In Sachsen hat es offenbar erneut einen Angriff auf Wahlkampfhelfer*innen gegeben. Unterstรผtzer*innen der Landtagskandidatin Lisa Thea Steiner seien in der Kleinstadt Dohna (Landkreis Osterzgebirge) mit einer Machete bedroht worden, meldet die Linkspartei. Es habe keine Verletzten gegeben. Erst am Wochenende meldete die Piratenpartei mehrere Vorfรคlle in Dresden.

Der Vorfall in Dohna ereignete sich demnach am Mittwochnachmittag, 31. Juli, auf der Weesensteiner StraรŸe. Fรผnf Personen hรคtten Werbematerial fรผr Steiner verteilt, als ein Unbekannter sie mit den Worten โ€žVerpisst euch, sonst hackโ€˜ ich euch den Kopf abโ€œ bedroht habe. AnschlieรŸend habe er die Wahlkampfhelfer*innen mit einer Machete verfolgt. โ€žDie Betroffenen konnten flรผchten, ohne dass es zu einem direkten Kontakt kamโ€œ, meldet die Linkspartei.

Steiner gibt sich kรคmpferisch

โ€žWir lassen uns nicht einschรผchternโ€œ, erklรคrte Steiner am Donnerstagnachmittag. โ€žSolche Angriffe kรถnnen uns nur motivieren, unseren Einsatz fรผr soziale Gerechtigkeit und gegen Faschismus weiter zu verstรคrken. Wir stehen fest zusammen und kรคmpfen weiter gemeinsam fรผr eine faire und gerechte Gesellschaft.โ€œ

Susanne Schaper, Landesvorsitzende der Linkspartei in Sachsen, zeigte sich erschรผttert: โ€žEs fehlen einem die Worte. Man denkt, man hรคtte alles gesehen, und dann kommen immer neue, noch schockierendere Ereignisse.โ€œ

Piratenpartei in Dresden bedroht

Erst am Wochenende hatte es in Dresden einen Vorfall im Wahlkampf gegeben. Dabei waren vier Wahlkampfhelfer*innen der Piratenpartei bedroht worden. Mehrere Personen hรคtten gegen das Team gepรถbelt und angekรผndigt, die angebrachten Plakate wieder abzureiรŸen. Zudem wurde laut Angaben der Partei ein Bรผro mit Symbolik der rechtsradikalen โ€žIdentitรคren Bewegungโ€œ beschmiert.

Anfang Mai hatte ein Angriff auf den SPD-Europaabgeordneten Matthias Ecke รผberregional fรผr Entsetzen gesorgt. Mehrere Jugendliche hatten den Politiker mit Schlรคgen und Tritten so schwer verletzt, dass dieser im Krankenhaus behandelt werden musste. Mindestens ein Tatverdรคchtiger soll der neonazistischen โ€žElblandrevolteโ€œ angehรถren. Die Polizei prรผft auch im Fall der bedrohten โ€žPiratenโ€œ einen Zusammenhang zu dieser Neonazi-Gruppe.

Update vom 2. August: Am Freitag teilte die Staatsanwaltschaft Dresden mit, dass ein 69-Jรคhriger die Tat gestanden habe. Er soll die Gruppe aus einem Wohnhaus heraus bedroht und sich anschlieรŸend mit einem Schwert genรคhert haben. Der Mann habe sich โ€ždurch Lรคrm auf der StraรŸe gestรถrt gefรผhltโ€œ, so die Begrรผndung laut Staatsanwaltschaft. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Nรถtigung ermittelt.

Empfohlen auf LZ

So kรถnnen Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstรผtzen:

Renรฉ Loch รผber einen freien Fรถrderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar