Eren Güvercin. Der freie Journalist und Autor schreibt für überregionale Zeitungen. Muslime fordert er zur aktiveren Medienarbeit auf.

Blick über die damalige Asylunterkunft auf dem Messegelände Leipzig. Foto: Alexander Böhm (Archiv)
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Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Messegelände

In Anbetracht der Witterungsverhältnisse wurden in Sachsen bereits mehrere Unterkünfte geschlossen. Winterfeste Quartiere für die ankommenden Flüchtlinge werden dennoch benötigt. Die Landesdirektion Sachsen zeigte am Montag die neu entstandene Zeltstadt auf dem Leipziger Messegelände, die als Erstaufnahmeeinrichtung genutzt werden soll.

Als könnten allesamt ein paar Wochen Urlaub, eine Kur, eine warme Hand gebrauchen, die ihnen mal über die Wange streicht .... Foto: L-IZ.de
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Gastmanns Kolumne: Ich komme aus Leipzig …

„Ich komme aus Leipzig, damit bin ich automatisch cooler als du“ heißt eine frische kleine Facebookseite, auf der man sowohl einem ausgewachsenen Stadtpatriotismus als auch einer kleinen Leipzig-Liebe vorwiegend mittels Fotografien nach Herzenslust frönen kann. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was es genau heißt, "Leipziger" zu sein. Ich habe nur diffuse Vermutungen.

Tränengasschwaden, Randale, brennende Barrikaden und Steinwürfe am 12. Dezember 2015 in der Südvorstadt. Foto: L-IZ.de
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Gastkommentar von Christian Wolff: Unerträglich

Eigentlich erübrigt sich jeder Kommentar zu den Gewalt- und Zerstörungsorgien von sogenannten "Autonomen" am vergangenen Samstag. Denn dieses Schrecken, Angst und Wut verbreitende Auftreten schwarz uniformierter Menschen, die sich anmaßen, uns per Pflasterstein "richtige Politik" aufzuzwingen, hat mit einer politischen Auseinandersetzung nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Die Polizei stürmte einen Hotspot: Die Kurt-Eisner-Straße
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Live aus Connewitz/Südvorstadt: Konnte das gutgehen? Videos, Statements & Bildergalerien

Die Frage wird wohl mit dem heutigen Tage im Raum stehen. Nachdem bereits gestern bis zu 1.000 Teilnehmer von linker Seite an einer Vorabdemonstration durch den Süden teilgenommen hatten, ist heute gefühlt Großkampftag im Leipziger Süden und Connewitz. Nach derzeitiger Lage wegen gerade einmal maximal 200 Rechten, die zeigen wollen, wie es sich so im Süden von Leipzig demonstriert. Oder wegen linker Randale. Oder wegen einer Polizei, die sich ebenfalls auf ihre Art vorbereitet hat.

Thura beim Training. Hier wird ihr der Sand vom Rücken gebürstet. Foto: Ralf Julke
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2016 werden im Zoo Leipzig ein kleiner Elefant, zwei Nashörner und ein paar niedliche Koalas erwartet

Immer dieses Wetter. Mal ist es zu kalt, zu windig, zu nass, zu trübe. Ostern 2015 zum Beispiel war es zu kalt für einen Zoobesuch in Leipzig. Dann wurde es im Juni zu wechselhaft. Und ab Juli kochte Europa, kochte Leipzig - und bei fast 40 Grad im Schatten zog es weniger Besucher in den Zoo. Ein Wermutstropfen, sagt Zoodirektor Dr. Jörg Junhold. 2015 werden die Besucherzahlen wohl um 11 Prozent niedriger sein als 2014.

Abschluß in der Wolfgang-Heinze-Straße. Foto: Alexander Böhm
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Der kleine Rest einer großen Provokation

Seit Wochen wird zu einem großen Ereignis nach Leipzig mobilisiert. Mehrere Neonazi-Aufmärsche sollten nach dem Willen der Anmelder in der Nähe und teilweise durch den linksgeprägten Stadtteil Connewitz verlaufen. Doch mehrere Veranstaltungen am Tag veranlassten die Stadtverwaltung dazu, die Aufzüge weit vom ursprünglichen Ort weg zu verlegen. Derweil zeigen sich Polizei und Nazi-Gegner schon aktiv.

