Trotz Krisen und Herausforderungen zeigen sich die Menschen in Deutschland wieder zufriedener mit ihrem Leben. Das geht aus dem neuen „Glücksatlas 2024“ hervor, der vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung veröffentlicht wurde. Nach einem Tiefpunkt während der Corona-Pandemie hat die Lebenszufriedenheit in Deutschland einen Aufwärtstrend eingeschlagen und erreicht mit 7,06 Punkten wieder das Niveau der 2010er-Jahre.
Hamburg auf Platz eins und Sachsen im unteren Mittelfeld
Spitzenreiter des Rankings ist Hamburg, wo die Menschen besonders zufrieden sind. Als Gründe nennt der Bericht eine hohe Wirtschaftskraft, ein starkes Gesundheitssystem und ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot. Bayern und Schleswig-Holstein folgen auf den Plätzen zwei und drei. Sachsen rangiert mit 6,78 von 10 möglichen Punkten im unteren Mittelfeld des Bundesländer-Vergleichs.
Am unteren Ende der Skala finden sich das Saarland, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Dabei betont der Glücksatlas jedoch, dass sich die Zufriedenheitswerte zwischen Ost- und Westdeutschland weiter angleichen – vor allem bei den 18- bis 49-Jährigen.
Metropolen versus ländliche Regionen
In deutschen Großstädten wie München, Stuttgart und Mannheim geben 21,2 Prozent der Menschen an, „sehr zufrieden“ zu sein – ein Spitzenwert. Auf dem Land ist die Zahl der sehr zufriedenen Personen mit nur 7,7 Prozent im Westen Deutschlands deutlich niedriger.
Doch die Statistik zeigt auch regionale Unterschiede: Während die Lebenszufriedenheit auf dem Land im Süden hoch ist, schneiden ostdeutsche Metropolen wie Berlin, Leipzig und Dresden mit 13,8 Prozent „sehr zufriedenen“ Menschen ebenfalls überraschend gut ab.
Menschen in Leipzig besonders zufrieden mit Kultur und Parks
Die Stadt Leipzig erhebt ihre eigenen Daten zur Lebenszufriedenheit durch die Kommunale Bürgerumfrage. Auf einer Skala von 1 („sehr zufrieden“) bis 5 („sehr unzufrieden“) erreicht die Stadt einen Durchschnittswert von 2,28 – ein insgesamt positives Ergebnis. Besonders hoch sind die Zufriedenheitswerte in Zentrum-Ost, während Viertel wie Grünau-Nord und Mockau-Süd schlechter abschneiden.
Kunst und Kultur sind dabei ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit der Leipziger*innen. Auch Grünanlagen und Naherholungsgebiete werden positiv bewertet. Kritikpunkte bleiben die schlechte Straßensituation, die Sauberkeit öffentlicher Plätze sowie Defizite bei der Versorgung mit Alten- und Pflegeheimen.
Die Ergebnisse des Glücksatlas zeigen, dass die Krisen der Jahre 2020 bis 2023 – zumindest subjektiv – für viele Menschen überwunden sind.
„Doch 2024 markiert das Jahr, in dem – zumindest hinsichtlich der subjektiven Bewertung des eigenen Lebens – die Krisen der Jahre 2020 bis 2023 für einen Großteil der Bevölkerung überwunden sind“, heißt es in der Studie.
Der Glücksatlas 2024 unterstreicht, dass Lebenszufriedenheit eine komplexe, aber wichtige Kennzahl für das gesellschaftliche Wohlergehen bleibt. Während Hamburg in diesem Jahr strahlt, bleibt an vielen Orten Luft nach oben – in Städten, auf dem Land und vor allem in Regionen, die vom Strukturwandel betroffen sind.
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