Anfang des 18. Jh. waren die damals überall gespielten Standardspiele Tarock, L’Hombre und Schafkopf. Vier davon mehr oder weniger gelangweilte Altenburger Stammtischspieler, ein Jurist, ein Mediziner, einer der Ratsherren und der Kanzler bemühten ihre Kreativität und warfen von jedem der aufgezählten Spielvariationen das spannendste Element in einen neuen Topf und SKAT war geboren.

Da die Erfinder dieses neuen Spiels ein großes Geheimnis darum machten, wusste es in kürzester Zeit natürlich die ganze Stadt und die Altenburger Studenten und viele Soldaten griffen die neuen Spielregeln schnell auf und das Spiel verbreitete sich schneller als ein Lauffeuer.

Die Soldaten waren es auch, die das Spiel innerhalb Europas verbreiteten und klassische Skatsprüche, wie „Gewähre ans Rathaus“ geht mit großer Wahrscheinlichkeit auch auf die Skatbrüder aus dem Militär zurück. Der Spruch beinhaltet, dass der Spielmacher mit seinem Buben die restlichen Buben seiner Gegenspieler, also deren einzige Waffen einsammelt, die gegen ihn hätten gerichtet werden können.

Unter Kennern ist Skat eines der beliebtesten Kartenspiele. Wer ein echter Profi werden möchte, muss nämlich viel Zeit aufwenden und sich mit den durchaus komplexen Regeln vertraut machen. Einmal verstanden, macht Skat aber enorm Spaß und verspricht oft stundenlange Unterhaltung. Mit ein paar Tipps gelingt der Einstieg ohne Schwierigkeiten.

Die Grundregeln kennen

Wer Skat spielen möchten, braucht dafür immer drei Personen. Gespielt wird mit insgesamt 32 Karten, wobei von jeder Farbe nur die Zahlenkarte 7 bis zum Ass genutzt wird.

Die klassischen Farben beim Skat sind:

  • Kreuz / Eichel
  • Pik / Grün
  • Herz / Rot
  • Karo / Schell

Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels 10 Karten ausgehändigt, während zwei Karten verdeckt auf dem Tisch liegen bleiben. Dabei handelt es sich um den Skat, der in späterer Folge bei Bedarf aufgenommen werden kann. In 99 % der Skat-Runden (Ausnahme man spielt ein Ramsch) gibt es einen Alleinspieler und zwei Gegenspieler. Wer allein und wer im Team spielt, wird beim sogenannten Reizen ermittelt.

Dabei zeigt sich für Einsteiger bereits die erste Schwierigkeit, denn es ist nicht einfach nur die höchste Spielkarte im Blatt bestimmend. Anfänger greifen daher am besten auf ihren Rechner im Handy zurück, oder einem online-Skat-Rechner, der die Blattwerte automatisch ermittelt. So lässt sich vielleicht für manchen der Einstieg ins Spiel einfacher gestalten, da das anfängliche aber notwendige Berechnen des höchsten Reizwertes somit an die Technik abgegeben wird.

Der Spielablauf einfach erklärt

Das grundsätzliche Ziel beim traditionsreichen Skat ist es, möglichst viele Augenpunkte im eigenen Blatt zu sammeln. Der Alleinspieler hat zu Beginn daher bereits die Möglichkeit, den verdeckten Skat auf dem Tisch aufzunehmen. Finden sich hier sogenannte „Luschen“, wird ein Handspiel ausgerufen und die zwei Karten bleiben auf dem Tisch.

Gezählt wird beim Skat folgendermaßen:

  • Ass: 11 Augen
  • Zehn: 10 Augen
  • König: 4 Augen
  • Dame: 3 Augen
  • Bube: 2 Augen
  • Zahlenkarte 7 bis 9: 0 Augen (Luschen)

Innerhalb einer Farbe gehört der Stich immer dem Spieler, der die Karte mit dem höchsten Wert ausspielt. Ein Ass schlägt also den König und ein Bube schlägt die Zahlenkarte 7. Zudem gibt es in jeder Runde eine Trumpfkarte. Hier schlägt der Bube als Trumpf dann selbst das Ass in einer anderen Farbe. Sind alle 10 Karten ausgespielt, muss gezählt werden. Der Einzelspieler ist der Sieger einer Runde, wenn er 61 Augen erzielt hat.

Das richtige Spiel ausrufen

Mit diesen einfachen Regeln wäre Skat gar nicht einmal so schwer und selbst für Anfänger relativ einfach zu erlernen. Doch nun kommt ein weiterer Aspekt hinzu, da der Gewinner des Reizens ein bestimmtes Spiel ausrufen muss. Meist wird hierbei das Farbspiel ausgerufen. Dabei gibt es elf Trumpfkarten. In fast jedem Fall sind das 4 Buben in den Farben Kreuz, Pik, Herz, Karo. Die Reihenfolge ist hierbei besonders wichtig, da der Bube in Pik den Buben in Karo schlagen würde.

Zusätzlich zu diesen vier Trümpfen kann der Alleinspieler eine Trumpffarbe bestimmen, muss aber nicht, wie bei einem Grand, wo ausschließlich die Buben Trumpf sind. Alle Farbtrümpfe ordnen sich immer den vier Buben unter. Nur beim Grand gelten ausschließlich die vier Buben als Trumpf. Alle anderen Farben sind gleichberechtigt. Bei erfahrenen Spielern kommt der Grand deutlich häufiger zum Einsatz als das Farbspiel. Am Anfang solltest du dich aber erst einmal mit den Grundlagen vertraut machen und ein Gefühl für das Blatt kriegen.

Es gibt einige Sonderspielvariationen, welche nicht so oft vorkommen, doch hier wenigstens eine kurze Erwähnung haben sollten. Dazu gehört das „Null“ und das „Null Ouvert“ oder ein sogenannter Ramsch, doch die Erklärung dazu würde den Anfänger wohl eher noch mehr verwirren, weshalb das Zeit hat, bis Level 2 erreicht ist.

Wer Skat spielen kann, wird viele deutsche Sprüche überhaupt erst einmal verstehen. Haben Sie sich nicht schon mal gefragt, woher so sexistisch anmutende, aber doch 200 Jahre alte Wortwendungen kommen, wie „Hosen runter“ oder das habe ich irgendwo „verramscht“ oder was könnte denn ein „gespaltener Arsch“ sein.

Kneipen sind meist die Heimat und der Nährboden für endlose Skatabende. Foto: Christian Birkholz via pixabay

Einige Spieler geben unverblümt zu, dass sie auch deswegen am Skat hängengeblieben sind, da das dazugehörige Vokabular so einmalig ist und man bei dem Spiel, hochoffiziell erlaubt, den Gegenspieler in so wunderbarer Form auch ein bisschen necken darf, was eigentlich nur in bestimmter 200 Jahre alter Form verpackte Spielanweisungen sind und es so noch mehr Spaß zu spielen.

Wer sich vielleicht erst mal einen ersten Eindruck machen möchte, der setze sich am besten mal nach 19:00 Uhr in ein eher zweitklassiges Bierlokal, direkt neben den Skat-Stammtisch und es reicht hierbei nur das Zuhören.

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