Stifte- und Papiersammlerin Linda Lachetta. Foto: Volly Tanner
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Tanners Interview mit der Stifte- und Papiersammlerin Linda Lachetta

Da saß der Tanner in seinem Büro und dann ging die Tür auf. Sonne strahlte herein, die gedankenschwere, konfliktschwangere Luft der Dauerkonferenzen und Gespräche drang nach draußen und Linda Lachetta nach drinnen. Und sie brachte eine Idee mit, die ganz einfach umzusetzen ist. Mit Charme und viel positiver Energie. Tanner fragte nach.

Constanze John. Foto: Gabi Waldeck
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Tanners Interview mit der Schriftstellerin Constanze John

Im literarischen Bereich des hiesigen Kulturlebens sind die meisten Kameras und Mikrophone immer wieder auf einen Herrn Meyer gerichtet, dessen Output bei genauerer Sichtung gar nicht so fulminant ist. Da gibt es andere, die mehr und anders schreiben und auch Preise bekommen. Constanze John zum Beispiel hat gerade zwei Bücher in die Läden gebracht. Tanner hakte nach.

Die Polizei am 07.12. in Leipzig: Von hinten Blendlicht und vorn die Fahrradlampe zum Ausflippen. Foto: Video L-IZ.de
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Video – Legida aus Sicht der Gegenproteste: Eine Polizei mit klarem Fokus

Es war ruhiger geworden rings um die Themen, wie die Polizei in Leipzig sich gegenüber den Gegenprotesten bei Legida-Veranstaltungen verhält. Doch der alte Korpsgeist ist natürlich nie weg gewesen und der Feind steht für manche sächsischen Polizisten konsequent auf der Anti-Legida-Seite. Auch wenn eine Fahrradfunzel gegen Schlaglichter von Legida und polizeiliche Blaulichtlampen antritt.

Legida-Gegner begleiten den Abmarsch von Legida. Foto: L-IZ.de
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Legida-Liveticker 7.12.: Mindestens zwei Wochen Ruhe in Leipzig

Nun hat sich Legida also doch mit seinem neuen Kundgebungsort arrangiert. Nachdem Markus Johnke in der Vorwoche mit Nikolausmütze und einigen Anhängern eine Tour über den Weihnachtsmarkt einer Kundgebung am Rande der Innenstadt vorzog, möchte Legida heute Abend wieder demonstrieren. Das Ordnungsamt der Stadt Leipzig hatte den erheblich besorgten Bürgern untersagt, sich während des Weihnachtsmarktes auf dem Richard-Wagner-Platz zu versammeln.

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Verbindungsbahn Connewitz-Plagwitz im Fokus

Am Dienstag, den 15. Dezember 2015, in der Zeit von 13:00-16:00 Uhr, steht die ehemalige Verbindungsbahn Connewitz-Plagwitz thematisch im Mittelpunkt der Präsentationsveranstaltung im Stadtteilladen Leipziger Westen in der Karl-Heine-Straße 54. Die Autoren Anne Tienelt und Frank Baacke haben interessante Fakten, historische Postkarten, aber auch aktuelle Fotografien zu besagter Bahn zusammengetragen. Diese stellen die in Buchform gebrachte Wanderung entlang der ehemaligen Bahnstrecke nun erstmals der Öffentlichkeit vor.

Opi ist dann "mal weg". Foto: L-IZ.de
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Gastmanns Kolumne: Kein Schwein ruft mich an

Klick. Klick. Klick. Mehrere Millionen Mal. So ging es dem EDEKA-Werbespot mit dem einsamen Opi, der mit List das eigene Ableben inszenieren muss, damit ihn die Mischpoke zu Weihnachten dann doch noch aufsucht. Alle haben wir ihn angesehen, den Spot. Mindestens einmal. Und mindestens eine Träne im Knopfloch verdrückt. Das ist auch kein Wunder. Der Spot ist perfekt: die Menschen darin schön, Opa immerhin noch appetitlich, und die Musik, die pfeift direkt ins Epizentrum unserer Emotionen. Geil gemacht. Wenn nicht sogar supergeil.

