Seit Wochen rufen Rechtsradikale dazu auf, den โ€žChristopher Street Dayโ€œ in Bautzen zu stรถren. Die Veranstalter*innen haben jetzt darauf reagiert und eine fรผr den Samstagabend geplante Abschlussparty abgesagt. Die Sicherheit sei nicht zu gewรคhrleisten, so die Veranstalter*innen.

Schwerpunkt des CSD in Bautzen ist eine Demonstration, die am Samstag, dem 10. August, um 14 Uhr starten soll. Die Veranstalter*innen wollen damit zeigen, dass die Stadt tolerant und solidarisch sein kann. Es ist die zweite Veranstaltung dieser Art. In den vergangenen Jahren stand Bautzen hรคufig wegen rechtsradikaler Vorfรคlle in den Schlagzeilen.

Laut der Sรคchsischen Zeitung gibt es aktuell zwei Gegenveranstaltungen โ€“ eine von einem โ€žRechtsextremisten aus Bautzenโ€œ und eine von den โ€žFreien Sachsenโ€œ. Zudem wird in einschlรคgigen Telegram-Gruppen bundesweit dazu aufgerufen, den CSD in Bautzen zu stรถren. Die Absage der Abschlussparty ist eine Reaktion darauf. Insgesamt werden bei den rechten Veranstaltungen mehrere hundert Personen erwartet.

Justizministerin zeigt sich fassungslos

โ€žDass in Bautzen jetzt eine Veranstaltung im Rahmen des CSD aufgrund der angespannten Sicherheitslage und der starken rechtsextremen Mobilisierung abgesagt werden musste, macht mich fassungslosโ€œ, sagte Sachsens Justizministerin Katja Meier (Grรผne) am Freitag. โ€žDer aktuelle Vorfall macht sehr deutlich, welchen Bedrohungen viele Menschen in ihrem Alltag in Sachsen von rechtsextremen Gruppen ausgesetzt sind.โ€œ

In den sรคchsischen GroรŸstรคdten wollen sich manche mit den CSD-Aktivist*innen in Bautzen solidarisch zeigen. So rufen beispielsweise die โ€žAntifaschistische Vernetzung Leipzigโ€œ und die Gruppe โ€žPrismaโ€œ zur Anreise aus Leipzig auf. Treffpunkt ist um 8:30 Uhr an Gleis 21 im Hauptbahnhof Leipzig.

In Leipzig findet die CSD-Demonstration eine Woche spรคter am 17. August statt. Auch fรผr diesen Termin gibt es Aufrufe auf Telegram, die Veranstaltung zu stรถren. Queer-Feindlichkeit gehรถrt zu den Wesensmerkmalen rechter Ideologie. In Leipzig wurden in den 90er Jahren zwei Menschen aus mutmaรŸlich homofeindlichen Motiven getรถtet.

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