Hendrik Wรผst hat seine Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur zurรผckgestellt, Markus Sรถder hat sich zurรผckgezogen (wahrscheinlich vorlรคufig) und Friedrich Merz ist jetzt designierter Kanzlerkandidat der CDU fรผr die Bundestagswahl 2025. Fรผr die Wirtschaft ist das ein fatales Zeichen. Das klingt wahrscheinlich absurd, aber ist eine Tatsache. Die Wirtschaft braucht Planungssicherheit. Kommen wir also zum โ€žVerbrennerverbotโ€œ.

Friedrich Merz ist ein bekennender Gegner des Verbrennerverbots und somit sendet er an die Automobilindustrie ein klares Signal. โ€žMit mir als Kanzler, dรผrft ihr auch nach 2035 noch Autos mit Verbrennermotoren bauen. Ich werde dafรผr sorgen, dass diese weiter zugelassen werden.โ€œ

Das Signal kann dazu fรผhren, dass die Deutsche Automobilindustrie den Umstieg auf Elektromobilitรคt weiter verschleppt. Besonders die Entwicklung und Produktion von Klein- und Mittelklassefahrzeugen mit Elektroantrieb wird aber dringend benรถtigt. Es fรผhrt aber auch zur Verunsicherung der Verbraucher, die weiterhin Verbrenner kaufen und 2035 aus allen Wolken fallen.

Selbst wenn in Deutschland nach 2035 weiter Verbrenner zugelassen werden, wird es nahezu unmรถglich sein, diese zu exportieren. Und ja, die deutsche Automobilindustrie ist eine exportorientierte Industrie.

Merz und Erneuerbare Energien

Mit dem Statement: โ€žDeutschland braucht eine Energiepolitik, die alle Energietrรคger nutzt, โ€šnicht nur Wind und Sonneโ€˜โ€œ stellt er den Ausbau der erneuerbaren Energien infrage. Kohle-, ร–l-, Gas- und Kernkraftwerke sollen demzufolge weiter laufen oder neu gebaut werden. Auch das ist ein Signal, welches an den Forderungen der Wirtschaft vorbei geht.

Selbst in Sachsen, wo die CDU bei der Landtagswahl mit dem bekennenden Kohle-Fan Michael Kretschmer an der Spitze knapp die Landtagswahl gewann, fordert ein Unternehmerbรผndnis: โ€žUm weiterhin erfolgreich wirtschaften zu kรถnnen, braucht es ein ausreichendes Marktangebot zu international wettbewerbsfรคhigen Preisen von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Photovoltaik und Biomasse sowie die entsprechende Infrastruktur.โ€œ

Unter dem Titel โ€žUnternehmen fรผr Sachsens Zukunft โ€“ der Freistaat braucht die Energiewendeโ€œ fordern 63 sรคchsische Unternehmen einen entschlossenen Ausbau erneuerbarer Energien.

Wenn sich die CDU unter Merz weiter als Partei mit Wirtschaftskompetenz bezeichnen will, dann sollte sie auch auf diese hรถren.

Merz und die Migration

Friedrich Merz weiรŸ um die Lage, wenn er sagt: โ€žWir brauchen diese Menschen. Deutschland braucht mรถglicherweise sogar mehr von ihnen. Sie sind uns willkommen.โ€œ

Wenn er jetzt noch, anstatt strikte Abschottung zu fordern, aus seiner Aussage โ€žDie Zahl der noch nicht integrierten Migranten ist in Deutschland zu hoch. Eine Minderheit dieser Gruppe will sich nicht an die Regeln in unserem Land halten.โ€œ den richtigen Schluss zieht, wรคre viel geholfen.

Der Schluss wรคre, dass wir fรผr die โ€žzu hohe Zahl noch nicht integrierteโ€œ mehr Integrationsprogramme brauchen und uns nicht immer auf die โ€žMinderheit dieser Gruppeโ€œ konzentrieren.

Das hilft dann auch der Wirtschaft.

Fazit: Die Wirtschaft, aber auch Bรผrgerinnen und Bรผrger, erwarten von einem Kanzlerkandidaten klare Signale. Friedrich Merz macht widersprรผchliche und verunsichernde Aussagen. Manchmal, wie im Fall der Wรคrmepumpe, revidiert er sich dann faktisch. Er gibt es nur nicht zu.

Diese Hinhaltetaktik, die er jedenfalls im Falle einer Kanzlerschaft beenden muss, fรผhrt zu Verunsicherung und ein Stillstand bei Elektromobilitรคt, erneuerbaren Energien und anderen Themen ist zu befรผrchten.

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Der fleiรŸige Herr Kรถhler von nebenan. Es gab Zeiten da wurde die Regierung (kรถnnte fรผr Planungssicherheit sorgen โ€“ wie beim GEG hihi) kritisiert und nicht die Opposition. Joachim-Friedrich Martin Josef Merz alias Fotzen-Fritz ist und war schon immer radikaler Vertreter der Konzerne und eben nicht der โ€œWirtschaftโ€, soweit so bekannt. รœber Verbrenner wurde schon entschieden. Warum unter der aktuellen Regierung mit Fracking Gas (+Umweltzerstรถrung) + mehr Kohle produziert wird, interessiert Herrn Kรถhler wohl eher weniger. Und dass Migration fรผr Erzkapitalisten schon immer erstrebenswert war, ist auch nicht neu. Mehr Tiefe bitte, gern bis ganz nach unten, zur Kohle SPD. LG

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