Frauke Petry,hier noch bei einer AfD-Veranstaltung. Foto: Alexander Böhm
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Gastkommentar von Christian Wolff: Was war denn das? – Frank Plasberg, Frauke Petry und die Brandstifter

Ein Thema müsste dringend und umfassend debattiert werden: die vor allem rechte Gewalt; der Terror gegen Menschen, die bei uns Zuflucht suchen; das ekelhafte, schändliche montägliche gezielte und bewusste Aufheizen der Ressentiments und die entsprechende Hetze gegen Flüchtlinge (Invasoren, islamistische Überflutung, Asylbetrüger) und Politiker/innen in Regierungsverantwortung (kriminelle Bande) durch Pegida/Legida (oder eben mittwochs in Erfurt oder Magdeburg durch die AfD); die Brutalität und Schamlosigkeit, mit der in vielen Städten auf Menschen losgegangen wird, die auch äußerlich als Nicht-Deutsche auszumachen sind.

Bei Legida läuft heute Abend nur der Alkohol. Foto: Sebastian Beyer
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Legida trifft sich auf dem Weihnachtsmarkt – Update

Zum ersten Mal seit mehreren Monaten erlebt Leipzig aller Voraussicht nach eine Woche ohne rassistische Demonstration. Entgegen anderslautender Spekulationen verzichtet Legida morgen Abend wohl auf eine Ersatzveranstaltung für die am Montag ausgefallene Kundgebung. Wie es in den kommenden Wochen weitergeht, ist derzeit unklar.

Ayleena Wagner. Foto: Volly Tanner
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Tanners Interview mit der Ausstatterin und Gesundheitstag-Schirmherrin Ayleena Wagner

Eine eigenartige Angewohnheit vieler Menschen ist, sich über andere Menschen, die sie meist überhaupt nicht kennen, das Maul zu zerreißen. Dazu ein Kübel Häme und Neid und eine gehörige Portion Intrigantentum - und fertig ist unzivilisiertes Sich-Besser-Fühlen. Leider scheint dieser Trend zuzunehmen. Dem etwas entgegenzusetzen ist Aufgabe von Journalisten - und deshalb fragt Tanner die Menschen, über die in den Kneipen hergezogen wird, nach ihrem Handeln und Sein. Ayleena Wagner erlebte der Tanner dabei als eine intelligente, warmherzige und bedachte Frau. Doch lest selber.

Bei Legida läuft heute Abend nur der Alkohol. Foto: Sebastian Beyer
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Legida trifft sich auf dem Weihnachtsmarkt

Das Rätselraten um den Kundgebungsort von Legida am heutigen Montagabend hat ein Ende: Es wird überhaupt kein Aufmarsch stattfinden – zumindest kein angemeldeter. Stattdessen möchte Orgachef Markus Johnke mit seinen Anhängern auf dem Weihnachtsmarkt Glühwein trinken. Die Gegenkundgebung an der Moritzbastei startet dennoch wie geplant um 18 Uhr.

Connewitz bereitet sich auf die Neonazidemos am 12. Dezember vor. Foto: Alexander Böhm
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Eine rechtsextreme Provokation

In zwei Wochen ist es so weit: Neonazis der Partei „Die Rechte“, der „Offensive für Deutschland“ und von „Thügida“ wollen am 12. Dezember ausgerechnet im linksalternativ geprägten Stadtteil Connewitz aufmarschieren. Die Planungen für den Gegenprotest laufen ebenfalls schon auf Hochtouren. Auf beiden Seiten ist eine überregionale Mobilisierung zu erwarten. Ob der rechtsextreme Sternmarsch überhaupt in gewünschter Form stattfinden kann, ist jedoch noch offen.

Wie kann das Böse eine Frau sein? - Warten auf die Erleuchtung … Foto: L-IZ.de
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Gastmanns Kolumne: Wie kann das Böse eine Frau sein?

