Am heutigen Dienstag, dem 8. Oktober, geht die 13. Folge des Podcasts zur Friedlichen Revolution an den Start. Unter dem Titel „Wir waren Feinde – Leipzig und der 9. Oktober 1989“ wird einer der Schlüsseltage im Herbst 1989 reflektiert. In dieser Folge geht es speziell um den 9. Oktober 1989 in Leipzig. Denn das war einer der entscheidenden, wenn nicht der entscheidende Tag im Herbst 1989. An diesem Tag lag etwas in der Luft – wie alle sagen, die dabei waren.

Niemand wusste, wie der Tag ausgehen wird. Der Staat bereitete sich auf den Abend vor – mit Polizisten, Soldaten und anderen Truppen. Um den tausenden Montagsdemonstranten etwas entgegenzusetzen. Die Podcast-Macher haben für die Folge zwei Männer vor das Mikrofon geholt, die sich am 9. Oktober feindlich gegenüberstanden: Hans Joachim Bobach auf Seiten der Kampfgruppen der DDR und Rolf Sprink als Demonstrant.

Der Podcast „Wir sind das Volk“ wird von den Journalisten Björn Menzel und Pierre Gehmlich für die Stiftung Friedliche Revolution Leipzig produziert. Jeden Monat erscheint eine neue Folge – kostenlos und überall da, wo es Podcasts gibt. Die aktuelle Folge ist ab 8. Oktober hier verfügbar.

Ausstellung zum Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig

In Leipzig entsteht ab 2025 ein nationales Freiheits- und Einheitsdenkmal, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 in Gegenwart und Zukunft lebendig zu halten. Politische Basis dafür sind zwei Beschlüsse des Deutschen Bundestages. Der Leipziger Stadtrat hat im Oktober 2017 die Stiftung Friedliche Revolution mit einem Entwicklungsprozess für das Denkmal beauftragt.

Der internationale künstlerische Wettbewerb startete im März 2024 und endete im Oktober 2024. Die Umsetzung des Siegerentwurfs ist ab Oktober 2025 geplant.

Im Beisein von Bundespräsident a.D. Dr. Joachim Gauck wird am 9. Oktober 2024, dem 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution, in der Aula und der Universitätskirche St. Pauli der Universität Leipzig eine Ausstellung eröffnet, die alle Entwürfe des künstlerischen Wettbewerbs zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal der Öffentlichkeit präsentiert.

Gauck wird aus Anlass des Jubiläums eine Impulsrede halten. An der Veranstaltung nehmen auch die Bundesratsvorsitzende und Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Michael Kretschmer, sowie Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung teil.

Nach der feierlichen Eröffnung ist die Ausstellung an diesem Tag von 13 Uhr bis 20 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Alle Interessierten können die Entwürfe zudem vom 4. bis 15. November 2024 in der DenkmalWerkstatt der Stiftung Friedliche Revolution im Hansahaus (Grimmaische Str. 11–13, 04109 Leipzig) besichtigen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 12 – 18 Uhr.

Hintergrund Künstlerischer Wettbewerb

Am 2. Oktober 2024 hatte eine internationale Jury die Sieger/-innen des künstlerischen Wettbewerbs um die Gestaltung des Freiheits- und Einheitsdenkmals in Leipzig verkündet. Durchgesetzt hatte sich der gemeinschaftliche Entwurf „Banner, Fahnen, Transparente“ von ZILA Architekt.innen, Architekten, Leipzig (Clemens Zirkelbach, Peter Ille, Dirk Lämmel und Alexej Kolyschkow), mit der Künstlerin Bea Meyer und dem Architekten Michael Grzesiak (beide Leipzig). Der Siegerentwurf ist mit 35.000 Euro dotiert.

Die Umsetzung auf dem innerstädtischen Wilhelm-Leuschner-Platz ist ab Oktober 2025 geplant. Dafür ist ein Gesamtbudget von bis zu fünf Millionen Euro vorgesehen.

Insgesamt hatten 32 Künstler/-innen und Architekt/-innen aus sechs Ländern ihre Vorschläge eingereicht. Im Auftrag des Leipziger Stadtrates hatte die Stiftung Friedliche Revolution das Verfahren unter Mitwirkung des professionellen Wettbewerbsbüros [phase eins] moderiert.

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