Rechtsradikale wollen auch den CSD in Leipzig stören

Rechtsradikale rufen in den sozialen Medien dazu auf, den CSD in Leipzig zu stören. Wie das Ordnungsamt auf Anfrage der Leipziger Zeitung bestätigt, wurde für Samstag, den 17. August, ein Aufzug angemeldet. Erst am vergangenen Wochenende waren hunderte Rechtsradikale, darunter viele Neonazis, nach Bautzen gefahren, um dort den CSD zu stören.

Der rechte Aufzug unter dem Motto „Weiß, normal und hetero“ soll im Zeitraum von 11 Uhr bis 16:30 Uhr stattfinden. Die Organisatoren hoffen auf bis zu 1.000 Teilnehmende. Zur geplanten Route gab das Ordnungsamt keine Auskunft. Diese werde aktuell noch geprüft.

Bereits um 10 Uhr wollen sich die Rechten vor dem Leipziger Hauptbahnhof treffen, um von dort gemeinsam zur Demoroute zu laufen. Die Teilnehmenden sollen schwarz gekleidet erscheinen und Flaggen in den Farben des Deutschen Reiches mitbringen.

Protest gegen rechten Aufmarsch geplant

Das antifaschistische Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ hat einen ersten Aufruf veröffentlicht, „das rechte Treiben nicht unkommentiert zu lassen und den CSD und seine Teilnehmer*innen vor Neonazi-Übergriffen zu schützen“. Eine Sprecherin teilte der Leipziger Zeitung mit, dass das Netzwerk für Samstag eine eigene Demonstration gegen die CSD-Feinde plane. Details sind noch nicht bekannt.

Die CSD-Demonstration bildet wie gewohnt den Abschluss und Höhepunkt der jährlichen „Christopher Street Day“-Tage in Leipzig. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl lautet das Motto diesmal „Wir wählen Vielfalt“. Die Demonstration am Samstag beginnt um 11:30 Uhr auf dem Augustusplatz. Gegen 13 Uhr soll der Aufzug starten.

CSD bittet um Unterstützung für queere Community

Man sei in einem „engen Austausch mit den Sicherheitsbehörden“, teilte der Leipziger CSD heute mit. „Wir appellieren an alle Menschen in Leipzig und darüber hinaus: Unterstützt die queere Community, lasst uns gemeinsam am Samstag friedlich für Vielfalt, Gleichberechtigung und Demokratie auf die Straße gehen.“

Nicht nur Bautzen und Leipzig stehen im Fokus von Neonazis und anderen Rechtsradikalen. Die neonazistische Kleinstpartei „3. Weg“ hat angekündigt, am 31. August gegen den CSD in Zeitz in Sachsen-Anhalt zu demonstrieren. Auch für den CSD in Magdeburg eine Woche vorher gibt es Aufrufe aus jenen Kreisen, die schon den CSD in Bautzen stören wollten.