Als wenn es nicht schon reichte an Schreckensszenarien: Mit der 26-jährigen Hasna Ait Boulahcen hat sich auch noch die erste Selbstmordattentäterin in unser Bewusstsein gesprengt. Gut, das also auch noch. Das ließ natürlich auch nicht Franz Josef Wagner kalt, der sich in einem seiner täglich erscheinenden "Herzlichst"-Texte mit dem Fall und den Fragen beschäftigte, die dieser auch zweifellos aufwirft: Wie kann das Böse eine Frau sein?

Erik Schober. Foto: Schober PR
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Tanners Interview mit dem Dirigenten Erik Schober

Der Tanner lebt ja schon eine Weile auf diesem Planeten. Und so wundert es kaum, dass er Menschen kennenlernt, sie dann wieder aus den Augen verliert und dann, manchmal ist es ein Zufall, wieder vor Augen bekommt. Zum Beispiel auf Plakaten. So geschehen mit Erik Schober, der einst schräg gegenüber vom Tanner wohnte und nun ein Weihnachtskonzert zugunsten des Bärenherz e.V. organisiert. Grund genug, mal wieder zu schnattern.

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
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Gastkommentar von Christian Wolff: Warum so schweigsam?

Am 2. Dezember 2015 ist es wieder soweit: Die Universität Leipzig begeht aus Anlass ihres 606. Geburtstages den "Dies academicus". 1409 wurde sie im Refektorium des Thomasklosters gegründet - ungefähr dort, wo sich heute die Linkskurve in der Tiefgarageneinfahrt zur Marktgalerie auf der Nordseite der Thomaskirche befindet. Am 02.12.2015 kommt es zu einem herausragenden Ereignis: Zum ersten Mal wird die Universitätsvesper, sonst mittwochs um 18:00 Uhr in der Thomaskirche gehalten, in der neuen Universitätskirche St. Pauli gefeiert.

Social Center Leipzig. Foto: Alexander Böhm
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Social Center Leipzig lädt zur weiteren Diskussion

Im Rahmen der Flüchtlingsdebatte wollen einige nicht länger untätig sein und abwarten. Das Projekt „Social Center Leipzig“ will eine selbstverwaltete Unterkunft auf die Beine stellen. Wie das geschehen soll, will das Projekt am 26. November nun weiter diskutieren.

Das „Wir“ merkt nicht (mehr), dass ganze Gruppen der Gesellschaft abgehängt sind. Foto: Ralf Julke
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Gastkommentar von Christian Wolff: … unsere Art zu leben

Es war ein Angriff auf unsere Art zu leben. So die Kurzanalyse in unzähligen Kommentaren in Medien und Statements von Politikern nach den Terroranschlägen in Paris am Abend des 13. Novembers 2015. Wenn Menschen genau da ermordet werden, wo sie Vergnügen, Ablenkung, Zerstreuung suchen: in Cafés, bei einem Rock-Konzert, vor dem (und beabsichtigt im) Fußballstadion, dann soll damit unsere Art zu leben getroffen werden – die Freiheit, da zu verweilen, wo man möchte; sein Leben zu gestalten, ohne auf religiöse oder politische Normen zu achten; immer auch das Gegenteil von dem tun zu können, was andere erwarten. Aber erschöpft sich darin unsere Art zu leben?

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Demo – Liveticker 23.11.: Protest mit Hindernissen

Ohne Erfolg: Die Demo gegen Legida und in Erinnerung an die Mordopfer von Mölln darf nicht wie geplant über den nördlichen Innenstadtring ziehen, sondern läuft vom Südwesten aus in die Innenstadt. 19 Uhr startet Legida wie üblich auf dem Refugees-Welcome-Richard-Wagner-Platz.

Sportwettkämpfe - bereit für den Krieg? Foto: Jan Kaefer
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Gastmanns Kolumne: “No sports?”

Weltpolitisch war dies erneut eine aufrüttelnde Woche. Besonders in Leipzig ist etwas Epochales passiert. Der Bürgermeister, genauer gesagt sein Fahrer, hatte auf einem Gehweg geparkt und wurde vom Ordnungsamt zur Räson gerufen. Man kann sich vorstellen, dass solch ein Jahrhundertereignis natürlich in die Zeitung musste, mit Bürgermeistern darf man nämlich nicht zu zaudernd umgehen. Da achten wir drauf!

Carmen Hüttl von den Leutzscher Zwergen. Foto: Volly Tanner
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Tanners Interview mit Carmen Hüttl von den Leutzscher Zwergen

Derzeit scheint es, dass, wer nur laut genug kräht, die volle Aufmerksamkeit in den Medien bekommt. Das langweilt bewusste Menschen schnell - und da wir für bewusste Menschen schreiben, hängte sich der Tanner an eine Leutzscher Zwergin dran. Die krakeelt nämlich nicht, die Carmen - nein, die macht und hilft von Herzen. Und kittet damit, was die Schreihälse auseinander reißen - unsere Gesellschaft. Was dies nun ist, so ein Leutzscher Zwerg, das erfahrt Ihr hier.

Die AfD und ihre Redner in Leipzig. Foto: Alexander Böhm
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Die AfD zu Gast in Leipzig: So schlimm wie die Nazis?

Mehrere hundert Menschen demonstrierten am Mittwochvormittag für und gegen die Alternative für Deutschland. Während Frauke Petry und andere AfD-Politiker die Meinungsdiktatur in Deutschland beklagten, fanden sich wenige Meter entfernt 57 Protestierende in einem Polizeikessel wieder, nachdem sie zuvor friedlich demonstrierten und ihren Platz nicht räumen wollten.

Screenshot der Homepage vom "Social Center Leipzig".
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Aktivisten fordern ein selbstverwaltetes soziales Zentrum

Ein Haus, in dem alle Menschen leben, diskutieren und entscheiden können - selbstverwaltet, ohne Einfluss der Behörden. Unter dem Eindruck der massenhaften Unterbringung von Geflüchteten in Turn- und Messehallen fordern Aktivisten nun ein „Social Center“ in Leipzig.

Gegenprotest bei Legida: Wir haben uns eine Platte gemacht - lieber solidarisch als solide arisch. Foto: L-IZ.de
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Legida-Liveticker 16.11.: Der Montag nach Paris + Video Legida & NoLegida

Drei Tage nach den terroristischen Anschlägen in Paris möchte Legida in Leipzig und Pegida in Dresden politisches Kapital aus den Mordtaten des IS schlagen. Allein sind sie damit nicht, bereits am Wochenende war auch seitens der CSU bereits versucht worden, das Thema Flucht nach Europa mit den Anschlägen in der französischen Hauptstadt zu verbinden. "Leipzig nimmt Platz" und "Legida? Läuft nicht." rufen unterdessen erneut zum Gegenprotest auf. Zudem findet am Abend eine Solidaritätsmahnwache für die Opfer in Frankreich statt.

Anteilnahme für die Opfer der Anschläge von Paris. Foto: Alexander Böhm
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Gastkommentar von Christian Wolff: Krieg? Nein! Aber Umkehr zu den Grundwerten

Es war mehr als makaber: Im ZDF lief am 13.11.15 der Krimi "Wem gehört die Stadt" aus der Serie "Soko Leipzig". Ein Baudirektor wird von jungen Leuten entführt, um den Abriss von besetzten Häusern zu verhindern. Unter den Entführern ist Henner, ein gewalttätig agierender Protestler. Während dieser sich immer mehr in seinem Richtigkeitswahn verrennt, läuft ein rotes Band über den Fernseher "Schießereien in Paris. Mehrere Tote. Näheres im Heute Journal".

Ein Blick auf die zur Auktion vorgesehenen Stücke aus dem Nachlass von Erich Loest. Screenshot: L-IZ
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Der Nachlass von Erich Loest wird am 21. November versteigert

Was passiert eigentlich mit dem, was für einen Menschen zeitlebens vertraute Umgebung war? Manchmal übernehmen es die Erben, manchmal landet es unbesehen in einer Haushaltsauflösung. Manchmal aber kommt es auch in eine Versteigerung, erst recht, wenn die Erinnerungen an einen berühmten Zeitgenossen drin stecken. Am Sonnabend, 21. November, wird in Barthels Hof der Nachlass von Erich Loest versteigert.

Foto: L-IZ.de, Text: The green mile
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Kommentar: #notinmyname „Ich bin müde …“

Was geschieht da eigentlich warum schon wieder? Es tickert und rattert und dröhnt. Es ist Krieg – titeln nicht wenige Zeitungen bereits, ein uns aufgezwungener? Der erste Anschlag in Deutschland „muss“ doch nun bald folgen? Wann ist es soweit, wer ist als Nächstes dran? Müssen wir Angst um unsere Kinder haben? Und die Hetzer sind auch längst wieder in ihrem Geschäft unterwegs, nun die Themen Flucht und Vertreibung umzudeuten, die Panik weiter anzuheizen. Und die Angst vor den Flüchtlingen zu schüren, die vor eben jenem Krieg zu fliehen suchen. Der ihnen nach Europa längst vorausgeeilt ist, nach London, Paris, Madrid. Ja, es ist unser Krieg. Und er tobt nun seit fast 15 Jahren. Mindestens.

"Schule ohne Rassismus"-Koordinatorin Nathalie Linares Ramón. Foto: Volly Tanner
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Tanners Interview mit der “Schule ohne Rassismus”-Koordinatorin Nathalie Linares Ramón

Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage. Ein Ziel, an dem zu arbeiten sich in jedem Fall lohnt. Denn, wenn wir uns nicht gegen den Hass stemmen, ist die Alternative eine äußerst düstere Zukunft, geprägt von Gewalt, diktatorischen Maßnahmen und der permanenten Angst vor dem Gegenüber. Das hatten wir doch schon. Also, Ärmel hochgekrempelt und angepackt, wie Nathalie Linares Ramón.

Gastwirtschaft "Frau Krause" bald beheimatet in Die Frau Krause ihre Straße 1? Foto: Alexander Böhm
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Wie die Simildenstraße zu ihrem neuen Namen kommt

Der Partei „Die PARTEI“ ist es zu verdanken, dass der Wille der Connewitzer seinen Ausdruck findet. Am Mittwoch organisierte der schlagkräftige Kreisverband Leipzig, der ebenfalls den Politikansatz der „extremen Mitte“ vertritt, eine Demonstration in Connewitz im Rahmen einer eingereichten Petition zur Umbenennung eines Teils der Simildenstraße in „Frau Krause ihre Straße“.

Legida-Teilnehmer warten am Durchgang, dass der Weg frei wird. Foto: L-IZ.de
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Legida-Liveticker 09.11.: Kein Tag wie jeder andere

Der 9. November ist kein Tag wie jeder andere. Während Legida an den Mauerfall vor 26 Jahren erinnern möchte, steht für die Gegendemonstranten das Gedenken an die Reichspogromnacht von 1938 im Mittelpunkt. Dabei muss das rassistische Bündnis heute auf einen Spaziergang verzichten.

12 Uhr halt. Foto: L-IZ.de
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Kommentar: Wo bleibt das Bürgertum Leipzigs? Eine Antwort auf Christian Wolff

In einem durchaus berechtigten Kommentar fragt Christian Wolff auf L-IZ.de am Vorabend des „Schicksalstages der Deutschen“, wo das Leipziger Bürgertum bleibt, wenn es um den Widerstand gegen neu-faschistische und fremdenfeindliche Tendenzen in meiner Heimatstadt geht. Dazu vielleicht zwei Einstiegsthesen eines hier Geborenen. Es, dieses Bürgertum, hat sich nie wirklich für so etwas interessiert, da es anderes zu tun hatte. Und: Es gibt kein solches „Bürgertum“ in Leipzig. Die „Mitte“ ist eine eingebildete, welche sich niemals wirklich offen einmischt. Bis heute.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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